Der »Bush-Moment« – zwischen Missionierungseifer und Ostfriesenwitz
Beim Übersetzen, ich musste mich erst jüngst wieder schmerzlich daran erinnern lassen, zahlt es sich aus, gerade immer wieder mal die Dinge nachzuschlagen, die man zu wissen meint. Es ist dies eine an sich feste Regel, die man im Eifer des Gefechts – den ganzen lieben langen Tag nachschlagen! – immer weder mal gern vergisst. Auch wenn sie einen hundert mal vor peinlichen Schnitzern bewahrt hat. Aber natürlich gibt es bei jeder Übersetzung nicht zu knapp Neues nachzuschlagen – da meint man schon mal, man könne sich die ollen Kamellen sparen. Zuweilen freilich sitzt man nicht lediglich einem dieser leidigen falschen Freunde auf; zuweilen ergibt die Lösung mit einem solchen im Kontext dessen, was man gerade übersetzt, einfach keinen Sinn.
So verhielt es sich denn mit einem Artikel, den ich eben zu übersetzen hatte, und in dem von einem »Bush moment« die Rede. Es hieß da:
Remember that old witticism of the neocons of the ascendant Bush moment back in 2003: “Everyone wants to go to Baghdad. Real men want to go to Tehran”?1
Nun scheint man ja unter einem »Bush moment« jene Augenblicke zu verstehen, in denen es beim vorletzten ‘kanischen Präsidenten mal kurz aussetzte. Der Begriff »Bushism« scheint in diesem Zusammenhang wohl bekannter zu sein.
Um nur ein Beispiel zu nennen: (mehr …)
- Tomgram: Engelhardt, Placing Your Global Bets, Tom Englelardt, October 26, 2010. [↩]