SlangGuy's Blog ...

Lau­ryn Hill, “Every Ghet­to, Every City” — Aus dem alten Slangtimes-Forum

Aus dem alten Slang­times-Forum… Lei­der muss­te ich vor eini­gen Jah­ren mein Forum dicht­ma­chen, nach­dem irgend­ein Spam­mer sich ein­ge­hackt & dar­über Müll ver­schickt hat. Das Forum wur­de dadurch irrepa­ra­bel zer­stört und ich kam ein­fach nicht mehr dazu, das wie­der auf die Bei­ne zu stel­len. Da aber immer wie­der Mails bezüg­lich des Forums ein­tru­deln, ver­su­che ich mal die – sagen wir 100 – belieb­tes­ten Threads hier in mein Blog zu stel­len. Im Lauf der Zeit… Die Kom­men­tar-Funk­ti­on unten bleibt offen; es kann also jeder unkom­pli­ziert nach­ha­ken, der was bei­zu­tra­gen oder eine Fra­ge hat.

Also, hier – aus dem alten Forum zusam­men­ge­fasst – noch mal die nötigs­ten Erklä­run­gen zu einem Klas­si­ker (wer dazu mit­hö­ren will, der kli­cke hier – You­Tube; der Link öff­net sich in einem neu­en Fens­ter, ihr könnt also lesen und hören):

»Every Ghet­to, Every City«,
Lau­ryn Hill

I was just a litt­le girl
Skin­ny legs, a press and curl

skin­ny legs : mage­re / spin­del­dür­re / spil­le­ri­ge Bei­ne / Bein­chen; Spin­del­bei­ne / Spin­del­bein­chen.
Anwen­dungs­bei­spie­le: “She was about as skin­ny as a broom­stick with legs about as thick as pen­cils.” WWW / “… all I had to do to cheer mys­elf up was think about you. Your big eyes, of cour­se, but most­ly your skin­ny legs.” / “You think my legs are too skin­ny?” – “… not for me they ain’t.”

*

Das schö­ne Adjek­tiv »spil­le­rig / spill­rig«, mit dem ich hier in Bay­ern nun sicher nicht auf­ge­wach­sen bin (bei uns hieß das eher »zaun­dürr«) kommt eher aus den nörd­li­che­ren Brei­ten; das Rhei­ni­sche Wör­ter­buch 1, weiß dazu: 

spil­le­rig zunächst im Geb., wo Spil­le fehlt, ‑il‑, –i·l.- Kreuzn-Boos, Kobl, Trier-Stdt; dann im Geb. von Spil­le Sieg-Fussh; Berg in Len­nep, Barm, Elbf, Mettm, Düss, Sol-Opla­den, in Ess u. Rees-Rin­genbg, Klev-Stdt, Geld-Keve­laer u. in Bergh-Hüchelhv Adj.: schmäch­tig, spin­del­dürr, gebrech­lich, fein, zart gebaut, von Men­schen, Tie­ren, Pflan­zen; en sp. Dier­ke schmäch­ti­ges, kränk­li­ches Kind Berg, Allg.; de Planz es sp. opge­schos­sen Sol-Opla­den, Allg.; en sp.ən Bart dün­ner B. Lennep-Radevormwald.

Spill­ze ‑elts, Pl. ‑tsə Sieg-Ägid f.: ver­ächtl. dür­res, schmäch­ti­ges Mädchen.

