Verrenkungen auf der »Finanzklippe« – ein Nachschlag
Seit einer Woche wird hierzulande in den besseren Blättern massiv von etwas gefaselt, was keiner so recht verstehen will. Was nicht zuletzt daran liegt, dass man einem der ältesten Übersetzungsfehler aufgesessen, oder sollte ich sagen, auf selbigen »aufgelaufen« ist? Ich spreche von der mysteriösen »Finanzklippe«, »Haushaltsklippe«, »Fiskalklippe« oder wie immer man es nennen will. Das Problem ist nur, dass Mist leider so oft populärer weil irgendwie auf den ersten Blick scheinbar griffiger ist. Obwohl man sich bei genauerer Betrachtung eben doch nichts drunter vorstellen kann…
Ich hab’s hier am Neujahrsmorgen schon angesprochen, empfehle also, eventuell erst mal dort nachzulesen. Dann brauch ich’s nicht noch mal zu sagen und man kann die Verrenkungen, die man sich dieser Tage rund um diese »Klippe« antut, erst so recht goutieren.
In der SZ vom Wochenende 1 schlägt man die »Haushaltsklippe« als Wort des Jahres 2012 vor. Was durchaus Hand und Fuß hat. Probleme habe ich allerdings mit der Behauptung, es sei dies ein »merkwürdiger Begriff, unter dem sich bis heute auch die meisten Amerikaner nichts vorstellen können«.
Das stimmt schon mal ganz entschieden nicht. (mehr …)
- Süddeutsche Zeitung Nr. 4, Samstag/Sonntag, 5./6. Januar 2013, Nikolaus Piper, »Doppelkrise« [↩]