„Airing him out“ – Was pas­siert denn da nun mit dem?

To air out« … »Airing out« hieß für mich lan­ge nichts wei­ter als lüf­ten wie etwa in »to air out one’s socks« oder »to air out a room«; auch die über­tra­ge­ne Bedeu­tung wie in »airing out one’s hat­red« – sei­nem Hass Luft machen – oder »airing out one’s thoughts«, sei­ne Gedan­ken aus­spre­chen, waren mir kein Problem.

Irgend­wann stieß ich auf eine wei­te­re Bedeu­tung, die sich jedoch mit etwas Recher­che auch bereits auf die 1920er-Jah­re zurück ver­fol­gen ließ: spa­zier­ge­hen – »Come on, sugar, let’s air out on the bou­le­vard.« Ver­wandt damit sind die Bedeu­tun­gen der Wen­dung mit einem Objekt, etwa einem Hund – Gas­si füh­ren – oder bewe­gen im Fal­le des Pfer­des. Eine wei­te­re Bedeu­tung, weg­ge­hen, einen Ort ver­las­sen, scheint eher sel­ten zu sein.

Eine neue­re Bedeu­tung ist die des Abser­vie­rens. Auch hier ist das An-die-Luft-set­zen hin­ter der Bedeu­tung jeman­dem den Lauf­pass geben nach­zu­voll­zie­hen. Ich konn­te die­se Bedeu­tung aller­dings dies­seits des Urban Dic­tion­a­ry noch nicht veri­fi­zie­ren, was immer pro­ble­ma­tisch ist.

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Shake­speare & Black Slang

Mei­ne Beschäf­ti­gung mit der schwarz­ame­ri­ka­ni­schen Umgangs­spra­che, sei es der schwar­ze Dia­lekt an sich oder der jeweils aktu­el­le Black Slang, geht etwas wei­ter zurück, als die Leu­te, die rasch mal eine Stel­le aus einem Rap­song über­setzt haben wol­len, das für mög­lich hal­ten wer­den. Und auch etwas tie­fer. Auch wenn ich nun wirk­lich kein Fach­mann bin.

Auf eine in die­sem Zusam­men­hang recht inter­es­san­te Stel­le stieß ich bei der Arbeit an mei­ner klei­nen bri­ti­schen Dia­lekt­da­ten­bank. Fol­gen­des Zitat stammt aus Venus and Ado­nis: A Stu­dy in the War­wickshire Dialect, einem Werk aus dem Jah­re 1899, in dem App­le­ton Mor­gan, damals Prä­si­dent der Shake­speare Socie­ty of New York, sich mit dem Ein­fluss von Shake­speares ange­stamm­tem Dia­lekt auf die Spra­che sei­ner Stü­cke befasst. (Ich habe es rasch über­setzt; die etwas umständ­li­che Spra­che ist für unse­re heu­ti­gen Ohren auch so schwer genug zu ver­ste­hen.) (mehr …)

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Ano­ther man done gone… (1)

Erin­nert sich noch jemand an Dr. Hook? Genau­er gesagt an den Coun­try­ro­cker Ray Sawy­er. Den kras­sen Typ mit Cow­boy­hut und Augen­klap­pe?  Oder ein­fa­cher aus­ge­drückt an Dr. Hook & The Medi­ci­ne Show. Die frea­ki­ge Grup­pe mit den sati­ri­schen Tex­ten des legen­dä­ren Tex­ters und Car­too­nis­ten Shel Sil­ver­stein hat­te einen Rie­sen­hit mit der nicht ganz ernst zu neh­men­den Über­schnul­ze Sylvia’s Mother; mein per­sön­li­cher Favo­rit der Jungs war Frea­kin’ at the Frea­k­ers’ Ball, das sich wun­der­bar auf der Klamp­fe nach­schram­meln ließ. Ach ja, und nicht zu ver­ges­sen The Cover of the Rol­ling Stone. Aber hier geht es mir um einen ande­ren groß­ar­ti­gen Shel Sil­ver­stein-Text, und zwar der zu Marie Laveau, einem Dr. Hook-Song um die legen­dä­re Witch Queen of New Orleans. Auch die Grup­pe Red­bo­ne hat einen herr­li­chen Song über sie geschrie­ben. Wie auch immer, in Sil­ver­steins Text heißt es im Refrain immer so schön gru­se­lig: (mehr …)

