… and moore may we not axe
In dem Raptrack »Shakey Dog« sagt Ghostface Killah: »Frank snatched his gat, slapped him, axed him: ›Where’s the cash, coke and the crack?‹« Ghostface Killah, mit dem Rap-Kollektiv Wu-Tang Clan groß geworden, kommt aus Staten Island, New York. Was mir mit als erstes auffiel, als ich schwarzamerikanisches Englisch zu verstehen begann, war diese Verwendung von »to axe« für »to ask« neu für mich; ich hielt sie für einen Scherz. Und damit für Slang. Ist dem wirklich so?
Je mehr Englisch ich verstand, desto öfter begegnete mir die Verwendung der »Axt« für »fragen«, denn so hatte ich das anfänglich aufgefasst, auch anderswo. Wenn Ray Barone alias Raymond in der amerikanischen Sitcom Everybody Loves Raymond1 etwas wissen wollte, dann sagte er in der Regel so was wie: »Let me axe you something.« Und wenn er darauf bestand, jemanden gefragt zu haben, meinte er: »I did axe him!« Ray wohnte in Long Island, einem Stadtteil von New York. Um die Jahrtausendwende. Und in Rudyard Kiplings Geschichte »The Record of Badalia Herodsfoot« sieht sich jemand in den Slums des Londoner East End »What’s the good o’ that, I arx you?« gefragt. Das war im letzten Quartal des 19. Jhs.
Da ist jetzt mal ein schlappes Jahrhundert dazwischen. (mehr …)
- Alle Lieben Raymond, 1996–2005 [↩]