Categories: Arbeit am Computer

Frag­men­tier­te SSD-Plat­ten – von wegen egal …

Nichts gegen Solid-Sta­te-Dri­ves (SSD-Fest­plat­ten). Ich set­ze sie seit eini­gen Jah­ren in mei­nen PCs als Sys­tem­plat­ten ein, bis­her von King­s­ton, jetzt habe ich mir mal zwei von San­Disk zuge­legt. Die schma­len Feder­ge­wich­te sind tat­säch­lich merk­lich fixer als her­kömm­li­che Fest­plat­ten. Aller­dings scheint mir, wenn man so durch ein­schlä­gi­ge Tests & Foren streift, auch der eine oder ande­re bare Unsinn über sie ver­zapft zu wer­den. Ich bin kein Fach­mann, aber da ich als Über­set­zer nun mal von mei­ner Tätig­keit am PC lebe, sprich den gan­zen lie­ben lan­gen Tag damit arbei­te, habe ich ein fei­nes Gespür dafür ent­wi­ckelt, wenn eine mei­ner Kis­ten zu hin­ken beginnt.

Das Pro­blem, soweit ich das aus dem täg­li­chen Umgang mit mei­nen SSD-Plat­ten gelernt zu haben mei­ne, hat sei­nen Ursprung in dem Umstand, dass hier die Daten ein­fach mir nichts, dir nichts auf der Plat­te ver­teilt wer­den und die Plat­ten nicht zu defrag­men­tie­ren sind. Und dass das kei­ne Rol­le spie­len soll­te, ist barer Unfug. Sie sei­en trotz­dem schnell genug. Mag sein, aber sie wer­den nicht nur merk­lich lang­sa­mer, sie wer­den auch mackig,

Ers­te­res mer­ke ich nicht nur beim Hoch­fah­ren des Betriebs­sys­tems, son­dern den gan­zen Tag über beim Öff­nen von Pro­gram­men. Spä­tes­tens nach einem Jahr beginnt das defi­ni­tiv zu ner­ven. Noch mehr nervt Zwei­te­res, die Macken, die sich bei mir in ers­ter Linie im stän­di­gen Ver­lust mei­nes inter­nen LANs bemerk­bar machen. Das behin­dert mei­ne ohne­hin schon beschis­sen bezahl­te Arbeit massiv.

Aber man kann da Abhil­fe schaf­fen. Ich weiß, man soll oder kann SSD-Plat­ten nicht defrag­men­tie­ren, was ja her­kömm­li­chen Hard­dri­ves immer wie­der Bei­ne macht, aber pro­bie­ren Sie doch mal Fol­gen­des, was mir bis­her immer wie­der gehol­fen hat. Und das wirk­lich erstaun­lich effek­tiv. Durch den all­mäh­li­chen Tem­po­ver­lust hat man näm­lich rasch ver­ges­sen, wie schnell die klei­nen Flit­zer im Neu­zu­stand wirk­lich waren.

Ich bin wie gesagt kein Fach­mann, aber nach drei­ßig Jah­ren am PC weiß man sich nun mal zu hel­fen. Und das Ers­te & Wich­tigs­te, was ich schon vor »Jahr­zehn­ten« gelernt habe ist, Betriebs­sys­tem & Soft­ware von den damit erar­bei­te­ten Daten getrennt auf­zu­be­wah­ren, sprich, Letz­te­re auf ande­ren Plat­ten zu spei­chern. Das hat zunächst mal den Vor­teil, dass beim Abschram­men des Betriebs­sys­tems kei­ne Daten – geleis­te­te Arbeit, Daten­ban­ken, Musik etc. – ver­lo­ren gehen, und im Fal­le der doch etwas klei­ne­ren SSD-Plat­ten pas­sen so Betriebs­sys­tem & Soft­ware präch­tig drauf. Ein 240GB-SSD für Win­dows nebst Soft­ware; da ist bei mir noch genü­gend Luft. Kurz­um: Ob Sie nun mit dem Com­pu­ter arbei­ten oder nicht, ver­ges­sen Sie die bescheu­er­ten Ord­ner auf der Sys­tem­plat­te, die Win­dows Ihnen pene­trant anzu­die­nen ver­sucht und geben Sie bei Ihrer Soft­ware Ziel­ver­zeich­nis­se auf ande­ren Plat­ten an.

Das nächs­te, was ich gelernt habe ist, regel­mä­ßig Back­ups der Sys­tem­plat­te zu zie­hen. Dazu neh­me ich von Anfang an schon Acro­nis True Image. Und hier kom­men wir zum eigent­li­chen The­ma. Ich hat­te schon meh­re­re Mona­te kein Back­up mehr gemacht; ich war ein­fach nicht dazu gekom­men und das Hin­ter­grund-Back­up ist doch immer wie­der stö­rend. Die­ser Tage fiel mir dann auf, dass mein Win­dows wie­der ver­dammt zäh lief & hier und da zu mucken begann. So bestell­te ich denn ein paar SSD-Plat­ten & dach­te mir, okay, ziehs­te noch ein fri­sches Back­up. Und das dau­er­te dann sage und schrei­be über fünf Stun­den! Im Gegen­satz zu den gewohn­ten zehn bis zwan­zig Minu­ten. Das kann ja hei­ter wer­den, dach­te ich mir …

Aber dann – ich ken­ne mich tech­nisch wie gesagt nicht wirk­lich aus – kam mir der Gedan­ke, dass Acro­nis beim Back­up offen­sicht­lich Ord­nung in die völ­lig zer­fled­der­te Struk­tur der Sys­tem­plat­te bringt! Und prompt, als dann die SSD-Plat­ten im Brief­kas­ten waren, feder­leicht, hauch­dünn wie sie sind, dau­er­te es gera­de mal eine Vier­tel­stun­de und ich hat­te eine fri­sche niet­na­gel­neue Sys­tem­plat­te.  Und die flutscht wie­der wie nichts, zieht wie Gift, alles ist sofort da und die Macken sind auch erst mal wie­der weg. Und Win­dows fährt auch wie­der im Hand­um­dre­hen hoch …

Anders gesagt: von wegen, es spielt kei­ne Rol­le, dass SSD-Plat­ten ihre Daten mit vol­len Hän­den quer­beet ver­streu­en. Pfei­fen­de­ckel! Und was für eine Rol­le das spielt. Eine sau­be­re Daten­struk­tur ist defi­ni­tiv schnel­ler als Cha­os pur.

Was ich jetzt noch pro­bie­ren wer­de, wenn ich mal eine Stun­de habe, ist Fol­gen­des: das Back­up auf die alte frag­men­tier­te SSD-Plat­te auf­zu­spie­len, um zu sehen, ob die das nicht auch aus­hält. Ich dach­te ja bis­her immer, die Plat­ten selbst wür­den Macken ent­wi­ckeln. Noch­mal: ich bin kein Theo­re­ti­ker, ich hat­te mir das nie so recht über­legt. Aber womög­lich ist das auch nur so ein dep­per­ter Mythos irgend­wel­cher Klug­schei­ßer, dass man die Plat­ten nicht »defrag­men­tie­ren« soll – abge­se­hen davon, dass das Auf­spie­len eines Images ja wohl nicht eigent­lich unter »defrag­men­tie­ren« fällt. Auch wenn es effek­tiv auf ein sol­ches hin­aus­läuft. Wie auch immer, ich habe ja dann immer eine fri­sche Sys­tem­plat­te in Reser­ve und brau­che nur die bei­den Kabel wie­der umzu­ste­cken, um wei­ter­ar­bei­ten zu können …

SlangGuy

Übersetzer & Wörterbuchmacher

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