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Things that can real­ly hang you up

»Hung-up« ist ein Wort, das immer schon eine gewis­se Fas­zi­na­ti­on für mich hat­te, vor allem wegen sei­nen Ver­bin­dun­gen zur Gegen­kul­tur der 60er-Jah­re. Es hieß in die­sem Kon­text u.a. »kon­ven­tio­nell«, »kon­form«, ent­sprach also in etwa unse­rem »spie­ßig«, nur dass man letz­te­res eben nicht auto­ma­tisch mit der Gegen­kul­tur verbindet.

Die als »hung-up« bezeich­ne­te Per­son wird »auf­ge­hal­ten« bzw. »behin­dert« durch sei­ne kon­ven­tio­nel­le Denkweise.

Ver­mut­lich die­ser Kon­no­ta­tio­nen wegen hät­te ich »hung-up« auch nicht in Parishs klei­nem Dic­tion­aire über den Dia­lekt von Sus­sex, will sagen einem Büchl aus dem 19. Jh., ver­mu­tet. Selbst die ande­ren geläu­fi­gen Bedeu­tun­gen wie »neu­ro­tisch« (vol­ler »hang-ups«), »ver­narrt in« (»to be hung up on sb«), »beses­sen von« (»to be hung up on sth«) oder »dro­gen­ab­hän­gig« schie­nen mir, von den­sel­ben Leu­ten benutzt, in die­se Zeit zu gehören.

Aber natür­lich ver­gisst man dabei, dass »hung up« zunächst eben schlicht durch irgend­wel­che äuße­ren Umstän­de »auf­ge­hal­ten« hieß: »He got hung up some­whe­re.« »He got hung up with a pho­ne call as he was lea­ving.« Und das ist eben die Bedeu­tung, die sich beim guten Rever­end findet:

hung-up m. Hindered.
“I was so hung up for time all last week I could­n’t come.”

Die net­te Wen­dung »hung up for time« fin­de ich inter­es­san­ter­wei­se außer bei Parish nur ein­mal im Web, sozu­sa­gen 130 Jah­re spä­ter, aber immer­hin in der­sel­ben Bedeutung:

“When we have been real­ly hung up for time we have shor­ten­ed our No BS Sum­ma­ries to A SIMPLE HEADLINE lin­ked direct to Detail­ed Infor­ma­ti­on.” WWW

Ana­log dazu kann einem natür­lich nicht nur der Man­gel an Zeit zu schaf­fen machen:

One can go wit­hout food for a com­pa­ra­tively long time wit­hout any serious incon­ve­ni­ence, but thir­ty odd hours wit­hout a drink — the lon­gest I’ve ever been — is not a thing to for­get, espe­ci­al­ly in the tro­pics. I’ve been hung up for water seve­ral times, and I think that the drink I enjoy­ed the most of any I’ve had in my life was one of thick, green, slimy water which I found in the deep impress left by an elephant’s foot in what had once been swam­py ground. H. A. Wil­son, Bri­tish Bor­der­land: Ser­vice and Sport in Equa­to­ria (1913)

Des wei­te­ren  ist den USA ist ein Blog­ger »hung up for con­tent«, weil ihm an eben die­sem Tag nichts ein­fal­len will.

Das Para­dig­ma wäre also »hung up for Sub­stan­tiv« zur Bezeich­nung eines Mangels.

Hier wei­te­re Bei­spie­le zu fin­den dürf­te mir wohl für die nächs­te Zeit zum »hang-up« werden.

Falls jemand auf wei­te­re Bei­spie­le sto­ßen sollte…

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