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press and curl : (Haa­re) glät­ten / stre­cken und ein­dre­hen
Krau­ses Haar wird vor­über­ge­hend mit Hil­fe von Hit­ze (Glätt­ei­sen) und ohne Che­mi­ka­li­en gestreckt d.h. geglät­tet; nach dem Waschen bil­det es wie­der die fes­ten drah­ti­gen Locken. Man muss dabei zwi­schen “cur­ly” (lockig, wel­lig) und “friz­zy” (kraus, gekräu­selt) unter­schei­den, sonst scheint das auf den ers­ten Blick nicht son­der­lich stim­mig. (vgl. jhe­ri curl) (vgl. nap­py)

My mother always thought I’d be a star
But way befo­re the record deals
Streets that nur­tu­red Lau­ryn Hill
Made sure that I’d never go too far

way befo­re: lan­ge vor … »way« ist hier ein Adverb mit ver­stär­ken­der Bedeu­tung: sehr, extrem, … (way)

… thought I’d be a star : “mei­ne Mut­ter hat immer gedacht, aus mir wird mal ein Star” … “mei­ne Mut­ter hat immer gedacht, ich werd’ [mal] ein Star” … “mei­ner Mut­ter war immer klar, ich werd’ [mal] ’n Star”

go far : es [noch / mal] weit brin­gen; aus jm wird [noch] [mal] was.
Anwen­dungs­bei­spie­le: “The girl’s gon­na go far but ain’t in a hur­ry.” / “Have a cigar, man, you’­re gon­na go far / You’ll be fly­ing high.“ ‘

nur­tu­re : (kein Slang!) “näh­ren” … Hier im Sin­ne von: erzie­hen; bil­den; schu­len; frei­er: machen; prä­gen. … “die Stra­ßen, die mich gemacht / her­vor­ge­bracht haben”

Auch wenn ihre Mut­ter immer gedacht hat, ihre Toch­ter wür­de mal groß raus­kom­men, das Vier­tel, in dem sie auf­ge­wach­sen ist, gibt nie­man­dem eine Chan­ce; es sorgt dafür, dass man bleibt, was man ist.

make sure: [schon] dafür sor­gen, dass… ; schon für etw sor­gen; zuse­hen, dass.
Anwen­dungs­bei­spie­le: “Plea­se, make sure the Alba­ni­an pri­soners are final­ly allo­wed to return home!” “His ham­mer made sure that she was dead.“’)

Every ghet­to, every city
And sub­ur­ban place I been
Make me recall my days in New Jeru­sa­lem

New Jeru­sa­lem : Spitz­na­me für den US-Bun­des­staat New Jer­sey. (Ergibt sich aus der Aus­spra­che, wenn man sich die ers­te Sil­be so rich­tig auf der Zun­ge zer­ge­hen lässt; das muss biz­zeln.) (vgl. New Jerz) (vgl. New Jer­uz)

make me recall: erin­nern mich an; muss dabei den­ken an

Sto­ry starts in Hoot­a­ville
Grew up next to Ivy Hill
When kids were ste­al­ing Quar­ter­vil­les for fun
Kill the Guy” in Car­ter Park
Rode a Mon­goo­se til it’s dark
Wat­ching kids show off the sto­len ones

Hoot­a­ville : Spitz­na­me für Newark, New Jer­sey; auch Hoo­da­ville. (vgl. The Bricks) (vgl. Brick City)

Ivy Hill: der Ivy Hill Park in Newark, in der Gegend, in der Lau­ryn Hill auf­wuchs; die Ivy Hill Park Apart­ments sind ein Hoch­haus am Park.
“Hill, rai­sed in South Oran­ge next to Newark’s Ivy Hill apart­ments, bought a brick colo­ni­al in the nicest part of town two years ago, when, as a mem­ber of the Fugees, she was mere­ly famous.” WWW

Quar­ter­ville : Jacke, die man damals in Newark ein­fach haben musste.

»Kill-the-guy [-with-the-ball]« ist ein Fang­spiel (wie immer sich das in eurer Gegend nen­nen mag), eine Art Ame­ri­can Foot­ball ohne Regeln: einer bekommt irgend­ei­nen Gegen­stand – zum Bei­spiel einen Ball – und düst los, die ande­ren fan­gen ihn, um ihm den Gegen­stand / Ball abzu­ja­gen; dann ist der Nächs­te dran… Wir auch als »Kill the Car­ri­er« oder »Smear the Que­er« bezeichnet.

