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Ugs-Pro­jekt 7: luschig

Luschen sind uns so geläu­fig wie die bereits neu­lich ange­spro­che­nen Gur­ken. Und bei­de sind im all­ge­mei­nen Sprach­ge­brach in etwa syn­onym. Und bei­de haben sie einen Abkömm­ling gemein, der nicht ganz  so bekannt ist, ein Adjek­tiv auf die Endung –ig. Und auch die bei­den Adjek­ti­ve sind in etwa syn­onym. SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache.

Eine Lusche defi­nier­te sich zunächst als canis foe­mi­na, wie es im Grimm heißt, auf gut Deutsch ist das ein weib­li­cher Hund bzw. eine Hün­din. Es ist damit ein Syn­onym zu Töle, Tif­fe und Matz. Das was dem Angel­sach­sen seit je die heu­te glo­bal so geläu­fi­ge bitch ist.
Im über­tra­ge­nen Sinn wur­de die Lusche bereits im 18. Jh. zur lie­der­li­chen Per­son, im spä­ten 19. Jh. schließ­lich zum lau­si­gen Kar­ten­blatt und, wie­der auf den Men­schen ange­wandt, zum Ver­sa­ger. Von Letz­te­rem lei­tet sich auch die wesent­li­che Bedeu­tung des Adjek­tivs luschig – von min­de­rer Qua­li­tät – ab.

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luschig

(1) <Adj.><Adv.> von min­de­rer Qua­li­tät; min­der­wer­tig; wert­los; zweit‑, dritt­klass­sig; schlecht: »luschig sein«; »luschig spielen«; »«.

»Auf der Fäh­re dann wie­der das übli­che Spiel: anste­hen für einen Schluck mise­ra­blen Kaf­fee, luschi­ge Pom­mes, aber auch zwei klas­se neue Düf­te.« WWW »Rich­tig, den­noch sagen gewis­se Din­ge im ›Schreib­ver­hal­ten‹ durch­aus etwas aus. Luschi­ges Schrei­ben = luschi­ges Den­ken.« WWW  » Najo, in der Psych damals 1993 hat so ein Test ja auch ein paar Stun­den gedau­ert und war ned so luschig wie die gan­zen inet Tests.« WWW »So luschig wie die Öster­rei­cher im Moment spie­len, würd sogar die Frau­en­mann­schaft von Para­gu­ay gegen die Nasen gewin­nen.« WWW »Und die­se Gerä­te­klas­se ist aktu­ell so ›luschig‹ wie die ers­ten Autos, Lap­tops, Elek­tro-Autos, usw.« WWW » Das Stan­dard-Euro-Kenn­zei­chen steht seit­lich zu weit ab und sieht luschig aus.«

sinn­verw.: gur­kig; mül­lig; schrot­tig; lausig

luschig

(2) <Adj.> (falls über­haupt von Bed. 1 zu tren­nen) zu nichts nut­ze; nichts­nut­zig; unbe­deu­tend; arm­se­lig; albern. : »«; »«; »«.

Zita­te: »« WWW »« WWW  »« WWW

sinn­verw.: [[xxx]]; [[xxx]]; [[xxx]]

luschig

(3) <Adj.> lie­der­lich: »luschi­ge Frau«; es wäre inter­es­sant zu wis­sen, ob das tat­säch­lich noch – irgend­wo – in Gebrauch ist. (Falls jemand etwas weiß, ein Kom­men­tar ist rasch geschrieben…

luschig

(4) <Adj.> matt; flau: »sich luschig füh­len«; »luschig drauf sein«; »«.

»Ein Gefühl der Belie­big­keit soll­te auf jeden Fall ver­mie­den wer­den, weil das ein luschi­ges Gefühl ist.« WWW »Luschig füh­le ich mich. Ein wenig unauf­ge­räumt, wenn ihr ver­steht. Also see­len­mä­ßig betrach­tet. Aber was solls … wipp wapp.« WWW »Ich kann’s auch gebrau­chen, füh­le mich rich­tig luschig heu­te, die son­ne fehlt und über­haupt… wün­sche dir einen schö­nen …« WWW »Er ist ein­fach zu luschig drauf, fei­ge und nicht offen zu mir. Was für eine Ent­täu­schung, dach­te es wäre mei­ne gro­ße Lie­be.« WWW

sinn­verw.: matt; lau; lauwarm

luschig

(5) <Adv.> (zur emo­ti­ven Beto­nung einer Aus­sa­ge): ver­dammt; ver­flucht; ver­flixt: »luschig kalt sein«

sinn­verw.: ver­dammt; ver­flucht; ver­flixt; arsch-; schwanz-; scheiß-; schweine-.

 

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