Occupy vs. Che
Posters. Wer hatte nicht mal das eine oder andere an der Wand? Als Zeichen bloßer Vorlieben oder als Ausdruck eines, und sei es auch noch so vagen Prostests. Und immer auch als Schmuckstück. Che Guevara ist ein alter Favorit, der eher wieder an Beliebtheit gewonnen zu haben scheint; das »I Want You!«-Poster mit Uncle Sam oder Frank Zappa auf dem Thron. Was die letzten Jahrzehnte anbelangt, bin ich da nicht so auf dem Laufenden. Aber in jüngster Zeit fielen mir im Web eine ganze Reihe grafisch hoch interessanter Plakate zu einem brandaktuellen Thema auf. Da sind richtig starke Sachen dabei. Graphisches zur und aus der Occupy-Bewegung…
Als Übersetzer warte ich wieder mal. Diesmal auf ein Manuskript aus Amerika, genauer gesagt auf das jüngste Buch des Anthropologen David Graeber, das dann als Schnellschuss über die Bühne gehen muss. Alles steht in den Startlöchern, damit der Titel – so die Hoffnung aller Beteiligten – gleichzeitig mit dem Original in den Staaten erscheint. Da ist hier nicht nur Großreinemachen bei meinen PCs angesagt, da empfiehlt sich natürlich auch etwas Recherche vorab. Es soll um die Occupy-Bewegung gehen. Karten vom Ort der Handlung habe ich noch von der Übersetzung eines Bob Dylan-Titels im Herbst an der Wand: die Wall Street ist ja, zumindest von weit, weit oben gesehen, vom Greenwich Village gar nicht so weit entfernt. Und heute, nachdem sich das Village kein normaler Mensch und mit Sicherheit kein aufstrebender Künstler mehr leisten kann und die Mittellosen unter den Kreativen über den East River gezogen sind, ist die Entfernung auch gefühsmäßig nicht mehr so groß wie in den 50er- und 60er-Jahren. (mehr …)