Pseu­dohüf­ti­ges

Wie’s der Zufall so will: Mau­le ich eben noch über “Pseu­do-Ety­mo­lo­gien”, schon fin­de ich was recht Inter­es­san­tes dazu. In die­sem Fall in der “Vor­re­de zur ers­ten und zwei­ten .Auf­la­ge  . . der drit­ten und viel­ver­bes­ser­ten und ver­mehr­ten Aus­ga­be” von Kon­rad Schwencks Wör­ter­buch der deut­schen Spra­che in Bezie­hung auf Abstam­mung und Begriffs­bil­dung von 1838:

»Der Zweck die­ser Schrift ist, die Ergeb­nis­se deut­scher Wort­for­schung … in der Kür­ze und so all­ge­mein faß­lich, als es der Gegen­stand zuläßt, dar­zu­stel­len, jedoch so, daß, um Raum zu spa­ren, nicht jedes abge­lei­te­te Wort auf­ge­nom­men ward, wenn es jeder­mann selbst ablei­ten kann.… Wo siche­re Wort­ab­lei­tun­gen feh­len, habe ich ent­we­der Ver­mut­hun­gen nicht ange­stellt oder öfters bei­gebracht, um sol­che als gewagt zu bezeich­nen und somit davon abzu­mah­nen, da die Nei­gung dazu ver­brei­tet ist.«

Und dann sto­ße ich zufäl­lig ges­tern auf der Suche nach Syn­ony­men für »ange­sagt« in Her­mann Ehmanns  – wie­der bei Ehmann, tut mir leid – sonst durch­aus brauch­ba­rer Samm­lung von Jugend­spra­che ober­af­fen­geil unter »hip« auf fol­gen­des: (mehr …)

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“Rude Words” – tun weh…

Anfang die­ses Jah­res hat­te ein bri­ti­scher Leh­rer eine – mei­ner Ansicht nach – gar nicht so schlech­te Idee: Um gemein­sam mit den Schü­lern sei­ner Grund­schul­klas­se dem all­ge­gen­wär­ti­gen Bul­ly­ing ana­ly­tisch auf die mie­sen Schli­che zu kom­men, bat er sie, die unan­stän­di­gen Wör­ter auf­zu­lis­ten, die sie so kann­ten, und nach dem Grad ihrer Anstö­ßig­keit zu sortieren.

Natür­lich fiel dabei das F‑Word in allen Varia­tio­nen, eine Men­ge Wort­schatz aus dem sexu­el­len Bereich und aller­hand Beschimp­fun­gen, auch ras­sis­ti­scher Art. (mehr …)

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jones

  Slang Guy's Online-Slang-Wörterbuch: Englisch-Deutsch 2 Vi note ein heftiges Verlangen nach etw / jm haben [total] süchtig nach etw / jm sein; total auf etw stehen; ohne etw /…

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jones

  Slang Guy's Online-Slang-Wörterbuch: Englisch-Deutsch 1 Subs auch »Jones« heftiges Verlangen nach etw / jm; Drogensucht Sucht; Bock; Trieb; Möge; (Drogen) Affe; Jones   Vergleiche: jones: have a jones for…

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jazz up

  Slang Guy's Online-Slang-Wörterbuch: Englisch-Deutsch 1 Vtr / Vi »to jazz sth up« etw schneller, fescher etc. machen etw aufmotzen; etw frisieren; etw aufmöbeln; etw aufbohren   Vergleiche: xxx;  …

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illin’

  Slang Guy's Online-Slang-Wörterbuch: Englisch-Deutsch 1 Adj Rap / Hiphop der 1980er-Jahre sehr gut; großartig; toll ill; illin; krass; fett; [affen]geil; [ratten]scharf; irre; abgefahren; Wahnsinns...; fetzig; stark;   Vergleiche: bomb:…

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In aller Herr­gotts­frü­he schon “lose Kanonen”

