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Folk für das 21. Jahr­hun­dert – The Low Anthem

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Zuge­ge­ben, sie sind nichts fürs Bier­zelt oder den iri­schen Pub; Mit­stamp­fen ist bei The Low Anthem aus Rho­de Island bes­ten­falls mal bei den eher spär­lich gesä­ten Rock­num­mern drin; die bei der im Lauf der Zeit vom Duo zum Quar­tett ange­wach­se­nen Com­bo übri­gens mäch­tig abge­hen. Und in ihrer schrä­gen Art schon mal an Tom Waits erin­nern. Über­haupt lie­ße sich auf der Basis von Waits und Low Anthem ein star­kes Mix­tape auf­bau­en. Die Instru­men­tie­rung von der Pum­por­gel über Har­mo­ni­um, Akkor­de­on, Gitar­re bis hin zur sin­gen­den Säge passt da pri­ma hinein.

Aber die Leut­chen sind nicht nur Cracks auf einer beein­dru­cken­den Rei­he von Instru­men­ten, das ganz Gro­ße bei ihnen ist ein per­fek­ter Har­mo­nie­ge­sang in der bes­ten alten Tra­di­ti­on von den Ever­ly Brot­hers bis zu Crosby, Stills & Nash. Die idea­le Musik für einen frü­hen Sonn­tag­vor­mit­tag, an dem Nach­bars Kater schnur­rend, die Nase gekräu­selt, die Augen zu Schlit­zen ver­engt, auf dem gewölb­ten Deckel mei­nes Scan­ner abhängt.

Zur Ein­stim­mung viel­leicht ihren »Ticket Taker« aus einem Live-Auf­tritt bei KCRW FM Radio am 25. März 2010 im kali­for­ni­schen San­ta Monica.


Über­haupt, Bier­zelt hin oder her, The Low Anthem sind eine bock­star­ke Live­band. Sie könn­ten eine Par­ty nicht weni­ger auf­hei­zen als Los Lobos, kein Zwei­fel, aber ihre Grund­stim­mung ist nun mal melan­cho­lisch. 2009 haben sie auf dem legen­dä­ren New­port Folk Fes­ti­val gespielt. Hören Sie aus New­port »Don’t Let Nobo­dy Turn You Around«; da wer­den sie auch gleich sehen, wes­halb ich Tom Waits erwäh­ne. Die Num­mer ist elek­tri­fi­ziert und mit spär­li­chen, aber sat­ten Drums unter­legt. (Kein Sturm der Ent­rüs­tung mehr in New­port wie damals, als Bob­by Dylan auf einer E‑Gitarre los­zu­schram­meln begann.)

Eine Num­mer, die mich an Dani­el Lanois erin­nert, ist das unend­lich trau­ri­ge »Sal­ly, Whe­re’d You Get Your Liqu­or From« (Eben­falls von dem Auf­tritt in Newport):

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Oh my God, Char­lie Dar­win, oben abge­bil­det, ist ihre zwei­te LP nach What the Crow Brings und wie die­se eine wasch­ech­te Indie­pro­duk­ti­on im Eigen­ver­lag sozu­sa­gen. Es freut immer beson­ders, wenn Leu­te es mit Talent und har­ter Arbeit zu etwas brin­gen (wovon man in mei­ner Bran­che nur träu­men kann).

Und für den Titel­song hat die Band auch ihr ers­tes Video aufgenommen:

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Ein beson­de­res Schman­kerl, wie wir hier in Bay­ern sagen, ist ein Song, des­sen Text Jack Kerouac zuge­schrie­ben wird. Home I’ll Never be« Ich habe ihn irgend­wo auch von Tom Waits, von dem die Musik stammt. Also noch eine Con­nec­tion zu Tom Waits.

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Ben, Jeff, Jocie & Mat sind gera­de in Euro­pa unter­wegs. Und zur Ein­stim­mung könn­te ich schon mal ein Live-Kon­zert vom 29. April 2009 aus der Hor­se­shoe Tavern in Toron­to empfehlen.

Ich bin völ­lig weg von der Band! Wenn die Leu­te jetzt noch das Glück haben, mit einem ihrer stim­mungs­vol­len Songs in einem Film unterzukommen…

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