Jamie Cullum bei Clint Eastwood Pt.2
Gestern Abend gab’s auf BBC2 den zweiten Teil eines Interviewmitschnitts, den Jazzsänger und ‑pianist Jamie Cullum von seinem Besuch in den Eastwood Sound Studios mitgebracht hat. Für alle, die die Sendung nicht gehört haben, ein paar Highlights daraus. Weil’s gar so nett war.
Während man im ersten Teil auf Eastwoods Einstieg in den Jazz zu sprechen kam, ging es diesmal um Filmmusik, um Kyle Eastwood und um das Monterey Jazz Festival, in dessen Kuratorium Clint Eastwood sitzt. Was mir neu war. Was vielleicht auch den Festivalbesuch des Protagonisten in Eastwoods erster Regiearbeit Play Misty For me erklärt. Ich hatte hier mal was drüber geschrieben, als ich den Film zum letzten Mal sah. In Monterey hat er offensichtlich auch Jamie Cullum kennen und bewundern gelernt. Die beiden haben sich so gut verstanden, dass Clint Cullum bei seinem Film Gran Torino um Mitarbeit bat. Cullum erzählt, wie nervös ihn Eastwood machte, der seinem Konzert anscheinend mit unbewegtem Gesicht folgte! Was denkt der Mann? Findet er mich nicht gut? Herrlich. Aber Eastwood versichert ihm, dass ihn das Konzert an dem Abend zum Fan gemacht hat. Eastwood hat dort auch Diana Krall kennen gelernt, die ja mit »Why Should I Care« einen von Eastwoods eigenen Songs im Repertoire hat. Man hört einen Livemitschnitt des Songs, nach dem Diana Krall meint: »Written by Mr. Clint Eastwood«. Worauf Clint bescheiden meint: »Wenn jeder, der sich mal ein paar Noten notiert, das Glück hätte, die von Diana Krall gesungen zu kriegen…«
Wir sollten natürlich nicht vergessen, dass Eastwood für die Soundtracks einiger seiner Filme verantwortlich zeichnet. Und ich meine damit als Komponist. Mystic River zum Beispiel. Million Dollar Baby. Flags of our Fathers. Grace is Gone. Changeling. Dabei setzt er Musik eher sparsam ein. Bei ihm wird nicht jede Gefühlsregung von Streichern erklärt, nichts wird erstickt. Und er setzte hier zunehmend auch seinen Sohn Kyle Eastwood ein. (mehr …)