Ugs-Projekt 4: Kotten schieben
Wer sich ein bisschen umschaut im Supermarkt, hat sie vielleicht in den Grabbelkisten rumliegen sehen: Jerry Cotton im Taschenbuch, drei Romane in einem Band. Ein Beleg für die unverwüstliche Popularität der alten Heftchenserie. Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass der »G‑man«1 auch für eine deutsche Redewendung gesorgt hat — oder wenigstens in Berlin.
Wenn ich »Trivialliteratur« höre, dann fällt mir merkwürdigerweise immer das dümmste Argument »gegen sie« ein, dass ich je gehört habe. Wir hatten im Deutschunterricht am Gymnasium seinerzeit ein schmales Heftchen mit dem Titel, so weit ich mich erinnere, Materialien zur Trivialliteratur. Und so lehrreich das nun auch gewesen sein mag, es enthielt auch so ziemlich den doofsten Satz, den ich je im Bereich der Literaturkritik gelesen habe. Sinngemäß lautete der: Jerry Cotton-Hefte können ja wohl nichts taugen, denn welcher deutsche Leser würde schon etwas mit einem Helden namens Jeremias Baumwolle lesen?
Ich schwör’s! (mehr …)
- »G‑men«, kurz für »government men«, nannte man vor langer Zeit mal Regierungsbeamte, vor allem die Agenten des FBI. [↩]