WikiLeaks und Transparency International
Immer wieder sehe ich mich dieser Tage dank WikiLeaks an eine Übersetzung erinnert, die ich vor einigen Jahren gemacht habe: Das Jahrbuch Korruption 2005 von Transparency International.1 Lassen Sie mich das kurz erklären…

Transparency International ist eine Organisation, die sich den Kampf gegen die Korruption auf die Fahnen geschrieben hat. Weltweit. Ihr Gründer ist Peter Eigen,2 ein deutscher Jurist, der unter anderem als Weltbank-Manager in Westafrika tätig war. In dieser Eigenschaft erlebte er aus erster Hand, welchen Schaden Korruption anrichtet, in der dritten wie überall sonst auf der Welt. Ich habe während der Übersetzung eine ungemeine Bewunderung entwickelt für diesen Mann. In einem der zahlreichen Fallbeispiele verschiedener Autoren ging es um Russland. Es wird darin ziemlich anschaulich geschildert, wie korrupte Machenschaften den industriellen Mittelstand enteignet haben. Nicht zuletzt sind das die Machenschaften, die zu den Milliardenvermögen geführt haben, die laut Putin heute in Deutschland bzw. Europa nach Anlagemöglichkeiten verlangen.3
Was mich an das Buch bzw. diesen Artikel erinnert hat, ist folgende Passage in einem Leitartikel des britischen Guardian: (mehr …)
- Ist die Tatsache, dass ein Buch von dieser Bedeutung bei amazon.com nicht einen einzigen Leserkommentar hervorgebracht hat, ein Hinweis darauf, wie sehr das Schicksal dieser Welt Generationen zugetackerter Deoroller am Arsch vorbeigeht? Auch wenn 2005 drauf steht, das Buch gehört mehr denn je gelesen. [↩]
- * 11. Juni 1938 in Augsburg. Er ist Gründer und war Vorsitzender der NGO Transparency International, deren erklärtes Ziel es ist, sich gegen Korruption zu engagieren. Seit 2004 ist er mit Gesine Schwan verheiratet. Im Jahr 2007 gründete er zusammen mit Burkhard Gnärig das Berlin Civil Society Center, ein Forum für international tätige Nichtregierungsorganisationen, das den Austausch von Erfahrung und Wissen innerhalb der Zivilgesellschaft und mit anderen Bereichen erleichtern soll. [↩]
- Süddeutsche Zeitung, Samstag/Sonntag, 27./28. November 2010, »Putin: Europa missachtet russische Investoren« [↩]