Car­ter Park, Stadt South Oran­ge, NJ. Gemeint ist der Car­ter Play­ground am Col­lege Place in South Oran­ge, New Jer­sey, ein Kin­der­spiel- & Bas­ket­ball­platz zwei Stra­ßen, von wo Lau­ryn aufwuchs.

Mon­goo­se: Eine Fahr­rad­mar­ke, bekannt vor allem für BMX- und Moun­tain­bikes, aber auch Kin­der­fahr­rä­der. Fir­men­mot­to: “The­se bikes don’t just push the limits. They set new ones.”

sto­len ones: »die gestoh­le­nen« (bezieht sich auf »Mon­goo­se«, bzw. Fahr­rä­der über­haupt, mit denen die ande­ren Kids ange­ben, eine Schau abziehen)

Bag of Bon­tons, twen­ty cents and a nickel (well, that’s a quar­ter)
Spring­field Ave. had the best pop­sic­les
Satur­day mor­ning car­toons and Kung-Fu (wuh-TAH!)

Bon­tons: Kar­tof­fel­chips (Mar­ken­na­me).

nickel: ein 5‑Cent-Stück. (steht auch im über­tra­ge­nen Sin­ne für eine pop­li­ge Sum­me bzw. Klein­geld) (vgl. dime) (vgl. quar­ter)
Anwen­dungs­bei­spie­le: “Sit­ting at the bar, then, I did­n’t have a fuck­ing nickel.” / “My life was slip­ping into not­hing­ness and I would­n’t have given a nickel for it.”

pop­sic­le: Eis am Stiel; Matsch am Pad­del. Was­ser­eis (ohne Milch). Von “pop”, kurz für “soda pop” (Limo­na­de) und “ici­c­le” (Eis­zap­fen); 1905 ver­se­hent­lich von einem 11-jäh­ri­gen Jun­gen “erfun­den”. Pop­sic­le ist ein ein­ge­tra­ge­nes Waren­zei­chen, wird aber für das Eis an sich ver­wen­det (wie bei uns etwa “Tesa” für Kle­ben­s­trei­fen etc.)

In Ver­ord­nun­gen heißt die­se Art Eis “quie­s­cent­ly fro­zen con­fec­tion”, also “in Ruhe gefro­ren” statt im Rüh­ren wie etwa Milch­eis.
Ent­hält Eis am Stil Milch, wird es zum “fud­ge­sic­le” und offi­zi­ell zur “quie­s­cent­ly fro­zen dairy con­fec­tion”.

Satur­day mor­ning car­toons: Sams­tag­vor­mit­tag ist, da schul­frei ist, tra­di­tio­nell die Zeit, in der man im Fern­se­hen Car­toons guckt.

Main street roots tonic with the dreds
A beef pat­ty and some coco bread
Move the patch from my Lee’s to the ton­gue of my shoes

Dreads: die Leu­te mit den “dre­ad­locks”; ent­we­der Ras­ta­fa­ri­ans oder hier über­haupt Leu­te aus der Kari­bik, die ihr Haar so tragen. 

roots tonic: erfri­schen­des und anre­gen­des Getränk aus der Kari­bik bzw. Jamai­ka. Das aus Wur­zeln und Kräu­tern her­ge­stell­te Getränk ist mit Honig gesüßt; angeb­lich hat jeder auf Jamai­ka sein eige­nes Rezept dafür, aber es gibt roots tonic auch aus der Fabrik, etwa Zio­nic Tonic. Vie­le schwö­ren auf die sexu­ell anre­gen­de Wirkung.

