Das Inter­net macht nicht gescheit – na und?

Wohin man hört, macht sich Ent­täu­schung über das Inter­net breit: Es hat die Leu­te kei­nen Strich geschei­ter gemacht! Ich hat­te bis­lang kei­ne Ahnung, dass es das soll­te. Ich hat­te noch nicht mal eine Ahnung, dass so etwas im Bereich des Mög­li­chen liegt. Als wäre das Sofa vor der Glot­ze sei­ner­zeit  zum Tum­mel­platz für Intel­li­genz­bes­ti­en geworden…

Ich bin nicht ins Web, um geschei­ter zu wer­den. Ich bin als Über­set­zer ins Web. Der Recher­che wegen. Ich spa­re mir tage­lan­ge unbe­zahl­te Biblio­theks­auf­ent­hal­te damit. Und ich kann mei­ner alten Lei­den­schaft, der Lek­tü­re von Maga­zi­nen, frö­nen. Nichts gegen ein Maga­zin aus Papier in der Hand, aber allein der finan­zi­el­le Aspekt schränkt einen the­ma­tisch doch etwas ein. Im Web dage­gen sind der Abwechs­lung kei­ne Gren­zen gesetzt.

Ein Dut­zend Bei­spie­le der letz­ten Woche gefäl­lig? (Die Rei­hen­fol­ge ist belie­big. Die Spin­ne­rei hier kos­tet mich Zeit genug.)

(1) Sagt Ihnen die Wen­dung Ten­nis­schlä­ger & Kano­nen etwas? Genau, die TV-Serie aus den 60er-Jah­ren! I, Spy hießt die im Ori­gi­nal, und die Los Ange­les Times hat mich dar­an erin­nert. In Form eines klei­nen Inter­views mit Bill Cos­by. Es war, wie ich dort erfah­re, nicht nur die ers­te US-TV-Serie mit einem schwar­zen Hel­den, sie mach­te Cos­by und Culp auch zu Freun­den fürs Leben. Sehr zum Ver­druss ihrer Ehe­frau­en… (mehr …)

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Lin­gu­is­ti­sche Aspek­te des Slang (1)

Slang ist auch hier­zu­lan­de ein belieb­ter Begriff; das Wort klingt exo­tisch genug, um in jeder­manns Mun­de zu sein, auch wenn sei­ne Grif­fig­keit eher nur eine schein­ba­re ist. Eine deutsch­spra­chi­ge Lite­ra­tur zum Slang ist prak­tisch nicht­exis­tent. Im angel­säch­si­schen Bereich befasst man sich umso mehr mit dem The­ma, und das schon seit Jahr­hun­der­ten. Nun sind aber wis­sen­schaft­li­che Arti­kel in einer Fremd­spra­che nicht jeder­manns Sache, und so möch­te ich hier eini­ge grund­le­gen­de Auf­sät­ze zum The­ma „Slang“ in deut­scher Über­set­zung bereit­stel­len. Den Anfang mache ich mit E. B. Tylers „The Phi­lo­lo­gy of Slang“, einer ganz vor­züg­li­chen Abhand­lung, die im April 1874 in Macmillan’s Maga­zi­ne erschien. Nach­ge­druckt wur­de sie noch knapp drei­ßig Jah­re spä­ter in Syl­va Cla­pins New Dic­tion­a­ry of Ame­ri­ca­nisms, was auf die Qua­li­tät von Tylors  Aus­füh­run­gen deu­ten mag. Der Arti­kel ist etwas län­ger, des­halb habe ich ihn in mund­ge­rech­te Por­tio­nen auf­ge­teilt. Fra­gen & Kom­men­ta­re sind will­kom­men. (mehr …)

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Emi­ly Dick­in­son Lexicon

Beim Aus­mis­ten mei­nes wuchern­den Lese­zei­chen-Ord­ners bin ich auf eine inter­es­san­te Web­sei­te gesto­ßen, die der ame­ri­ka­ni­schen Lyri­ke­rin Emi­ly Dick­in­son (1830–1886) gewid­met ist. Auf die­ser Sei­te gibt es unter dem Namen Emi­ly Dick­in­son Lexi­con ein Wör­ter­buch zu ihrem Werk. Es ent­hält über 9000 Ein­trä­ge mit Wör­tern und deren Vari­an­ten, die in Dick­in­sons Werk nur irgend­wie der Erklä­rung bedürfen.

War­um man das braucht?

Nun, es hat bei der Lek­tü­re, schon gar beim Über­set­zen, eines alten Werks wenig Sinn, sich in einem moder­nen Wör­ter­buch kun­dig zu machen. Es muss schon ein zeit­ge­nös­si­sches sein. Wör­ter und Wen­dun­gen ändern im Ver­lauf von 100 und mehr Jah­ren (mehr …)

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Vide­os im Blog

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Mein Test-Video ist leider immer wieder verschütt gegangen. Nach einigen Experimenten mit der Einbindung hoffe ich, dass das Teil sich nun eine Weile hält, um weitere Filmchen zum Thema "Englisch"…

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Schüt­tel, was du hast…

Bei der Beschäf­ti­gung mit der Umgangs­spra­che hat man sich auch immer wie­der mit den Ein­stel­lun­gen und Wer­ten ihrer Spre­cher aus­ein­an­der­zu­set­zen. Man sieht sich ein­fach damit kon­fron­tiert. Das gilt ins­be­son­de­re für den Slang der schwarz­ame­ri­ka­ni­schen Rap­sze­ne. Und hier wie­der­um in ers­ter Linie für die Ein­stel­lung der rap­pen­den Männ­lich­keit gegen­über Frau­en. Neh­men wir als Bei­spiel dafür die Wen­dung “to shake a bitch”.

Ich konn­te wenigs­tens drei Bedeu­tun­gen ausmachen.

Die ers­te ist ein­fach die, eine Frau los­zu­wer­den, wenn sie einem über ist. Man schüt­telt sie ab wie einen läs­ti­gen Ver­fol­ger. Man gibt ihr den Lauf­pass. Das fällt in die Rubrik “Fif­ty Ways to Lea­ve Your Lover”, hält sich also durch­aus im Rah­men im Rah­men zivi­li­sier­ter Kon­ven­tio­nen. (mehr …)

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