Die Vor­le­se­rin – Julia und die Korrekturen

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Wenn Sie – wie mei­ner Mut­ter Sohn – Ihre Schwie­rig­kei­ten haben, sich bei einer Schluss­kor­rek­tur auf einen Text zu kon­zen­trie­ren, den sie in- und aus­wen­dig kön­nen, wenn Sie schlicht kei­ne Feh­ler fin­den, obwohl Sie wis­sen, es sind wel­che drin, dann habe ich viel­leicht was für Sie. Wenn Sie sich hun­dert­mal gedacht haben, wenn ich das jetzt noch ein­mal lesen muss, dre­he ich durch, dann lesen Sie mal von einem Hilfs­mit­tel, das bei mir Wun­der gewirkt hat: Julia

Ganz und gar nicht mit Ruhm bekle­ckert habe ich mich bei der Schluss­kor­rek­tur mei­ner ers­ten Über­set­zung eines E‑Books. Mein lie­ber Schol­li! Ich habe ja schon seit jeher gro­ßen Respekt vor den Leu­ten, die bei Ver­la­gen das Pro­dukt nach Recht­schreib­feh­lern durch­se­hen. Jetzt gilt das mehr denn je. Auch wenn es nicht eigent­lich Recht­schreib­feh­ler waren, die mir da unter­lau­fen sind. Aber was soll’s, auch ein feh­len­des Wort oder ein dop­pel­tes fal­len unter »Feh­ler«. Der Leser will so etwas nicht sehen. Geschwei­ge denn dafür bezahlen…

Nun ist natür­lich guter Rat teu­er, wenn man dem Autor einen ordent­li­chen Text zuge­sagt hat (mehr …)

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Mei­nungs­bil­dung zur Mei­nungs­ma­che in Thril­ler-Form: Die Somalia-Doktrin

Ent­wick­lungs­hil­fe ja / nein? Soll der Staat was geben und falls ja wem? Soll man gar als krö­ten­ar­mer Pri­vat­mensch spen­den? Dass einem ein Thril­ler hier bei der Mei­nungs­bil­dung hel­fen soll­te, klingt im ers­ten Augen­blick viel­leicht etwas abwe­gig. Aber so etwas gibt’s. Und Sie kön­nen das, falls Sie wol­len, so gut wie umsonst nach­prü­fen. Alles, was Sie brau­chen, ist ein Kind­le-Rea­der und knapp drei Tacken fürs ers­te Buch. Einen Hau­drauf von einem Ken­ner der Mate­rie, der Sie durch­aus zum Nach­den­ken anre­gen wird…

Wir haben das ja in der Schu­le gelernt, in Geo­gra­phie, wie ich mich erin­ne­re: Ent­wick­lungs­hil­fe ist gut.1 Die bringt unge­mein was für die armen Unter­ent­wi­ckel­ten die­ser Welt. Und dann kam als Bei­spiel Rour­ke­la, das deut­sche Stahl­werk in Indi­en aus den 1950er-Jah­ren. Den hal­ben Urwald haben sie dafür abge­holzt. Super. Stadt­pla­nung auf dem Reiß­brett. Drei Dut­zend Dör­fer umge­sie­delt. Beein­dru­ckend, sicher, aber das war irgend­wie wohl auch die Kolo­nia­li­sie­rung der hal­ben Welt durch eine klei­ne Nord­see­insel, Herr­gott­noch­mal. Ich (mehr …)

  1. Ich spre­che von den 1960er-Jah­ren. Falls dem heu­te nicht mehr so ist, hin­ter­las­sen Sie gern einen Kom­men­tar… []

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Ugs-Pro­jekt 11: ackern

Umgangs­deutsch für Über­set­zer. Ein wei­te­res soli­des Wort der gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che ist das Verb »ackern«. Und ich mei­ne hier nicht die ers­te Defi­ni­ti­on »pflü­gen«, »mit dem Pflug bear­bei­ten« wie in dem Sprich­wort »Mit unglei­chen Pfer­den ist übel ackern.« Ich mei­ne die Bedeu­tung »arbei­ten«, mehr oder weni­ger hart: »Danach muß­te sie als Anti­fal­ten-Creme-Model ackern oder erfolg­lo­se TV-Movies pro­du­zie­ren.« Und in die­ser Bedeu­tung gehör­te es mei­ner Ansicht nach auch in Über­set­zun­gen. Ich habe es noch lei­der nie in einer gese­hen. Aus SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che für Übersetzer 

Nur der Gau­di hal­ber, weil’s gar so schön klingt, die ursprüng­li­che Bedeu­tung vom guten alten Ade­lung Ende des 18. Jahrhunderts: 

Ackern, verb. reg. act. von Acker. 1) Über­haupt so viel als pflü­gen. 2) Beson­ders, bey der Som­mer­saat, zum let­zen Mah­le pflü­gen, wel­ches auch zur Saat pflü­gen, und saat­fur­chen, in der Mark Bran­der­burg aber, in Anse­hung der Gers­ten­saat, strei­chen, genannt wird. Das letz­te Pflü­gen bey der Win­ter­saat wird dage­gen an den meis­ten Orten ären genannt. 3) Bey den Kup­fer­ste­chern bedeu­tet es die zur schwar­zen Kunst bestimm­te Plat­te mit der Wie­ge auf­rei­ßen, um her­nach das Licht hin­ein zu scha­ben.1

ackern

(1) <Vb.> Schwer / ange­strengt / viel arbei­ten; sich abmü­hen; oft aber auch nur syn­onym zu arbei­ten. (mehr …)

  1. Johann Chris­toph Ade­lung, Gram­ma­tisch-kri­ti­sches Wör­ter­buch der Hoch­deut­schen Mund­art. Hil­des­heim: Georg Olms Ver­lag, 1970. []

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Wäh­ler vs. Wahl­män­ner — das ewi­ge Rät­sel um die ame­ri­ka­ni­schen Wahlen

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In ein paar Tagen ist es wie­der so weit: In den USA wird der mäch­tigs­te Mann der Welt gewählt und wie so oft schon wird, je nach Stim­men­knapp­heit, jemand die Fra­ge stel­len, ob er denn eigent­lich tat­säch­lich von der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung gewählt wor­den ist. Und wie immer steckt hin­ter dem Pro­blem das merk­wür­di­ge, für uns sogar eher geheim­nis­vol­le Sys­tem der so genann­ten »Wahl­män­ner«.

Wla­di­mir Wla­di­mi­ro­witsch Putin ermahn­te die Ame­ri­ka­ner ja mal vor nicht all­zu lan­ger Zeit, den Mund in Sachen Demo­kra­tie nicht so voll zu neh­men, schließ­lich sei gera­de ihre Metho­de der Prä­si­dent­schafts­wahl herz­lich frag­wür­dig. Ich habe mich sei­ner­zeit hier mal damit befasst. Aber da sich an die­sem Sys­tem, bei aller Kri­tik auch in den Staa­ten selbst, so schnell nichts ändern wird, haben wir nächs­te Woche wie­der mal das Pro­blem, die ame­ri­ka­ni­schen Wah­len auch tat­säch­lich zu ver­ste­hen.

Der Kern des Pro­blems liegt wohl in dem Umstand, dass nicht eigent­lich der Bür­ger, also das Stimm­vieh, par­don, Stimm­volk, den Prä­si­den­ten wählt, son­dern dass man dies einem Mann sei­nes Ver­trau­ens über­lässt. Mit ande­ren Wor­ten, der Wäh­ler wählt jeman­den, von dem er weiß, wen er zum Prä­si­den­ten wäh­len wird. (mehr …)

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