Kacke hochmodern: Pennsylvanisch-deutsch
Ich weiß nicht warum, aber alte Zeitungen sind für mich interessanter als neue. Ich bin sicher, beim nächsten Weißeln der Küche werden die alten Ausgaben der SZ auf dem Boden erst so recht interessant. Und das Bissel-Farbe-an-die-Wand wird sich schon deshalb über zwei Tage ziehen. Aber selbst Blätter, die man nun sicher nicht beim Heimwerken auf den Boden schmeißen würde, haben es in sich. Und das obwohl – buchstäblich – immer derselbe Scheiß drinsteht…
1878 ist ja durchaus ein paar Jährchen her. Und »Amerika« womöglich auch noch weiter weg von uns als heute. Und trotzdem fanden die Abkömmlinge deutschsprachiger Auswanderer aus dem Elsass und der Schweiz offensichtlich denselben Mist für nicht weniger saukomisch als die Arschkrampen, die heute hierzulande etwas nicht »supporten« oder »es nicht lieben, ins Kino zu gehen«. Es wirft kein gutes Licht auf die einen wie die anderen. Hier ein Beitrag aus der Nürnberger Presse von 1878. Wo die das her haben, steht leider nicht dabei. Die Fußnoten sind jedoch original.
Herbstlied
In Pennsylvanisch-deutsch
13. Jan. 1878 S. 1
»Haus & Welt«, Nürnberger Presse, Jg.VI Nr. 2
Die Luft ist rein, der Himmel blau,
Herbst ist es dennoch anyhow,1
Von manchem Baum die Blätter fallen,
Jetzt ist es Zeit, bei ihr zu callen.2 (mehr …)