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Tscha­ka-tscha­ka à la mexicaine

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Nur weil immer wie­der mal Leu­te auf der Suche nach dem Begriff »tascha­ka-tscha­ka« auf mei­nem Blog lan­den – ich habe es hier mal bei einer Beschrei­bung einer Plat­te von Gabor Szabo benutzt. Heu­te Vor­mit­tag war der mexi­ka­ni­sche Tenor Rolan­do Vil­la­zón zu Gast bei der gren­zen­lo­sen Cerys Matthews1 auf BBC6. Ein Plausch zwi­schen Can­ned Heat und Lead­bel­ly sozu­sa­gen, mit mexi­ka­ni­scher Volks­mu­sik, ver­steht sich. Und als Cerys ihn mit ihrem sexy Wali­ser Akzent – das »R« alveo­lar, kurz vor dem Rol­len – frag­te, was er unter »tscha­ka-tscha­ka« ver­ste­he, erklär­te er (und sein »R« rollt dabei wie eine vol­le Fla­sche Tequi­la auf den abge­tre­te­nen Die­len einer alten Cantina):

Tscha­ka-tscha­ka… ich woll­te dem Publi­kum damit sagen, .… Wis­sen Sie,  es ist so bei Gesangs­künst­lern, aber das gilt für Pop wie für Klas­sik, Sie kön­nen Ihre Musik ler­nen, Sie kön­nen Ihren Text ler­nen und auch die Noten stim­men, alles ist per­fekt, aber das ist erst der Anfang, es fehlt noch etwas, und das nen­ne ich das »Tscha­ka-tscha­ka«, und ich mache dazu die Hand­be­we­gung, die bedeu­tet, Sie müs­sen eine Revo­lu­ti­on anzet­teln in Ihrer Brust und in der Brust Ihrer Hörer, dann pas­siert Musik – ich habe hier gera­de von Gefüh­len gespro­chen, aber das ist es, wor­um es bei der Musik geht, die­se Spra­che der Gefüh­le und… die Wor­te sind da, die Musik ist da, aber es geht dar­über hin­aus, es ist der Aus­druck des Schreis, der in uns lebt, und für mich muss der Künst­ler nach die­sem »Tschaka-tschaka«-Element suchen, das über einen guten Vor­trag hin­aus­geht zu einer exis­ten­zi­el­len… einem exis­ten­zi­el­len Vor­trag, wür­de ich sagen …

Das Gan­ze übri­gens mit lei­den­schaft­li­cher Atem­lo­sig­keit, die ich einem Tenor gar nicht zuge­traut hät­te – ich mei­ne, wo man als sol­cher doch angeb­lich erst mal das Schnau­fen lernt. Oder womög­lich lag’s auch an Cerys.

Hat zwar mit mei­nem »tscha­ka-tscha­ka«, mit dem ich Gabors 70er-Jah­re-Funk ein­zu­fan­gen ver­such­te, nicht das Gerings­te zu tun, ist aber dafür umso inter­es­san­ter – find’ ich… Kei­ne Ahnung, ob sich Vil­la­zòns Inter­pre­ta­ti­on durch­set­zen wird…

Wow! Eine Sen­dung, in der man von einem Welt­klas­se­te­nor erklärt bekommt, wie­so ein Tenor etwas von einem Außer­ir­di­schen hat, in der die Autorin Nata­lie Hay­nes (The Anci­ent Gui­de To Modern Life) eini­ge Bücher vor­stellt und das Duo aus Min­nea­po­lis Peter Wolf Crier einen Live­track ein­spielt – und wann hört man im Radio schon Char­lie Chris­ti­an?

  1. die meis­ten von euch ken­nen sie als Sän­ge­rin der Band Cata­to­nia: »You give me rrroad rrra­ge…« []

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