Ras Trevor’s roots tonic reci­pe is from Alex Mac­ca­beus The Ras­ta Cook Book (Naturo pro­ducts): “Chai­ny Root, Strong Back, Blood Wist, Sau­cy Peri­la, Green Can­ge, Sna­ke Wist, Bus­sy, Search my heart, Nut meg, gin­ger, honey. … A good tonic can be made with even some of the­se roots and herbs. Mash up the roots fine as pos­si­ble, throw in the herbs and soak in water for at least 10 days. When rea­dy, strain off and swee­ten with honey. Roots tonic is said to cure and dri­ve back vam­pi­res. This one is the strong one, belie­ve I.”

beef pat­ty: Lau­ryn spricht hier von einer “Jamai­can beef pat­ty”, einer mit Hack­fleisch gefüll­ten Teig­ta­sche. (In Ame­ri­ka wäre ein “beef pat­ty” ein Ham­bur­ger, bzw. der vor­ge­form­te Bat­zen Hack­fleisch dazu. Ein Dop­pel­w­hop­per bestün­de also aus zwei “pat­ties”; der Aus­drück wür­de aber bes­ten­falls in einer Küche benutzt.)

coco bread: Jamai­ka. Brot, etwas grö­ßer als unse­re Bröt­chen, das statt mit Milch mit Kokos­milch gemacht wird; leicht süß­lich. (Gehört zu einem “Jamai­can beef pat­ty”.)

bomb: groß­ar­tig: stark; krass; geil: “the bomb lea­ther”: total gei­le Ledersachen

patch / ton­gue of the shoes: sie hat das Label von ihren Jeans auf die Zun­ge ihrer Snea­k­ers gepappt / genäht, was auch immer.

‘Mem­ber, FreLng-Huy­sen used to have the bomb lea­ther
Back when Doug Fresh and Slick Rick was tog­e­ther
Loo­king at the crew, we thought we’d all live forever

Fre­ling­huy­sen Ave­nue : in Newark, New Jer­sey, hier ist die Leder­wa­ren­bran­che zuhau­se. Ent­spre­chend gab’s da auch beson­ders gute oder für die Kids die ham­mer Leder­ja­cken.
Die Fre­ling­huy­sens sind eine tra­di­ti­ons­rei­che Fami­lie in Newark, New Jer­sey; ein Theo­do­re Fre­ling­huy­sen war Bür­ger­meis­ter und ame­ri­ka­ni­scher Präsidentschaftskandit.

Doug E. Fresh: Ein Rap­per, auch er aus der Kari­bik, der in New York groß raus­kam. Ers­te Sin­gle ca. 1984. “The Ori­gi­nal Human Beat Box”; “Just Having Fun”. Zusam­men­ar­beit mit Slick Rick u.a. in der Get Fresh Crew.

Slick Rick: Rap­per, in Eng­land gebo­ren; kam mit 13 nach New York. Lern­te dort 1984 Doug E. Fresh ken­nen. Mach­te mit ihm 1984 u.a. die Hip­hop-Klas­si­ker “The Whow” und “LaDi-Da-Di”.

was : wir müss­ten hier natür­lich »were« sagen, aber in prak­tisch allen eng­li­schen Dia­lek­ten fin­det sich die­ses Phä­no­men, dass beim Hilfs­verb »be« Sin­gu­lar für den Plu­ral steht – heißt aber nicht, dass man den Sin­gu­lar dann auch hun­dert­pro benutzt, mit ande­ren Wor­ten, das kann variieren.

crew: ist hier ent­we­der spe­zi­ell die “Get Fresh Crew” von Doug E. Fresh mit Slick Rick, die in der Zei­le vor­her erwähnt wer­den, oder die “Cli­que”, der enge­re Freundeskreis.’)

