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Ugs.-Projekt 14: beschubst / beschupst etc.

Näher befasst mit dem Verb beschub­sen und des­sen Vari­an­ten habe ich mich bereits im letz­ten Bei­trag. Des­halb hier mehr oder weni­ger nun der eigent­li­che Ein­trag für mei­ne Samm­lung umgangs­sprach­li­cher Wör­ter und Wen­dun­gen, die mei­ner Ansicht nach auch in Über­set­zun­gen gehören.

Beschup­pen fand ich über die in mei­nem ers­ten Bei­trag zum The­ma genann­ten Wör­ter­bü­cher hin­aus auch in Johannn Hein­rich Cam­pes Wör­ter­buch der Deut­schen Spra­che aus dem Jah­re 1807. 

Beschup­pen, v. trs. 1) Der Schup­pen berau­ben. Einen Fisch beschup­pen; ihn abschup­pen. Hier­her gehört viel­leicht auch als unei­gent­li­che Bedeu­tung, einen beschup­pen, ihn auf eine etwas gro­be Wei­se betrü­gen. Er ist arg beschuppt wor­den. 2) Mit Schup­pen ver­se­hen, beset­zen. Es sind nicht alle Fische beschuppt. Ein beschupp­ter Pan­zer, der aus ein­zel­nen Thei­len zusam­men­ge­setzt ist, die wie Schup­pen über ein­an­der lie­gen. Das Beschup­pen. Die Beschuppung. 

Jeman­den »auf eine etwas gro­be Wei­se betrü­gen«. Inter­es­sant ist, dass auch Cam­pe sich nicht sicher ist, ob »beschup­pen« tat­säch­lich etwas mit der Schup­pe zu hat. Aber ana­log zu »jeman­dem das Fell über die Ohren zie­hen« könn­te man sich das ja durch­aus vor­stel­len. Ande­rer­seits ist natür­lich auch das Schub­sen von Pas­san­ten bei Taschen­die­ben ein uralter Trick, mit dem man den Bestoh­le­nen von der eigent­li­chen Berüh­rung abzu­len­ken versucht. 

Wie auch immer, hier nun die bei­den Bedeu­tun­gen, die sich aus dem bis­her Gesag­ten ergeben. 

Slang Guys Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache. 

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=== beschupst / beschubst / beschuppt ===

(1) Adj. / Part. Perf. (von beschub­sen, beschup­sen, beschump­sen, beschup­pen) betro­gen / über­vor­teilt [wor­den]. Fügun­gen:»arg beschupst wor­den«; »dreist beschubst«. Zita­te:»Ehr­lich gesagt fin­de ich es egal ob dich jemand um grö­ße­re Beträ­ge oder um ein paar Euro beschubst, es geht immer um die Tat­sa­che an sich.« WWW »Oder das dump­fe Gefühl hin­ter­las­sen, dass man beschupst wird.«; »Wie ich im Grun­de auch erwar­tet hat­te, hat er mich beschubst.« WWW »… ist der 10fache Rest­preis als Stra­fe an den beschubs­ten Ver­käu­fer zu zah­len.« »Ganz ehr­lich, bei eBay Uhren kau­fen ist doch für Beschubs­te.« WWW »Du könn­test aber auch ins Sicher­heits­fo­rum von Ebay gehen und lesen was die ›Beschubs­ten‹ und ›Hel­fer‹ dort schrei­ben.« WWW » … hier nicht ein biß­chen geschum­melt, wer nicht auf­paßt wird beschuppt.« WWW Syn.: aus­ge­schmiert; geleimt; geprellt; gelinkt; übers Ohr gehauen. 

=== beschupst / beschubst ===

(2) Adj. dumm; nicht sehr intel­li­gent / gescheit; doof. Fügun­gen: »eine beschubs­te Idee«; »echt beschubst«; Zita­te: »Wie kommt Ihr nur auf sol­che beschubs­ten Ideen?« WWW »So was ist doch echt beschubst.« WWW »« WWW Syn.: bekloppt; gehirn­am­pu­tiert; däm­lich; duss­lig; bescheu­ert; behämmert. 

=== beschupst / beschubst ===

(3) Adj./Part. Perf. (von der ursprüng­li­chen Bedeu­tung »sto­ßen«) durch einen Stoß / Sturz leicht beschä­digt; ange­schla­gen; abge­sto­ßen; besto­ßen. Fügun­gen: »leicht beschubst«; Zita­te:»Fle­cken am Kör­per, leicht beschubs­te Nase nicht erwähnt« WWW »« WWW Syn.: lädiert; bemackt.

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 SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache

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