Als einer, der nun seit Jahrzehnten mit zunehmender Verzweiflung & Frustration englische Umgangssprache einzudeutschen versucht, bin ich natürlich jedem dankbar, der sich mit der deutschen Umgangssprache befasst & diese Beschäftigung hin & wieder in Buchform zugänglich macht. Es ist mir grundsätzlich zunächst mal egal, wie diese Büchl aufgemacht sind, ich sehe sie mir alle genauer an, versuche sie auszuwerten. Das einzige, was mich an diesen kostbaren Sammlungen stört – nein, eigentlich sind es zwei Dinge. Das erste, das ich hier gleich abhaken will, ist der krampfhafte Versuch, geistreich bis witzig zu sein. Das mag hin & wieder glücken, auf Dauer aber nicht. Nicht jeder ist zum Humoristen geboren. Mich jedenfalls nervt’s. Das sei aber mit der bloßen Erwähnung schon gegessen. Was eher stört, weil es auf Dauer eben auch schädliche Nebenwirkungen hat, sind die Etymologien, die man sich dabei – größtenteils – einfach aus den Fingern saugt. Ich meine, dass derlei Pseudosprachforschung auch das Niveau der Linguistik senkt: Viel zu viele Dummschwätzer plappern derlei ungeprüft nach und tragen damit zu einem der Grundübel unserer Zeit bei: Jeder meint, sich auf jedem Gebiet auszukennen. Und warum sollten sie das auch nicht meinen, wenn die, die es besser wissen sollten, selbst einfach drauflos quatschen. (mehr …)