Drill teams on Munn street
’Mem­ber when Hawt­hor­ne and Chan­cell­or had beef
Moving Records was on Cen­tral Ave
I was the­re at dancing school
South Oran­ge Ave. at Bor­lin pool
Una­wa­re of what we did­n’t have

drill team: Jede [Tanz- /Show]Truppe, die zusam­men gewis­se Rou­ti­ne­nen ein­übt, und dann bei Ver­an­stal­tun­gen auf­tritt oder bei Para­den mit­mar­schiert.
Anwen­dungs­bei­spiel: “Jodee was the first fresh­man to ever make the drill team.” (… die es ins Drill-Team geschafft hat)

beef: Streit; Ärger: Zoff; Terz; Zores; Pro­ble­me. “to have [a] beef with sb”: Zoff / Streit mit jm haben; es gibt Zoff zwi­schen jeman­dem.
aber vor­sicht: “to have [a] beef”: (sich beschwe­ren) mau­len; meckern; das Maul auf­ma­chen; was zu mau­len / meckern haben.

Irving­ton: ein Stadt­teil Newarks süd­öst­lich von Lau­ryns Gegend.

Hawt­hor­ne: Hawt­hor­ne Ave­nue in Newark, NJ. (mit Hawt­hor­ne und Chan­cell­or haben zwei Stra­ßen bzw. Vier­tel Zoff, nicht etwa Personen.)

Chan­cell­or: Chan­cell­or Ave­nue in Newark, NJ. (Hier haben zwei Stra­ßen bzw. zwei Vier­tel Zoff, nicht etwa Personen.)

Moving Records: Ein auf Vinyl für DJs spe­zia­li­sier­ter Plat­ten­la­den (an der Cen­tral Ave­nue in Newark).

South Oran­ge: Der Stadt­teil von Newark, NJ, aus dem Lau­ryn Hill kommt.

Boy­lan Pool: Boy­lan Street Pool. Ein Frei­bad in der Stadt, in der Lau­ryn aufwuchs.

Wri­ting my fri­ends’ names on my jeans with a mar­ker
July 4th races out­side Par­ker

Fire­works at Mar­tin Sta­di­um
The Untoucha­ble P.S.P
Whe­re all them cra­zy nig-gaz be
And car thie­ves got away through Irvington

mar­ker: ist natür­lich der Text­mar­ker, mit dem man die Namen der Freun­de auf sei­nen Jeans verewigt

Par­ker: Par­ker Street in Newark.

PSP: die Prin­ce Street Pro­jects, Prin­ce Street, Newark – “one of Newark’s toug­hest neigh­bor­hoods” The Star Led­ger, New Jer­sey… Eine berüch­tig­te Sozi­al­bau­sied­lung an der Prin­ce Street, Newark.

The Untoucha­ble PSP ist nicht zu ver­wech­seln mit der Kas­te der »Unbe­rühr­ba­ren« in Indi­en; hier ist eher gemeint, dass »an die kei­ner ran­kommt«, sie sind »uner­reich­bar«, also »unüber­trof­fen«, »gegen die stin­ken alle ande­ren ab« bzw. »mit denen legt sich kei­ner an« – nicht zuletzt des­halb weil es dort gefähr­lich ist mit all den abge­dreh­ten Typen “the cra­zy nig­gers” dort. Bei­spiel: »Her skills are untouchable.«

Denkt an MC Ham­mers »[You] can’t touch this«.
Anwen­dungs­bei­spiel: “While pat­rol­ling the Prin­ce Street pro­jects, the offi­cers obser­ved a per­son who fit the descrip­ti­on they had been given.“’);

be: müss­te hier eigent­lich »are« hei­ßen, ist aber im schwar­zen Dia­lekt häu­fig zu finden.

Hills­i­de brings beef with the cops
Self Des­truc­tion record drops
And everybody’s name was Mus­lim (child­ren play­ing, women pro­du­cing)
Sen­sa­ti­ons and eigh­ty-eight
Attrac­ted kids from out of state

Hills­i­de: Newark, NJ; Stadt­teil süd­öst­lich von South Oran­ge, wo Lau­ryn Hill herkommt.

