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Despe­ra­te House­wi­fe Goes Rap

Quel­le: wikipedia

Hin und wie­der wer­de ich gefragt, ob ich mein Ame­ri­can Slang nicht wie­der mal über­ar­bei­ten möch­te. Nun, möch­ten schon, aber wir spre­chen hier von meh­re­ren Jah­ren Arbeit, die einem dann lei­der sofort nach Erschei­nen gestoh­len – ich mei­ne damit kopiert und ins Web gestellt – wird. Und wenn gro­ße Ver­la­ge das zuneh­mend davon abhält, Wör­ter­bü­cher, ja über­haupt Nach­schla­ge­werk her­aus­zu­brin­gen, was soll ich da tun?

Inter­es­sant wäre in die­sem Zusam­men­hang zu bemer­ken, dass mein Expli­cit Hip­hop längst – ganz ohne wei­te­res Zutun mei­ner­seits – zu einem Wör­ter­buch des zeit­ge­nös­si­schen Slang über­haupt gewor­den ist, in eini­gem Maße wenigs­tens; ich will damit sagen, dass ein Gut­teil des Wort­schat­zes, der da unter Hip­hop bzw. Rap auf­ge­führt wird, mitt­ler­wei­le längst all­ge­mei­ner Slang ist.

Mir fällt das gera­de die­ser Tage wie­der auf, in denen auf Living Cou­gar Town läuft, eine wit­zig-flo­cki­ge ame­ri­ka­ni­sche TV-Serie um die 42-jäh­ri­ge Jules, dar­ge­stellt von Court­ney Cox, der Moni­ca aus Fri­ends. Und natür­lich geht es um die Pro­ble­me, die sie mit dem Altern hat. Und um die Schwie­rig­kei­ten, mit den jun­gen Leu­ten Schritt zu hal­ten. Nicht dass ihr das gelingt, zumal sie nicht von der schlam­pi­gen Sor­te ist.

Sprach­lich gese­hen äußert sich das zuwei­len in pein­li­chen Ver­su­chen mit dem zeit­ge­nöss­chen Slang. Als ihre bes­te Freun­din nicht möch­te, dass Jules sich mit ihr den Ten­nis­leh­rer teilt, meint Jules:

“You just don’t want me to go becau­se you’­re scared that Alex is gon­na like me more than you, becau­se I know how to talk like young peo­p­le … Chil­lax. Tweet. Rihan­na. Wow. What? What?”

Sehr zur Belus­ti­gung der umste­hen­den Freunde.

Der Witz dabei ist, dass die­se für sie eher pein­li­che Sze­ne nur des­halb her­aus­steht, weil eigens dar­auf hin­ge­wie­sen wird. Ansons­ten benut­zen sämt­li­che Cha­rak­te­re näm­lich reich­lich Wort­schatz aus mei­nem Rap-Dic­tion­n­aire. So erwehrt sich Jules gleich in der ers­ten Fol­ge der Avan­cen eines jun­gen Ver­eh­rers mit “You’­re a good kid, but, uh… This isn’t real­ly how I roll, okay?” Und in einer spä­te­ren Fol­ge erklärt eine Freun­din: “Serious­ly? If there’s a came­ra around, we bring the sexy. It’s how we do.” An einer ande­ren Stel­le hat jemand “more game” als ein anderer.

Ich weiß, ich habe mir mehr notiert und wer­de noch mal dar­auf zurück­kom­men, wenn mei­ne Noti­zen her­ge­hen. Trotz­dem möch­te ich die Beob­ach­tung zum Anlass neh­men, noch ein­mal dar­auf hin­wei­sen, dass mein Expli­cit Hip­hop für weit mehr Leu­te inter­es­sant sein dürf­te als nur für Freun­de der Rapmusik.

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