Übersetzungskritik im Feuilleton?
Everybody’s a critic. Ein Dankeschön an eine Kollegin und ein paar spontane Gedanken, weil das Thema nun mal einen Nerv trifft – wenn auch einen ganz anderen.
Einer Übersetzerkollegin ist der Kragen geplatzt. Was jeden Tag passieren dürfte, sicher, aber diesmal kann man es im Kulturmagazin Titel nachlesen. Vielleicht auch nachfühlen. Die Kollegen können das mit Sicherheit. Es geht darum, dass man als Übersetzer gern mal übersehen wird. In der Titelei der eigenen Übersetzung zum Beispiel. Ist mir auch schon passiert. Und eben auch bei Hörversionen besagter Übersetzung. Was Isabel Bogdan über die Hutschnur ging. Wie gesagt, das lässt sich im Titel nachlesen. Ich brauche hier keinen Abklatsch zu bringen. Zumal sich endlich mal jemand so recht nach meinem Geschmack äußert und seinen Zorn nicht in wohl gesetzter, aber eben letztlich etepeter und damit zahnloser Prosa erstickt.
Der Gedanke, der mir bei der Lektüre kam, ist der, dass offensichtlich jeder Übersetzer nicht nur seine Steckenpferde, sondern auch seine ganz persönlichen Sollbruchstellen hat. Mir persönlich würde es zum Beispiel nichts ausmachen, als Übersetzer hinter dem Werk zu verschwinden, wenn ich nur endlich mal, nach einem Vierteljahrhundert, das gedruckt sähe, was ich übersetzt habe. (mehr …)