Deut­scher Slang à la 1892 (23)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. (mehr …)

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Deut­scher Slang à la 1892 (18)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. (mehr …)

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Deut­scher Slang à la 1892 (17)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. (mehr …)

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Deut­scher Slang à la 1892 (15)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. (mehr …)

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Deut­scher Slang à la 1892 (12)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. (mehr …)

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Bri­ti­sche Dia­lek­te aus bri­ti­scher Sicht (1)

Der fol­gen­de Blog-Arti­kel ist bereits etwas älter. Ich stel­le ihn hier noch­mal ein, weil ich dar­aus eine klei­ne Rei­he machen möch­te. Ein­zel­ne Wör­ter fin­den Sie auch in den Pos­tings aus mei­nem nicht mehr exis­ten­ten Ren­ni­son Forum. Auch davon wer­de ich noch wei­te­re Threads hier ins Blog stellen.

Wer sich ein biss­chen fürs Eng­li­sche und sei­ne Dia­lek­te – »accents« klingt natür­lich etwas nob­li­ger – inter­es­siert, der wird wis­sen, dass sie für den Ler­nen­den bzw. den Aus­län­der nicht immer ganz ein­fach zu ver­ste­hen sind. Ein gutes Bei­spiel ist der Film Train­spot­ting, bei dem für den ame­ri­ka­ni­schen Markt beson­ders dia­lekt­las­ti­ge Tei­le syn­chro­ni­siert wur­den, wenn der Film nicht über­haupt gleich mit Unter­ti­teln lief. Aber die Ame­ri­ka­ner sind bekannt­lich beson­ders faul und noto­risch unwil­lig, sich auf »Aus­län­di­sches« ein­zu­las­sen. Die Leu­te aus Edin­burgh und ihr spe­zi­fisch schot­ti­scher Akzent kön­nen da über­haupt nichts dafür. Aber wie sehen Eng­län­der selbst ihre Dialekte?

Nun, sagen wir es gleich grob vor­ne­weg: »Scou­se«, wie man den Dia­lekt aus Liver­pool nennt – die Leu­te selbst sind Scou­sers – , macht Sie zur über­le­bens­gro­ßen Type; nicht zuletzt die Beat­les haben zur Salon­fä­hig­keit die­ses Dia­lekts bei­getra­gen. Am Sams­tag habe ich ein aus­führ­li­ches Inter­view mit Sir Paul1 gehört – der hört sich trotz Wohn­sitz in Lon­don und Schott­land immer noch wie ein Scou­ser an. In New­cast­le wür­den Sie »Geor­die« spre­chen; Eric Bur­don war aus New­cast­le, und der Akzent der Geor­dies klingt für den Rest der Insel heu­te recht cool; das »Cock­ney« des Lon­do­ners ver­mit­telt eine gewis­se Por­ti­on Stra­ßen­witz; auch Schot­tisch wur­de mit Train­spot­ting zuneh­mend cool. Außer­dem scheint mit den Schot­ten nicht gut Kir­schen zu essen; kei­ner macht sich groß lus­tig über sie. Der schlimms­te Dia­lekt, den Sie die­ser Jah­re in Eng­land haben kön­nen, ist laut einer Umfra­ge für 98% der Bri­ten der der »Brum­mies«, der Ein­woh­ner Bir­ming­hams. Spre­chen Sie »Brum­mie« (mehr …)

  1. Die­ser Blog-Ein­trag erschien erst­mals im Dezem­ber 2010 []

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Kacke hoch­mo­dern: Pennsylvanisch-deutsch

Ich weiß nicht war­um, aber alte Zei­tun­gen sind für mich inter­es­san­ter als neue. Ich bin sicher, beim nächs­ten Wei­ßeln der Küche wer­den die alten Aus­ga­ben der SZ auf dem Boden erst so recht inter­es­sant. Und das Bis­sel-Far­be-an-die-Wand wird sich schon des­halb über zwei Tage zie­hen. Aber selbst Blät­ter, die man nun sicher nicht beim Heim­wer­ken auf den Boden schmei­ßen wür­de, haben es in sich. Und das obwohl – buch­stäb­lich – immer der­sel­be Scheiß drinsteht…

