Ugs-Projekt 11: ackern
Umgangsdeutsch für Übersetzer. Ein weiteres solides Wort der gesamtdeutschen Umgangssprache ist das Verb »ackern«. Und ich meine hier nicht die erste Definition »pflügen«, »mit dem Pflug bearbeiten« wie in dem Sprichwort »Mit ungleichen Pferden ist übel ackern.« Ich meine die Bedeutung »arbeiten«, mehr oder weniger hart: »Danach mußte sie als Antifalten-Creme-Model ackern oder erfolglose TV-Movies produzieren.« Und in dieser Bedeutung gehörte es meiner Ansicht nach auch in Übersetzungen. Ich habe es noch leider nie in einer gesehen. Aus SlangGuy’s Wörterbuch der deutschen Umgangssprache für Übersetzer
Nur der Gaudi halber, weil’s gar so schön klingt, die ursprüngliche Bedeutung vom guten alten Adelung Ende des 18. Jahrhunderts:
Ackern, verb. reg. act. von Acker. 1) Überhaupt so viel als pflügen. 2) Besonders, bey der Sommersaat, zum letzen Mahle pflügen, welches auch zur Saat pflügen, und saatfurchen, in der Mark Branderburg aber, in Ansehung der Gerstensaat, streichen, genannt wird. Das letzte Pflügen bey der Wintersaat wird dagegen an den meisten Orten ären genannt. 3) Bey den Kupferstechern bedeutet es die zur schwarzen Kunst bestimmte Platte mit der Wiege aufreißen, um hernach das Licht hinein zu schaben.1
ackern
(1) <Vb.> Schwer / angestrengt / viel arbeiten; sich abmühen; oft aber auch nur synonym zu arbeiten. (mehr …)
- Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Hildesheim: Georg Olms Verlag, 1970. [↩]