Self-Des­truc­tion: 1989. Eine Rap-Sin­gle; eine Zusam­men­ar­beit diver­ser Ost­küs­ten-Rap­per. Kool Moe Dee und die Stop the Vio­lence All Stars für KRS-One’s Stop the Vio­lence Move­ment, eine Kam­pa­gne gegen Gewalt von Schwar­zen gegen Schwar­ze: »I never ever ran from the Ku Klux Klan / and I should­n’t have to run from a black man.«

drop: auf den Markt kom­men: raus­kom­men
“The remix CD drop­ped 9–24-02, and has been char­ting on col­lege radio across the land.”

Mus­lim: Newark, NJ, ist eine der Hoch­bur­gen der Mus­lims in den USA; die Afro-Ame­ri­ka­ner stel­len einen hohen Pro­zent­satz der mos­le­mi­schen Bevöl­ke­rung. (Das Wort klingt hier des­halb etwas merk­wür­dig, weil Lau­ryn den mus­li­mi­schen Gruß wa-alai­kum salaam anhängt.) Mit ande­ren Wor­ten: die hie­ßen nicht alle »Mus­lim«, sie hat­ten alle mus­li­mi­sche Namen …

Der Text in Klam­mern ist ein Zitat aus einem viel älte­ren Song: »Child­ren play­ing, women pro­du­cing, men go to work and some go ste­al­ing, everyone’s got to make a living«

And ever­y­bo­dy used to do the wop (wop it out, wop it out, wop it out)
Jack ya jack ya jack ya body
Nah, the Biz­Mark used to amp up the par­ty
I wish tho­se days, they did­n’t stop

The Wop. Ein Tanz für alle, denen “brea­king” zu anstren­gend war: Man beweg­te dabei nur den Kopf seit­wärts. Wer dabei rich­tig abhot­ten woll­te, beug­te sich viel­leicht etwas vor.

Sen­sa­ti­ons: Ehe­mals ein Club in Newark, NJ.

“Sen­sa­ti­ons and ’88 attrac­ted kids from out-of-sta­te”: … dass da Kids von jen­seits der Staats­gren­ze von New Jer­sey kom­men, ist nicht zuletzt schon des­halb was Beson­de­res, weil New Jer­sey als einer lang­wei­ligs­ten Staa­ten der USA gilt; kein Aas wür­de da frei­wil­lig hin­ge­hen, um sei­ne Aben­de dort zu ver­brin­gen, zumal New York City so nahe ist.

Club 88: In den 1980er Jah­ren ein Club in Newark, NJ.

jack ya body
Eine Anspie­lung auf die Sin­gle “Jack Your Body” von Ste­ve “Silk” Hur­ley, 1987. Der Text war eine Auf­for­de­rung zum Tan­zen und ging: “Jack, jack, ja jack jack your body / Jack ya, jack, jack ya, jack your body” ad infinitum.

Bei uns hieß das mal “Schüt­tel, was du hast!”

Biz Mar­kie: New Yor­ker Rap­per. Arbei­te­te zunächst als “human beat box” für den Pro­du­zen­ten Mar­ley Marl. Mach­te dann Klas­si­ker wie “Vapors”, “Pickin’ Boo­gers” und “Make The Music With Your Mouth”.

amp up … the par­ty : (Schwung / Leben in die Par­ty brin­gen) die Par­ty anhei­zen; dafür sor­gen, dass auf der Par­ty die Post / was abgeht.

*

AMERISLANG_b_c
  1. Rhei­ni­sches Wör­ter­buch, Band I–VI, 1928–44, bear­bei­tet und her­aus­ge­ge­ben von Josef Mül­ler, Band VII–VIII, 1958–64, bear­bei­tet von Josef Mül­ler, her­aus­ge­ge­ben von Karl Mei­sen, Band IX, 1971, nach Vor­ar­bei­ten von Josef Mül­ler bear­bei­tet und her­aus­ge­ge­ben von Hein­rich Ditt­mai­er. []

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