1878 ist ja durch­aus ein paar Jähr­chen her. Und »Ame­ri­ka« womög­lich auch noch wei­ter weg von uns als heu­te. Und trotz­dem fan­den die Abkömm­lin­ge deutsch­spra­chi­ger Aus­wan­de­rer aus dem Elsass und der Schweiz offen­sicht­lich den­sel­ben Mist für nicht weni­ger sau­ko­misch als die Arsch­kram­pen, die heu­te hier­zu­lan­de etwas nicht »sup­port­en« oder »es nicht lie­ben, ins Kino zu gehen«. Es wirft kein gutes Licht auf die einen wie die ande­ren. Hier ein Bei­trag aus der Nürn­ber­ger Pres­se von 1878. Wo die das her haben, steht lei­der nicht dabei. Die Fuß­no­ten sind jedoch original.

Herbst­lied

In Penn­syl­va­nisch-deutsch

13. Jan. 1878 S. 1
»Haus & Welt«, Nürn­ber­ger Pres­se, Jg.VI Nr. 2

Die Luft ist rein, der Him­mel blau,
Herbst ist es den­noch anyhow,1
Von man­chem Baum die Blät­ter fallen,
Jetzt ist es Zeit, bei ihr zu cal­len.2 (mehr …)

  1. anyhow, (vul­gär, rich­tig semehow [sic]) unter allen Umstän­den. []
  2. to call, einen Besuch machen. []

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Deut­scher Slang à la 1892 (8)

Im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen, möch­te ich hier eine der ers­ten Samm­lun­gen vor­stel­len, die – nach eng­li­schem Vor­bild – unter die­sem Begriff für die deut­sche Spra­che zusam­men­ge­tra­gen wur­den. Die Ein­lei­tung die­ser Samm­lung ist eben­so inter­es­sant wie auf­schluss­reich. Sie ist außer­dem einer der ers­ten Bele­ge für die Aner­kennt­nis einer gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che, an die wir im Augen­blick, dank des Inter­nets, in rasen­dem Tem­po letz­te Hand anzu­le­gen schei­nen. Ich per­sön­lich neh­me das Fol­gen­de als ers­tes Kapi­tel mei­ner Mis­si­on, mehr Umgangs­spra­che aus allen deut­schen Gegen­den bei der Über­set­zung aus Fremd­spra­chen zu verwenden.

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Das Vor­wort zu Arnold Gen­thes, Deut­sches Slang habe ich bereits hier vor­ge­stellt. Ich möch­te im Lau­fe der nächs­ten Zeit die Samm­lung selbst vor­stel­len. Inter­es­sant dabei ist, dass Gen­the 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wen­dung bringt, die wir nicht auch heu­te noch als soli­des Umgangs­deutsch bezeich­nen wür­den. Um der Samm­lung etwas mehr Gewicht zu geben, wer­de ich den einen oder ande­ren Ein­trag durch einen Blick in ande­re Wör­ter­bü­cher oder ins Inter­net aus­füh­ren bzw. kom­men­tie­ren. Das kann durch­aus dau­ern, schließ­lich ich muß das in Frak­tur gehal­te­ne Bänd­chen abtip­pen, lässt sich aller­dings beschleu­ni­gen, wenn die ein­schlä­gi­gen Sei­ten öfter auf­ge­ru­fen werden…

Arnold Gen­the, Deut­sches Slang

Eine Samm­lung fami­liä­rer Aus­drü­cke und Redensarten
Straß­burg: Ver­lag von Karl J. Trüb­ner, 1892.

