Beschuppen fand ich über die in meinem ersten Beitrag zum Thema genannten Wörterbücher hinaus auch in Johannn Heinrich Campes Wörterbuch der Deutschen Sprache aus dem Jahre 1807.
Beschuppen, v. trs. 1) Der Schuppen berauben. Einen Fisch beschuppen; ihn abschuppen. Hierher gehört vielleicht auch als uneigentliche Bedeutung, einen beschuppen, ihn auf eine etwas grobe Weise betrügen. Er ist arg beschuppt worden. 2) Mit Schuppen versehen, besetzen. Es sind nicht alle Fische beschuppt. Ein beschuppter Panzer, der aus einzelnen Theilen zusammengesetzt ist, die wie Schuppen über einander liegen. Das Beschuppen. Die Beschuppung.
Jemanden »auf eine etwas grobe Weise betrügen«. Interessant ist, dass auch Campe sich nicht sicher ist, ob »beschuppen« tatsächlich etwas mit der Schuppe zu hat. Aber analog zu »jemandem das Fell über die Ohren ziehen« könnte man sich das ja durchaus vorstellen. Andererseits ist natürlich auch das Schubsen von Passanten bei Taschendieben ein uralter Trick, mit dem man den Bestohlenen von der eigentlichen Berührung abzulenken versucht.
Wie auch immer, hier nun die beiden Bedeutungen, die sich aus dem bisher Gesagten ergeben.
Slang Guys Wörterbuch der deutschen Umgangssprache.
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(1) Adj. / Part. Perf. (von beschubsen, beschupsen, beschumpsen, beschuppen) betrogen / übervorteilt [worden]. Fügungen:»arg beschupst worden«; »dreist beschubst«. Zitate:»Ehrlich gesagt finde ich es egal ob dich jemand um größere Beträge oder um ein paar Euro beschubst, es geht immer um die Tatsache an sich.« WWW »Oder das dumpfe Gefühl hinterlassen, dass man beschupst wird.«; »Wie ich im Grunde auch erwartet hatte, hat er mich beschubst.« WWW »… ist der 10fache Restpreis als Strafe an den beschubsten Verkäufer zu zahlen.« »Ganz ehrlich, bei eBay Uhren kaufen ist doch für Beschubste.« WWW »Du könntest aber auch ins Sicherheitsforum von Ebay gehen und lesen was die ›Beschubsten‹ und ›Helfer‹ dort schreiben.« WWW » … hier nicht ein bißchen geschummelt, wer nicht aufpaßt wird beschuppt.« WWW Syn.: ausgeschmiert; geleimt; geprellt; gelinkt; übers Ohr gehauen.
(2) Adj. dumm; nicht sehr intelligent / gescheit; doof. Fügungen: »eine beschubste Idee«; »echt beschubst«; Zitate: »Wie kommt Ihr nur auf solche beschubsten Ideen?« WWW »So was ist doch echt beschubst.« WWW »« WWW Syn.: bekloppt; gehirnamputiert; dämlich; dusslig; bescheuert; behämmert.
(3) Adj./Part. Perf. (von der ursprünglichen Bedeutung »stoßen«) durch einen Stoß / Sturz leicht beschädigt; angeschlagen; abgestoßen; bestoßen. Fügungen: »leicht beschubst«; Zitate:»Flecken am Körper, leicht beschubste Nase nicht erwähnt« WWW »« WWW Syn.: lädiert; bemackt.
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SlangGuy’s Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
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