Slang Guy’s Blog

Mord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ — die Trai­ler (3)

Vor eini­ger Zeit hat­te ich hier den Phi­lo Van­ce-Kri­mi mit Wil­liam Powell vor­ge­stellt und bereits dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der auch einen wei­te­ren berühm­ten Film­de­tek­tiv gespielt hat: Nick Charles. Powell war einer der Schau­spie­ler, denen ihre Stim­me aus der Stumm­film­zeit in die des Ton­films gehol­fen hat. Bei so man­chen Stars, vor allem weib­li­chen, lief das eher ja anders her­um. Trotz­dem war der Schau­spie­ler 1934 in Hol­ly­wood auf dem abstei­gen­den Ast, als er mit The Thin Man Film­ge­schich­te schrieb. Er wur­de für sei­ne Dar­stel­lung von Dashiell Ham­mets alko­ho­li­sier­tem Detek­tiv sogar für den Oscar nomi­niert – die ers­te von ins­ge­samt drei Nomi­nie­run­gen übri­gens. Er war 1937 der größ­te Kas­sen­ma­gnet nach Clark Gab­le und… tja, Shir­ley Temp­le.

Nun, wie auch immer, ich habe nach der Ent­de­ckung der Phi­lo Van­ce-Kis­te mei­ne alten Thin Man-Cas­set­ten (oh ja, VHS!) raus­ge­sucht und ange­schaut. Und dann die Ori­gi­nal­trai­ler für die sechs Strei­fen der Thin Man-Rei­he gesucht und hier zusam­men­ge­stellt. The Thin Man kam 1934 in die Kinos. Das Buch ent­stand wie gesagt nach einem Roman von Dashiell Ham­mett, sei­nem letz­ten übri­gens. Es geht aus dem Film nicht ganz klar her­vor, aber die Hand­lung spielt zur Zeit des Alko­hol­ver­bots… (mehr …)

WeiterlesenMord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ — die Trai­ler (3)

Ugs.- Pro­jekt 13: bräsig

Wie­der mal so ein Wort, das mich in mei­ner Ansicht bestärkt, dass man sich nicht so haben soll­te, wenn es dar­um geht, beim Über­set­zen auf Wör­ter und Wen­dun­gen aus den deut­schen Regio­nen zurück­zu­grei­fen. Vor­aus­ge­setzt, dass man sich kun­dig macht, was ihre Bedeu­tung angeht. Aber das soll­te ja ohne­hin zum Reper­toire eines ordent­li­chen Über­set­zers gehö­ren. Unse­re deut­sche Umgangs­spra­che ist im Grun­de nichts wei­ter als ein Fun­dus von Wör­tern und Wen­dun­gen, die gesamt­deutsch Kar­rie­re gemacht haben. War­um man­che Wör­ter Kar­rie­re machen und ande­re nicht, dar­über sol­len sich ande­re Gedan­ken machen. Ich bin sicher, einer der wesent­li­chen Grün­de dafür ist ihre Grif­fig­keit, die Tat­sa­che, dass sie ganz prä­zi­se eine bestimm­te Lücke im gesamt­deut­schen Wort­schatz fül­len; ein wei­te­rer liegt wohl dar­in, dass sie spon­tan gefal­len, inter­es­sant klin­gen, anspre­chen. Und für kaum ein Wort trifft das mehr zu als das Adjek­tiv »brä­sig« und die eine oder ande­re Ablei­tung davon. 

SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache
(Die Bedeu­tun­gen von »brä­sig« fin­den Sie wei­ter unten.)

»Aus dem anar­chi­schen Exzess ist eine brä­si­ge Ver­ein­stü­me­lei gewor­den«, mein­te die­ser Tage im Sati­re-Gip­fel irgend­so ein vor Selbst­ge­fäl­lig­keit bers­ten­der Pro­fi­sa­ti­ri­ker in sei­nen herz­lich über­flüs­si­gen Betrach­tun­gen über den deut­schen Fasching.1 »Brä­sig« frei­lich (mehr …)

  1. Sol­che sind so über­flüs­sig wie die all­jähr­li­chen Refle­xio­nen zum Weih­nachts­stress. []

WeiterlesenUgs.- Pro­jekt 13: bräsig

Mord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ – die Trai­ler (2)