***

[page 15]

ein­spin­nen, v. tr., jem. verhaften.

ein­spin­nen:
1. sich e., von Rau­pen, Spin­nen Allg. —
2. trans. jem. e., ins Gefäng­nis set­zen Kobl-Ben­dorf und sonst1

ein­spin­nen st.: ‘ins Gefäng­nis ste­cken’, vgl. PfWB ein­sper­ren 1 a. Sie han ene inge­spunn (xxx). In Kai­slt wur­de 1619 ein Bür­ger ein­ge­spon­nen, weil er in betrun­ke­nem Zustand gegen einen Rats­herrn aus­fäl­lig gewor­den war [Küch­ler 131]. Süd­hess. II 141; RhWB Rhein. VIII 354; Saarbr. 108. —2 (mehr …)

  1. Rhei­ni­sches Wör­ter­buch. Bearb. und hrsg. von Josef Mül­ler, ab Bd. VII von Karl Mei­sen, Hein­rich Ditt­mai­er und Mat­thi­as Zen­der. 9 Bde. Bonn und Ber­lin 1928–1971. []
  2. Pfäl­zi­sches Wör­ter­buch. Begrün­det von Ernst Christ­mann. Fort­gef. von Juli­us Krä­mer. Bearb. von Rudolf Post. Unter Mit­arb. von Josef Schwing und Sig­rid Bin­gen­hei­mer. 6 Bde. und ein Bei­heft. Stutt­gart 1965–1998. []

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Deut­scher Slang à la 1892 (7)

Hier die nächs­ten bei­den Sei­ten von Arnold Gen­thes Slang-oder-was auch ‑immer-er-dafür-hielt-Samm­lung  aus dem Jah­re 1892. Ich den­ke, mitt­ler­wei­le ist rela­tiv klar, dass das heu­te recht haus­ba­cke­ne Kost ist. Es wäre wirk­lich inter­es­sant zu wis­sen, inwie­fern das alles – oder wenigs­tens ein Gut­teil davon – tat­säch­lich »Mode­wa­re« war, denn das ist ja Slang, Mode­wort­schatz. Sprich, ein gewis­ser Zeit­be­zug soll­te gege­ben sein. Wenn wir heu­te von »gut­ten­ber­gen« oder dem »Gut­ten­berg-Prin­zip« spre­chen oder davon, »den Gut­ten­berg zu machen«, dann ist das Slang; wenn Gen­the nun 1892 in eine Slang­lis­te »Drü­cke­ber­ger« auf­nimmt, hat­te das dann auch die­sen Zeit­be­zug, die­sen beson­de­ren Grund, dass das Wort damals der­art im Schwan­ge war? Falls es denn tat­säch­lich der­art im Schwan­ge war…

Arnold Gen­the, Deut­sches Slang

Eine Samm­lung fami­liä­rer Aus­drü­cke und Redensarten
Straß­burg: Ver­lag von Karl J. Trüb­ner, 1892.

***

[page 13]

Drü­cke­ber­ger, m., heißt einer der sich drückt.

Wenn wir mal davon aus­ge­hen, dass es sich dabei in ers­ter Linie um jeman­den han­del­te, der sich vor dem Wehr­dienst drückt und Küp­per1 das Wort auf »etwa seit 1850« datiert, könn­te das durch­aus in Mode gewe­sen sein in einer Zeit, in der man noch »gedient« haben muss­te, um eine ordent­li­che Stel­le zu krie­gen. Bei Röh­rich heißt es: »Wer sich wie­der­holt erfolg­reich einer Pflicht ent­zo­gen hat, wird seit dem Ende des 19. Jahr­hun­derts auch ›Drü­cke­ber­ger« genannt.«2

druck­sen, v. int., (an etwas rum­druck­sen); an etwas län­ger Zeit ohne Ergeb­nis arbeiten.

drum, adv., dar­um; Red.; drum rum kom­men = um einen erhoff­ten Genuß kom­men. (mehr …)

  1. Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che []
  2. Lexi­kon der sprich­wört­li­chen Redens­ar­ten []

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Ugs.-Projekt 17: schwiemelig

Nicht dass mei­ne klei­ne Ecke im Web zum offi­zi­el­len Schwin­del­b­log wer­den soll, aber offen­bar kön­nen Syn­ony­me für »schwind­lig« bei mir durch­aus zum woh­li­gen Tau­mel füh­ren. Des­halb mit »schwie­me­lig« gleich ein wei­te­res schö­nes Wort, das – als »land­schaft­lich« gebrand­markt – sei­nen Weg nicht so recht in Über­set­zun­gen fin­den zu wol­len scheint. Was scha­de ist. Ein wei­te­res Kapi­tel mei­nes Plä­doy­ers dafür, in Über­set­zun­gen mehr gestan­de­ne Wör­ter und Wen­dun­gen aus deut­schen Lan­den zu ver­wen­den. Die Ent­wick­lung ist eine uralte, also war­um sich von dem eng­stir­ni­gen Dia­lekt-Vor­wurf auf­hal­ten las­sen, nur weil man im spe­zi­el­len Fall viel­leicht man ein paar Jah­re vor­ne dran sein mag?

