Wenn der Spatz in der Hand…

zum Jab­ber­wock wird.

T001Neu­lich kam wie­der mal die pein­li­che Fra­ge, wie weit ich denn mit mei­nem nächs­ten Wör­ter­buch – Bri­tish Slang – sei… Nun, ich hof­fe, ich habe mit bis­lang 600 Sei­ten etwa die Hälf­te des geplan­ten Volu­mens. Aber du machst doch schon gut sie­ben Jah­re dran rum?! Im Prin­zip sind es Jahr­zehn­te, aber kon­kret, doch, das kommt in etwa hin. Wie­so das nicht schnel­ler geht? Tja, weil es eine Schin­de­rei ist, wenn man mehr machen will als eine pop­li­ge klei­ne Samm­lung, die von Lan­gen­scheidt & Co. abge­feilt ist; wie schon mit Ame­ri­can Slang und Hip­hop Slang möch­te ich Neu­es zum The­ma brin­gen. Und das ist eben gar nicht so leicht.

Ein gutes, weil selbst für mich unver­mu­te­tes Bei­spiel für die Schin­de­rei, die hin­ter sol­chen Wör­ter­bü­chern steckt, ist das schlich­te Wört­chen „bird“. Fünf geschla­ge­ne Tage hat es mich allein gekos­tet, mei­ne Daten­bank zu die­sem unschein­ba­ren Wört­chen auf die Rei­he zu brin­gen. Und obwohl ich eini­ges an Nuan­cen zusam­men­fas­sen konn­te, habe ich es auf sage und schrei­be knapp 70 Slang­be­deu­tun­gen gebracht: (mehr …)

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Joseph Wright — The Eng­lish Dialect Dictionary

Joseph Wright war ein durch­aus bemer­kens­wer­ter Mann, und das nicht nur für einen Phi­lo­lo­gen, die an sich sicher nicht not­wen­di­ger­wei­se zu den inter­es­san­tes­ten Leu­ten gehö­ren. Erst mit 15 lernt er Lesen & Schrei­ben und geht dann mit 21 nach Deutsch­land (übri­gens buch­stäb­lich, näm­lich zu Fuß!), um in Hei­del­berg zu stu­die­ren, wo er 1885 als Ger­ma­nist pro­mo­viert. Er wird Pro­fes­sor und ver­fasst eine Rei­he von Gram­ma­ti­ken (für das Alt- & Mit­tel­eng­li­sche, das Alt- & Mit­tel­hoch­deut­sche sowie die goti­sche Spra­che), die noch ein hal­bes Jahr­hun­dert nach sei­nem Tod im Ein­satz sind.

Er scheint jedoch eine beson­de­re Schwä­che für die Dia­lek­te sei­nes Mut­ter­lan­des gehabt zu haben. Von 1898 bis 1905 erscheint sein sechs­bän­di­ges Eng­lish Dialect Dic­tion­a­ry, das bis heu­te größ­te Werk sei­ner Art. Es ist, eige­nen Anga­ben nach, ein „voll­stän­di­ges Ver­zeich­nis aller eng­li­schen Dia­lekt­wör­ter, die heu­te noch in Gebrauch sind oder bekann­ter­ma­ßen wäh­rend der ver­gan­ge­nen zwei­hun­dert Jah­re in Eng­land, Irland, Schott­land und Wales in Gebrauch waren“. (mehr …)

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