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The Foxu­lists…

Seit vie­len Jah­ren schon wün­sche ich mir, die Geburt eines Wor­tes mit­zu­er­le­ben. Meist meint man nur, zei­tig dran zu sein, und wenn man dann nach­schaut, erfährt man ent­täuscht, es ist bereits seit ein, zwei Jah­ren in Umlauf. Was natür­lich schon bes­ser ist als frü­her, vor dem Inter­net, aber zu spät ist zu spät.

Jetzt scheint es end­lich soweit zu sein: “Foxu­lists” heißt das Wort; ich habe es eben in News­week – genau­er gesagt, auf der Web­site von News­week – gele­sen; in einem Arti­kel von Jona­than Alter, “Enter the Foxu­lists”, kommt es gleich im Titel vor, defi­nie­ren lässt es sich als Kon­trak­ti­on von “faux popu­lists”, es geht um Leu­te wie Sarah Palin, Glenn Beck und Lou Dobbs. Das Wort ist aus­schließ­lich von Alter benutzt, gera­de zehn­mal fin­det man es heu­te abend sonst noch im Web, immer mit Bezug auf ihn. Es ist noch pitsch­nass hin­ter den Ohren und war­tet auf den Klaps auf den Hintern.

“Fal­sche Popu­lis­ten”? Nun, ech­te Popu­lis­ten waren für den Schöp­fer Wil­liam Jen­nings Bryan, Huey Long, Father Cough­lin und in gerin­ge­rem Maße Pat Buchana­nan, Men­schen, die einen Zorn auf den Ost­küs­ten-Kapi­ta­lis­mus hat­ten, unter dem der klei­ne Mann im ame­ri­ka­ni­schen Herz­land zu lei­den hat­te. Sie woll­ten öko­no­mi­sche Gerech­tig­keit; sie woll­ten etwas ändern. Im Gegen­satz dazu hält er die genann­ten “fal­schen Popu­lis­ten” ledig­lich für reak­tio­när. Aber ehr­lich gesagt ist das schon zu weit aus­ge­holt, das Wort lohnt der­lei Betrach­tun­gen gar nicht, es ist an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen, das x in “faux” ist schließ­lich nicht zu hören, es müss­te eigent­lich “Fopu­lists” hei­ßen oder so ähn­lich, um über­haupt zu wir­ken. Und dann regt es die Phan­ta­sie nicht an; man denkt zunächst an “Fox”, den Nach­rich­ten­sen­der, was so ver­kehrt nicht wäre, denkt man an des­sen Poli­tik, aber es ist nun mal eine fal­sche Fähr­te. Foxu­lists… Nee… Yup­pie, das wäre was gewe­sen, da hät­te ich von Anfang an dabei sein wol­len, oder bei… nee, Foxu­lists ist eine Lusche; eine Geburt, die ent­täuscht. Statt einen Klaps auf den Hin­tern, … na gut, fal­sches Bild, ich hof­fe, man lässt den wecken­den Klaps ein­fach weg.

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