In Eike Schön­felds Neu­über­set­zung von Salin­gers Fän­ger im Rog­gen heißt es mal »Jeden­falls woll­te ich, bevor ich zum Hotel kam, noch in so eine schwie­me­li­ge Bar«.1 Als Süd­staat­ler war mir das Adjek­tiv nicht geläu­fig, aber es hat mir gefal­len. Und ich habe mich seit­her immer wie­der mal damit befasst. Und als ich dann irgend­wann mal auf das schwei­ze­ri­sche »trümm­lig« stieß, erga­ben sich da gewis­se Ähn­lich­kei­ten: wenn jemand von einer »trümm­li­gen Type« spricht, so scheint mir das eine ähn­li­che Bedeu­tungs­er­wei­te­rung wie besag­te »schwie­me­li­ge Bar«. Inwiefern?

Nun, wir hat­ten »trümm­lig« in ers­ter Linie als »schwind­lig« defi­niert; das gilt auch für »schwie­me­lig«. Mei­ne CD von Dudens Gro­ßem Wör­ter­buch der deut­schen Spra­che spuckt fol­gen­des aus:

schwie­me­lig, schwiem­lig <Adj.> (nordd. salopp): schwind­lig: Es ward einem manch­mal ganz schwie­me­lig (H.Mann, Unrat 132).2 (mehr …)

  1. J. D. Salin­ger, Der Fän­ger im Rog­gen; dt. von Eike Schön­feld. Kie­pen­heu­er & Witsch. Sehr gut! Besor­gen Sie sich die ruhig mal, auch wenn Sie die alte Über­set­zung noch im Regal haben. []
  2. Duden — Das gro­ße Wör­ter­buch der deut­schen Spra­che, Biblio­gra­phi­sches Insti­tut & F. A. Brock­haus []

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Serie

Deut­scher Slang à la 1892 (5)

Mit der fünf­ten Lie­fe­rung von Arnold Gen­thes deut­scher Slang­samm­lung aus dem Jah­re 1892 fes­tigt sich zuneh­mend die Erkennt­nis, dass unse­re deut­sche All­tags­spra­che zum größ­ten Teil herz­lich alt­ba­cken ist. Auf der ande­ren Sei­te sind doch eine gan­ze Rei­he der Wör­ter und Wen­dun­gen, die Gen­the da so zusam­men­ge­tra­gen hat, so nicht mehr in Gebrauch, auch wenn man sie durch­aus ver­ste­hen würde. 

»Bocks­däm­lich« etwa ist klar, hat sich aber nicht gehal­ten; die ein­zi­gen mit »bock« als Bestim­mungs­wort gebil­de­ten Adjek­ti­ve, die ich im Duden fin­de, sind »bock­steif« und »bock­still«; »bock­bei­nig« wie­der­um hat Gen­the bereits. »Bocks-« als ver­stär­ken­des bestim­mungs­wort, soll­te es das in die­sem Fall gewe­sen sein, hät­te man sich durch­aus vor­stel­len kön­nen: »bock­steu­er«. Ana­log zu »sau-« oder »schwei­ne-«? Na wie auch immer, hier sind die nächs­ten bei­den Seiten:

[page 9]

Bock, m., Red.: ihn hat der Bock gesto­ßen, von klei­nen Kin­dern, wenn sie unar­tig sind.

