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“Mün­chen-Kil­ler” – neu­er Mord an der deut­schen Sprache

Ist es nicht schlimm genug, dass Men­schen aus hei­te­rem Him­mel ster­ben müs­sen, die im Leben viel­leicht noch was vor­hat­ten? Und dann setzt dem die Bericht­erstat­tung die Kro­ne mit einem Mord an der deut­schen Spra­che auf. Jetzt hat einer auch gleich noch ganz Mün­chen umgebracht.

War schon das zu Yup­pie-Zei­ten auf­ge­kom­me­ne »Mün­chen Air­port« schlimm genug, lese ich jetzt:

13:43  von Reuters
Mün­chen-Kil­ler tötet 9 Men­schen: 300 Schuss Muni­ti­on dabei, war in psych­ia­tri­scher Behandlung

Dra­chen­tö­ter, Mas­sen­mör­der, Frau­en­kil­ler, Lady­kil­ler. Muss man hier eigens die Gesetz­mä­ßig­kei­ten der deut­schen Wort­bil­dung erklä­ren? Ich glau­be nicht.

Dass Ver­lags­leu­te sich mit depp­per­ten Schöp­fun­gen her­vor­tun, wun­dert mich seit Die Mam­bo Kings spie­len Songs der Lie­be nicht mehr, sie schrei­ben ja nicht, son­dern schrei­ben nur rein, aber dass Jour­na­lis­ten, die doch vom Schrei­ben leben, nicht mehr Gespür zei­gen, muss doch ver­wun­dern. Dabei hät­te man hier noch nicht mal im Wör­ter­buch nach­zu­schla­gen brau­chen wie etwa, als man »rote Lini­en« über­schritt statt »Gren­zen«.