Ugs-Projekt 6: tüttelig
Das Fernsehen, insbesondere anno dunnemals die Übertragungen des Hamburger Ohnsorg-Theaters, war sicher nicht ganz unschuldig an der weiteren Verbreitung dieses putzigen niederdeutschen Adjektivs, das definitiv in den gesamtdeutschen Wortschatz aufgenommen gehört.
Bei Hafenkante und Großstadtrevier, so denke ich, habe ich es auch schon hin und wieder gehört. Tüddelig, tüttelig, tüdelig, tüddelich – wie man es auch schreiben mag, das Adjektiv gibt es in einer Reihe von Mundarten, wenn auch mit mehreren unterschiedlichen Bedeutungen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass unter diesen die Bedeutung »wirr im Kopf« (siehe Bedeutung 1 im Folgenden) sich allgemein durchzusetzen begonnen hat. Hier wäre es interessant, wenn der eine oder andere Leser einen Kommentar dazu hinterließe, wie es sich damit in seiner Gegend verhält.
Besonders oft scheint man »tüttelig« – mehr oder weniger gutmütig – in der Bedeutung »wirr im Kopf« mit älteren Menschen in Verbindung zu bringen; man sagt dann, jemand sei »schon ganz tüddelig«; aber der Einfluss des Wetters tut es wohl auch, um vorübergehend tüttelig zu werden. (mehr …)