»vom Bock gesto­ßen« defi­niert Küp­per mit »hals­star­rig sein. Der Bock ist stö­ßig«1. Eine Web­su­che die­ser Wen­dung bringt gera­de 200 Fund­stel­len, größ­ten­teils iden­tisch und nicht in die­ser Bedeu­tung, was den Schluss nahe­legt, dass die Wen­dung nicht mehr im Schwan­ge ist. Und »einen Bock haben« in der Bedeu­tung »wider­setz­lich sein« scheint unter der Wen­dung »Bock haben« unter­ge­gan­gen zu sein.

bockig, a., unar­tig. (mehr …)

  1. Wör­ter­buch: Bock, S. 4. Digi­ta­le Biblio­thek Band 36: Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che, S. 4342 (vgl. Küp­per-WddU, S. 119) © Mari­an­ne Küp­per []

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Ugs.-Projekt 16: Aufriss

Sie erin­nern sich? Stets auf der Suche nach brauch­ba­ren Wör­tern und Wen­dun­gen aus allen Win­keln unse­rer deut­schen Sprach­land­schaft für unse­re Über­set­zun­gen. Der heu­ti­ge Ein­trag, so wer­den selbst die paar Dut­zend auf­ge­klär­ter Zeit­ge­nos­sen, die hier – mehr oder weni­ger genau – mit­le­sen, sich den­ken, wäre nun wirk­lich nicht nötig gewe­sen. Weil das Wort nichts mit Dia­lekt zu tun habe und es ein jeder kennt. Nun, das Wort hat zum einen mehr Bedeu­tun­gen als die, an die Sie im ers­ten Augen­blick gedacht haben, zum ande­ren ist es wie kaum ein ande­res Hafer für mein Steckenpferd… 

Las­sen wir mal Heinz Küp­pers ers­te Bedeu­tung für »Auf­riß« – den »Streif­schuß« (»Er reißt die Haut auf.«) – bei­sei­te, der offen­bar unter unse­ren Land­sern im Zwei­ten Welt­krieg geläu­fig war. Neh­men wir die Bedeu­tung, an die Sie ver­mut­lich als ers­te den­ken, wenn Sie das Wort »Auf­riss« hören, näm­lich die »Bekannt­schafts­an­knüp­fung«, wie Küp­per das gscha­mig nennt. Gera­de die­se Bedeu­tung macht »Auf­riss« zu einem der Wör­ter, die, ver­lässt man sich auf Küp­pers Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che, mei­ne For­de­rung nach kon­se­quen­ter wort­tech­ni­scher Aus­beu­tung unse­rer hei­mi­schen Dia­lek­te – heu­te wür­de man das viel­leicht als »dialect mining« bezeich­nen – beson­ders gut stützen. 

Küp­per näm­lich setzt die Geburt des Wor­tes unter den Halb­wüch­si­gen Öster­reichs der 1950er-Jah­re an. (mehr …)

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Deut­scher Slang à la 1892 (4)

Die vier­te Lie­fe­rung der ers­ten deut­schen »Slang«-Sammlung geht von »bekle­ckern« bis »blu­ten«, ers­te­res nun sicher heu­te noch nicht mal mehr Umgangs­spra­che, zwei­te­res sehr wohl immer noch Umgangs­spra­che für bezah­len. Auch »berap­pen« und »ble­chen« fin­den sich auf die­sen zwei Sei­ten bereits in die­sem Sinn, bei­de soli­de deut­sche Umgangs­spra­che, auch heu­te noch. Das alles wie immer im Mosa­ik mei­ner Bemü­hun­gen, ein Bild des­sen zu ver­mit­teln, was wir – heu­te und his­to­risch – als »Slang« bezeich­nen. Das modi­sche Ele­ment, das wesent­lich den Slang aus­macht, fehlt natür­lich allen dreien.

Das gan­ze Unter­fan­gen hier ist vor allem unter dem Aspekt zu sehen, dass in Über­set­zun­gen – ich kom­me noch zu Bei­spie­len aus der Pra­xis – für soli­de eng­li­sche Umgangs­spra­che immer noch zu oft deut­sche Schrift­spra­che über­setzt, mit ande­ren Wor­ten ein fal­sches sprach­li­ches NIveau ange­setzt wird. (mehr …)

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