Linguistische Aspekte des Slang (7)
E.B. Tylor – Linguistische Aspekte des Slang (7)
Macmillan’s Magazine, Vol. XXIX (1873–74) pp. 502–513
Übersetzung © Bernhard Schmid
(Fortsetzung von)
So manches Wort, dessen hohes Alter durch seine Überlieferung in der Literatur oder das nahezu gleichwertige Zeugnis seiner Verbreitung in regionalen Dialekten erwiesen ist, findet im Alter ein Zuhause und manchmal sogar eine Erneuerung seiner Jugend im Slangwörterbuch. So verhält es sich mit dem Verb to lift in seiner alten Bedeutung von stehlen; es ist aus dem modernen Gebrauch verschwunden und der guten Gesellschaft hauptsächlich durch Geschichten über die ausgestorbene Rasse der schottischen Grenzheroen bekannt, bei denen lifting sich auf den Diebstahl von Herden bezog. Das Diebesvolk der modernen Stadt jedoch behielt es in seinem Jargon. »There’s a clock been lifted« bedeutet laut Hotten, dass eine Uhr gestohlen wurde. Aus dem Slang der Diebe hat das Wort mit »shoplifting« zurück in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden; es bedeutet nun, unter dem Vorwand, etwas zu kaufen, von der Ladentheke zu stehlen.[1] (mehr …)