Übersetzungskritik im Feuilleton – Nachschlag
Die taz hatte zum Wochenende einen – wenigstens meiner Ansicht nach – recht gescheiten Artikel zum Thema »Übersetzungskritik im Feuilleton«.1
Sicher, so die Autorin Katharina Granzin, der Übersetzer komme bei den Rezensenten in der Regel zu kurz, aber für eine »fachlich gesicherte Würdigung der Übersetzerleistung im Rahmen einer Literaturkritik« fehle nun mal »oft die faktische Grundlage.« Der Rezensent habe das Original entweder nicht neben sich liegen oder sei der Ausgangssprache nicht mächtig genug, um sich diesbezüglich ein Urteil zu erlauben. Und überdies könne »die philologische Feinanalyse … auch nicht wirklich die Aufgabe der Kulturjournalisten sein.«
Applaus, Applaus! Für mich bringt das die ganze Geschichte auf den Punkt. Ich hatte ja neulich hier schon aus anderem Anlass ein paar eigene Gedanken zum Problem – und das ist es zweifelsohne – notiert. Ich denke, Granzin schreibt von einem anderen Blickwinkel aus gesehen dasselbe in Grün.
Der Übersetzer kommt zu kurz. Schön. Wenn es um die Würdigung geht. (mehr …)