Nach der Aufforderung, die Türen zu schließen, verspricht er eine himmlische Erfahrung in seiner Kirche, war er doch – seiner Ansicht nach wenigstens – schon als Kind dazu erkoren, den Massen zu predigen & selbige zu belehren.
Die „Lehre“ freilich beschränkt sich auf die in Raps übliche & sattsam bekannte Macker-Message: sich zu nehmen, was man will, und sei’s mit Gewalt, hierin der Beste zu sein & das auch raushängen zu lassen (das ist es, was man unter “pimpin’ ” versteht) & schließlich, seine Weiber an die Kandare zu nehmen und ihnen dabei auch schon mal eine zu nuschen, sollten sie wieder mal vergessen haben, wozu es sie eigentlich gibt.
Aber die Verachtung für Frauen, wie sie in Raplyrics allenthalben zum Ausdruck kommt, ist nicht das, worauf ich hier hinaus will. Was mir auffiel beim Hören der Platte ist, dass über die Songs verstreut „ho“ in mehreren, wenn schon nicht in all seinen Bedeutungen vorzukommen scheint. Dass „ho“ überhaupt mehrere Bedeutungen hat, ist, wie ein Blick über die einschlägigen Foren zeigt, hierzulande gar nicht bekannt.
Natürlich handelt es sich zunächst mal um nichts weiter als um eine schwarze Aussprachevariante von „whore“, die sich im Lauf der Zeit verselbstständigt hat. Zur Verdeutlichung zwei Beispiele aus der exzellenten Sammlung schwarzer Folklore Shuckin’ And Jivin’ von Daryl Cumber Dance:
And in walked this ho and say,
“Oh, no! Oh, no! He can’t be dead!”
Stag say, “Then you get back there, bitch,
and mend them holes in his motherfucking head.”
“Stagolee”
But I curse the day
When I made my play
At this sidewalking, jazzy belle.
Now she was a brownskin moll
Like a Chinese doll,
Walking in the wages of sin,
Up and down with a trod,
And a wink, and a nod
To the nearest ho-house den.
“The History of the Dog”
Auch wenn nicht alle Schwarzen den „r‑less dialect“ sprechen, die Aussprachevariante ist heute überall in den Staaten bekannt.
Eine Variante der Bedeutung „Prostituierte“, die sich ja durch die Entlöhnung definiert, ist natürlich die „Hure“ als Frau, die sich lediglich rumtreibt“, weil sie Spaß an der Sache hat: Bei Snoop heißt es:
I knew that you was a ho back then
And bitch you’re still one now
Ya like to bust nuts in your face.
„I’m Threw Witchu“
Snoop hat auch die männliche Variante der „Schlampe“, womit er sich selbst bezeichnet:
Can’t explain it, tho, but if I’m wit’chu
I can’t remain a ho or stay in the flow.
„Perfect“
Was man nicht so alles absondert, „to get some action“?
Okay, dann haben wir noch die nach wie vor umstrittene Bedeutung: „ho“ als neutrale Bezeichnung für die Frau an sich. Auch Frauen benutzen sie untereinander für Freundinnen wie für Rivalinnen.
Bei Snoop heißt hört sich das folgendermaßen an:
Can you control a ho?
You got a bitch that won’t do what you say
You can’t control yo ho
She hard-headed and she just won’t obey
Can you control yo ho?
You got to know what to do and what to say
Listen. You got to put that bitch in her place
Even if it’s slappin’ her in her face.
„Can You Control A Hoe“
So was nennt sich unter Mackern „goin’ hard on a ho“ – und gilt für alle drei Varianten von “hoes”…
Der Einfluss des Großen Geldes auf die Politik ist ein offenes Geheimnis. Das geht vom…
Wir sind bei all dem Trubel in dieser turbulenten Seifenoper von einem Wahlkampf noch gar…
Nachdem Trumps Reden von Tag zu Tag hysterischer werden, sein hasserfülltes Gekeife von Tag zu…
Die in der US-Verfassung verankerten Wahlleute (electors) und ihre enorme Bedeutung sowie die Probleme, die…
Nicht nur in den USA gibt es immer noch Leute, die Donald Trump, wenn schon…
Die Hurrikane Helene und Milton haben 2024 über 200 Menschen das Leben gekostet und Zigtausende…