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Schüt­tel, was du hast…

Bei der Beschäf­ti­gung mit der Umgangs­spra­che hat man sich auch immer wie­der mit den Ein­stel­lun­gen und Wer­ten ihrer Spre­cher aus­ein­an­der­zu­set­zen. Man sieht sich ein­fach damit kon­fron­tiert. Das gilt ins­be­son­de­re für den Slang der schwarz­ame­ri­ka­ni­schen Rap­sze­ne. Und hier wie­der­um in ers­ter Linie für die Ein­stel­lung der rap­pen­den Männ­lich­keit gegen­über Frau­en. Neh­men wir als Bei­spiel dafür die Wen­dung “to shake a bitch”.

Ich konn­te wenigs­tens drei Bedeu­tun­gen ausmachen.

Die ers­te ist ein­fach die, eine Frau los­zu­wer­den, wenn sie einem über ist. Man schüt­telt sie ab wie einen läs­ti­gen Ver­fol­ger. Man gibt ihr den Lauf­pass. Das fällt in die Rubrik “Fif­ty Ways to Lea­ve Your Lover”, hält sich also durch­aus im Rah­men im Rah­men zivi­li­sier­ter Kon­ven­tio­nen. (mehr …)

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Heu­te schon was ausgegraben?

Eine Zeit lang hör­te man hier­zu­lan­de in der Sze­ne öfter mal „was dig­gen“ in der Bedeu­tung „sich was anse­hen“ oder „sehen, was sich auf der Pis­te so tut“. Kei­ne Ahnung, wo das abge­blie­ben ist, mit Sicher­heit jedoch denkt das hip­pe Volk die­ser Tage bei „dig­gen“ zunächst mal an den Web­ser­vice von www.Digg.com, wo man eige­ne (was immer das heu­te hei­ßen mag) Nach­rich­ten pos­ten & so dem Urteil der Mas­sen unter­brei­ten kann. Was denen gefällt, wird so nach oben geschwemmt und fin­det damit wei­te­re Ver­brei­tung, was nicht gefällt wird „begra­ben“. (mehr …)

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“Bangs­ter” / “Banks­ter”

Schon als “Bangs­ter” hier­zu­lan­de bei der Kür des “Unwor­tes 2008” vor­ge­schla­gen wur­de, dach­te ich mir, das muss­te dir mal genau­er anse­hen. Aber erst hat­te ich kei­ne Zeit, und dann gin­gen beim Umbau der Web­site die Ent­wür­fe für eine gan­ze Men­ge Arti­kel ver­schütt. Jetzt, im Zuge mei­ner Arbeit an einer bri­ti­schen Dia­lekt-Daten­bank, fiel’s mir wie­der ein, als ich in Jamieson’s Dic­tion­a­ry of the Scot­tish Lan­guage (in der von John John­s­ton gekürz­ten Fas­sung von 1867) auf fol­gen­den Ein­trag stieß:

bangeister

“A vio­lent and dis­or­der­ly per­son, who regards no law but his own will. ” (mehr …)

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Dir­ty Har­ry als All-night DJ

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Die­ser Tage gab’s auf Sky Play Mis­ty for Me, Clint East­woods ers­te Regie­ar­beit von 1971, dem­sel­ben Jahr, in dem er zum ers­ten Mal Dir­ty Har­ry Cal­lag­han gab.

»This is Dave Gar­ver with a litt­le ver­se, a litt­le talk and five hours of music to be very, very nice to each other by.«


East­wood als »all-night man« mit jaz­zi­gen Schmu­se­groo­ves, Talk & Lyrik beim Radio ist ein biss­chen wie Charles Bron­son als Bild­hau­er in The Sand­pi­per. Man braucht eini­ge Zeit, um ihn als Mil­de Sor­te zu akzep­tie­ren. Von den Bul­len jeden­falls lässt er sich nicht schräg kom­men und Gedich­te liest er, als  hät­te er sei­ne Freun­de Smith & Wes­son neben dem schma­len Lyrik­band: »Make my day.« (mehr …)

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