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Vor eini­ger Zeit hat­te ich hier den Phi­lo Van­ce-Kri­mi mit Wil­liam Powell vor­ge­stellt und bereits dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der auch einen wei­te­ren berühm­ten Film­de­tek­tiv gespielt hat: Nick Charles. Powell war einer der Schau­spie­ler, denen ihre Stim­me aus der Stumm­film­zeit in die des Ton­films gehol­fen hat. Bei so man­chen Stars, vor allem weib­li­chen, lief das eher ja anders her­um. Trotz­dem war der Schau­spie­ler 1934 in Hol­ly­wood auf dem abstei­gen­den Ast, als er mit The Thin Man Film­ge­schich­te schrieb. Er wur­de für sei­ne Dar­stel­lung von Dashiell Ham­mets alko­ho­li­sier­tem Detek­tiv sogar für den Oscar nomi­niert – die ers­te von ins­ge­samt drei Nomi­nie­run­gen übri­gens. Er war 1937 der größ­te Kas­sen­ma­gnet nach Clark Gab­le und… tja, Shir­ley Temp­le.

Nun, wie auch immer, ich habe nach der Ent­de­ckung der Phi­lo Van­ce-Kis­te mei­ne alten Thin Man-Cas­set­ten (oh ja, VHS!) raus­ge­sucht und ange­se­hen. Und dann die Ori­gi­nal­trai­ler für die sechs Strei­fen der Thin Man-Rei­he gesucht und hier zusam­men­ge­stellt. The Thin Man kam 1934 in die Kinos. Das Buch ent­stand wie gesagt nach einem Roman von Dashiell Ham­mett, sei­nem letz­ten übri­gens. Es geht aus dem Film nicht ganz klar her­vor, aber die Hand­lung spielt zur Zeit des Alko­hol­ver­bots… (mehr …)

WeiterlesenMord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ – die Trai­ler (2)

Mord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ – die Trai­ler (1)

Vor eini­ger Zeit hat­te ich hier den Phi­lo Van­ce-Kri­mi mit Wil­liam Powell vor­ge­stellt und bereits dar­auf hin­ge­wie­sen, dass der auch einen wei­te­ren berühm­ten Film­de­tek­tiv gespielt hat: Nick Charles. Powell war einer der Schau­spie­ler, denen ihre Stim­me aus der Stumm­film­zeit in die des Ton­films gehol­fen hat. Bei so man­chen Stars, vor allem weib­li­chen, lief das eher ja anders her­um. Trotz­dem war der Schau­spie­ler 1934 in Hol­ly­wood auf dem abstei­gen­den Ast, als er mit The Thin Man Film­ge­schich­te schrieb. Er wur­de für sei­ne Dar­stel­lung von Dashiell Ham­mets alko­ho­li­sier­tem Detek­tiv sogar für den Oscar nomi­niert – die ers­te von ins­ge­samt drei Nomi­nie­run­gen übri­gens. Er war 1937 der größ­te Kas­sen­ma­gnet nach Clark Gab­le und… tja, Shir­ley Temp­le.

Nun, wie auch immer, ich habe nach der Ent­de­ckung der Phi­lo Van­ce-Kis­te mei­ne alten Thin Man-Cas­set­ten (oh ja, VHS!) raus­ge­sucht und ange­schaut. Und dann die Ori­gi­nal­trai­ler für die sechs Strei­fen der Thin Man-Rei­he gesucht und hier zusam­men­ge­stellt. The Thin Man kam 1934 in die Kinos. Das Buch ent­stand wie gesagt nach einem Roman von Dashiell Ham­mett, sei­nem letz­ten übri­gens. Es geht aus dem Film nicht ganz klar her­vor, aber die Hand­lung spielt zur Zeit des Alko­hol­ver­bots… (mehr …)

WeiterlesenMord­sa­che ‘Dün­ner Mann’ – die Trai­ler (1)

Ugs.- Pro­jekt 12: es dick haben

Prä­si­dent Oba­ma hat­te noch nicht ein­mal sei­ne Antritts­re­de gehal­ten, da wur­de in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten bereits über sei­nen Nach­fol­ger dis­ku­tiert. Und das The­ma ist dabei nicht etwa, ob nach einem Schwar­zen viel­leicht mit Hil­la­ry Clin­ton eine Frau an der Rei­he sein könn­te, nein, die Gemü­ter ent­zün­den sich an der Fra­ge, ob es denn – Schock! Hor­ror! – tat­säch­lich mög­lich wäre, mit Chris Chris­tie, dem der­zei­ti­gen Gou­ver­neur von New Jer­sey, einen Dicken auf den ame­ri­ka­ni­schen Thron zu wählen.

