Party on, dude! – Wortgeschichtliches zum »raver«
»Who wants a rewind?« In den 1990er-Jahren wusste hierzulande plötzlich jeder, was ein »Rave« war. Und jede unter peitschenden Brettern zuckende Masse von Pillenfreaks war bald ein Rave. Ein »Rave« war von Musik und Ecstasy nicht zu trennen. Und auf beides wurde getanzt. Das ist jedoch eine relativ spezielle Definition. Die Etymologie des Wortes geht nämlich etwas weiter zurück.
Das erste Mal aufgefallen ist mir »rave« in Form des »ravers« Ende der 1960er-Jahre in dem Small Faces-Hit »Lazy Sunday Afternoon«
Wouldn’t it be nice to get on with me neighbours (da da da do)
But they make it very clear they’ve got no room for ravers.
1968 war das. Ich hatte damals längst begonnen, jeden greifbaren Song zu notieren. Was alles andere als einfach war: die Platten konnte man sich nicht leisten, meinen ersten Cassettenrecorder verdiente ich mir erst ein, zwei Jahre später mit einem Ferienjob. In der Bravo gab’s dann mal Texte, aber die kostete eine Mark. Die ich nicht hatte. Internet? Pfeifendeckel! Man musste also zusehen, was man so im Radio mitbekam. Mal hier eine Zeile, mal da. Und was ein »raver« ist, habe ich erst erfahren, als ich mit den Amerikanern abzuhängen begann. »Einer, der gern abfeiert«, würde man heute sagen. Aber es war kein amerikanisches Wort! (mehr …)