Als Über­set­zer ist man grund­sätz­lich nicht son­der­lich glück­lich dar­über, pau­sen­los eng­li­sche Wen­dun­gen statt über­setzt Wort für Wort ins Deut­sche gezerrt zu sehen. Das liegt zum einen natür­lich dar­an, dass die­ses Sys­tem im Prin­zip kei­nes Über­set­zers bedarf (Hinz & Kunz kön­nen das), zum ande­ren natür­lich hat es zur Fol­ge, dass all die­se Pseu­do­über­set­zun­gen bei den Analpha­be­ten-Gene­ra­tio­nen der­art ein­schla­gen, dass sie in kür­zes­ter Zeit für rich­ti­ges, ja tol­les Deutsch gehal­ten wer­den. Wenn die­ser Tage alles „kei­nen Unter­schied macht“, anstatt „kei­ne Rol­le zu spie­len“, wie die kor­rek­te Über­set­zung für „to make no dif­fe­rence“ bis vor eini­ger Zeit lau­te­te, dann hält ein Volk von Dumpf­ba­cken, „kei­nen Unter­schied machen“ auch noch für toll und rich­ti­ges Deutsch über kurz oder lang für „retro“ und damit out. (mehr …)

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zooed

SlangGuy's Online-Slang-Wörterbuch: Englisch-Deutsch 1 Adj note betrunken — bezischt; breit; knülle; fett; dicht; einen in der Hacke haben; Oberkante, Unterlippe.   Vergleiche: ape-shit; basted; boffed; blind; blitzkrieged; blown out; brewed;…

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Dir­ty Har­ry als All-night DJ

Click to order!

Die­ser Tage gab’s auf Sky Play Mis­ty for Me, Clint East­woods ers­te Regie­ar­beit von 1971, dem­sel­ben Jahr, in dem er zum ers­ten Mal Dir­ty Har­ry Cal­lag­han gab.

»This is Dave Gar­ver with a litt­le ver­se, a litt­le talk and five hours of music to be very, very nice to each other by.«


East­wood als »all-night man« mit jaz­zi­gen Schmu­se­groo­ves, Talk & Lyrik beim Radio ist ein biss­chen wie Charles Bron­son als Bild­hau­er in The Sand­pi­per. Man braucht eini­ge Zeit, um ihn als Mil­de Sor­te zu akzep­tie­ren. Von den Bul­len jeden­falls lässt er sich nicht schräg kom­men und Gedich­te liest er, als  hät­te er sei­ne Freun­de Smith & Wes­son neben dem schma­len Lyrik­band: »Make my day.« (mehr …)

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»Rough Music«, Cha­ri­va­ri & Haberfeldtreiben

»Us bain’t rough musi­cing Mother Grim­by, her’s done not­hin’. Us is rough musi­cing maän Gray as lives in t’ la-a‑a ne.« 

Bei der Arbeit an mei­nem Wör­ter­buch der eng­li­schen Umgangs­spra­che ist es immer wie­der wenn schon nicht unbe­dingt nötig, so doch alle­mal inter­es­sant, der Geschich­te des einen oder ande­ren Wor­tes, der einen oder ande­ren Wen­dung nach­zu­spü­ren, wobei man denn auch immer wie­der auf Din­ge stößt, deren Fas­zi­na­ti­on man sich nicht ent­zie­hen kann, auch wenn sie einen im Augen­blick nur vom Pen­sum abhalten.
So stieß ich denn neu­lich im 5. Band von Joseph Wrights ganz vor­züg­li­chem Eng­lish Dialect Dic­tion­a­ry (1905) ganz neben­bei auf den Begriff »rough music«, der mich – ver­mut­lich der moder­nen Slang-Kon­no­ta­tio­nen von »rough« wegen – sofort anzog. (mehr …)

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Slang zwi­schen spon­ta­ner Schöp­fung & ein­leuch­ten­dem Sinn

Griffiger Slang verdankt seine Schlagkraft meist eher der blitzartig einschlagenden Konnotation als bestechender Geistesarbeit. Grundsätzlich haben Slang-Begriffe viel gemein mit den Metaphern der Lyrik, die es auch eher selten vertragen,…

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