Wenn ich was gefres­sen habe, dann ist das die in ihrer Hirn­lo­sig­keit gera­de­zu paw­low­sche Fix­a­ti­on auf blo­ße Äußer­lich­kei­ten. So viel blin­de Reflex­hö­rig­keit fin­de ich so krass, wie ich sie dick habe

Etwas »dick haben«… Auch so eine gute deut­sche Wen­dung, die viel öfter in Über­set­zun­gen gehör­te, als sie tat­säch­lich Ver­wen­dung fin­det. Unser guter alter Grimm weiß dazu unter anderem: 

dick unei­gent­lich und bild­lich geht es über in die bedeu­tung von ange­füllt, voll, berauscht, auf­ge­schwol­len, drü­ckend, läs­tig, wüst, ver­här­tet, stark. 

bei uner­träg­li­chem geschwätz sagt man es wird mir dick unter den augen und bezeich­net damit den ver­drusz den man emp­fin­det. (mehr …)

WeiterlesenUgs.- Pro­jekt 12: es dick haben

Dia­lekt, boah – vol­le Dröhnung

Falls Sie auch der Mei­nung sind, dass neu­es Umgangs­deutsch aus­schließ­lich aus lau­sig syn­chro­ni­sier­ten ame­ri­ka­ni­schen Fil­men & Fern­seh­se­ri­en kom­men soll­te, und es ent­spre­chend lie­ben, ins Kino zu gehen, anstatt ein­fach ger­ne zu gehen, sind Sie zwar falsch hier, soll­ten das Fol­gen­de aber dop­pelt so gründ­lich lesen. Und falls Sie der Ansicht sind, ich hät­te einen guten Job gemacht anstatt gute Arbeit geleis­tet, gilt das drei­mal. Und ich lege noch eins drauf, falls Sie den­ken, man müs­se die Spra­che vor irgend­et­was ande­rem schüt­zen als denen, die sie unter Schutz stel­len wol­len.  Ver­ges­sen Sie Ihre alber­nen Kli­schees vom Wach­sen der Sehn­sucht nach Hei­mat und Zuge­hö­rig­keit in einer glo­ba­li­sier­ten Welt, hier geht es um brauch­ba­ren Wort­schatz in einer blut­lee­ren Übersetzungswelt…

»Mund­art als Anlass für Dis­kri­mi­nie­rung« hieß ein net­ter Arti­kel im Bay­ern-Teil der SZ vom Syl­ves­ter letz­ten Jah­res.1 Hans Krat­zer stellt dar­in den Augs­bur­ger Sprach­wis­sen­schaft­ler Wer­ner König, einen der Her­aus­ge­ber des Baye­ri­schen Sprach­at­las, vor. Es hört sich erst mal recht emp­find­lich an, was der eme­ri­tier­te Ger­ma­nist über die Benach­tei­li­gung zu sagen hat, die uns Süd­deut­schen zuteil wird, nur weil wir das »r« rol­len, aber letzt­lich hat er natür­lich Recht. Wir Bay­ern und Baden-Würt­tem­ber­ger kön­nen zehn­mal den Rest die­ser Repu­blik wirt­schaft­lich mit durch­zie­hen, ernst neh­men wol­len uns die Preus­sen ober­halb der Main­li­nie nicht. Zu schwei­gen von der Über­heb­lich­keit, mit der man uns unse­rer Spra­che wegen begeg­net. »Eine süd­li­che Fär­bung« der Aus­spra­che, so meint König, »reicht aus, um im Deut­schen Fern­se­hen als Vollexot vor­ge­führt zu wer­den.« Oder als »Voll­depp, der kein Deutsch kann«, wie der Autor des Arti­kels erklä­rend nachschiebt.

