Beschupst, beschumpst oder beschubst – die Gelackten sind wir allemal
Anfang der 70er-Jahre dürfte es wohl gewesen sein, da hörte ich zum ersten Mal jemanden über »diese beschubste Alte« schimpfen. Gemeint war eine der damals aufkommenden »Emanzen«, die ihn zu belehren versuchte, was er da sage, wenn er jemanden »dämlich« nennt. Nun, da auch vierzig Jahre danach diese Art wörterbuchloser Klugscheißer noch nicht dahinter gekommen ist, dass »dämlich« nichts mit »Dame« – sprich »Frau« – zu tun hat, gebe ich dem Schimpfenden auch heute noch Recht. Wie auch immer, das »beschubst« fand ich witzig und es wollte mir nicht aus dem Sinn.
Ich habe seither neben »beschubst« auch »geschubst« gehört, und gelesen habe ich beide auch als »beschubst« und »beschupst«. Und mittlerweile auch noch als »beschumpst«.
Ich dachte immer, »beschubst« hätte mit »schubsen« im Sinne von stoßen zu tun. Mit anderen Worten »beschubst« sei in Analogie zu »behämmert«, »bescheuert«, »beschallert« entstanden. Oder »bekloppt«. Das Schubsen, also der Stoß habe zu einer Geistestrübung geführt.
Dummerweise habe ich bisher keinen Hinweis auf diese Herkunft gefunden. Man müsste sich also auch die anderen Bedeutungen von »beschubsen« / »beschupsen« ansehen. Eigentlich kein Problem, obwohl die regionalen Ausspracheunterschiede und Schreibweisen fast schon verwirrend sind; schauen wir dazu in den Grimm: (mehr …)