Aber für mich ist das nur die eine Hälf­te eines all­ge­mei­ne­ren Pro­blems mit den Dia­lek­ten, (mehr …)

  1. Süd­deut­sche Zei­tung, Nr. 300, Samstag/Sonntag, 29./30. Dezem­ber 2012, S. 41. []

WeiterlesenDia­lekt, boah – vol­le Dröhnung

Bri­an & Bob — die Leich­tig­keit oder Nich­tig­keit des Songs

 »In der Kür­ze liegt die Wür­ze.« Das sagen in der Regel Men­schen mit einem patho­lo­gi­schen Defi­zit an Phan­ta­sie, Men­schen, deren Syn­ap­sen, wer­den sie schon mal gereizt, buch­stäb­lich nicht mehr ein­fällt, als lau­warm ange­lern­te Con­nec­tions abzu­spu­len, anstatt bei jedem gehör­ten Satz­fet­zen brand­heiß Amok lau­fend Roma­ne zu pro­du­zie­ren. Das kann natür­lich hier und da mal sein Gutes haben – vor allem, dass man sol­che Leu­te nicht lan­ge ertra­gen muss –, aber sie soll­ten wirk­lich ihren dum­men Mund hal­ten, was die Arbeit ande­rer angeht; ich habe noch in kei­nem von ihnen einen zwei­ten Heming­way her­an­wach­sen sehen…

Die­ser alte Dorn in mei­nem Auge kam mir am Sams­tag­abend bei Tom Robin­sons zwei­stün­di­gem Bri­an Eno-Inter­view auf BBC6 in den Sinn. Die bei­den waren auf Enos jüngs­te Expe­ri­men­te mit dem gespro­che­nen Wort, tja, zu spre­chen gekom­men, auf sei­ne Arbeit mit dem Lyri­ker Rick Hol­land, der die Tex­te zu Enos Album Drum Bet­ween the Bells geschrie­ben hat. Was ihn zu die­ser Zusam­men­ar­beit bewegt hät­te, woll­te Tom Robin­son wissen.

»Ich woll­te einen Lyri­ker«, sag­te Eno auf sei­ne typisch wohl­über­leg­te Art,1 »der mir ganz kur­ze Gedich­te schreibt, was aus­ge­spro­chen wich­tig war, da man, wenn man aus Spra­che Musik machen will, gar nicht so viel Spra­che braucht. Songs sind, von der sprach­li­chen Sei­te her, eher Leicht­ge­wich­te, es sei denn, man ist…«
»… Bob Dylan …«
»… Bob Dylan, genau.«

Man hört sie bei­de lachen. Schmun­zeln rund­um. Wobei mir Bob Dylans letz­te CD Tem­pest ein­fiel… (mehr …)

  1. die immer wie­der iro­nisch rela­ti­viert wird durch den Hin­weis, es bestehe durch­aus die Mög­lich­keit, dass das alles gar nicht stim­me, aber er erin­ne­re sich nun mal so. []

WeiterlesenBri­an & Bob — die Leich­tig­keit oder Nich­tig­keit des Songs

Wo ich heu­te gern wäre – beim Delia Der­byshire Day in Manchester

Delia Der­byshire war eine Pio­nie­rin der elek­tro­ni­schen Musik und eine Pio­nie­rin der Hör­spiel- und Film­mu­sik, die hier­zu­lan­de kein Mensch gekannt hat. Von der ver­mut­lich auch in ihrer eng­li­schen Hei­mat kaum je einer wirk­lich gehört hat­te. Und die 2001 ent­spre­chend ein­sam, nach einer Brust­ope­ra­ti­on, an Nie­ren­ver­sa­gen starb. Wir wis­sen alle, wie wich­tig der Zufall im Leben ist, Zufall und Zeit­geist, und sie ist so offen­sicht­lich eine der Men­schen, die haar­scharf am alles ent­schei­den­den Zufall in ihrem Leben vor­bei­ge­schrammt ist, trotz ihrer Bekannt­schaft mit Grö­ßen wie Paul McCartney …

Seit den 70ern, als all der Kram mit Frau­en & deren Pio­nie­ren auf­kam – woge­gen ich nichts habe, im Gegen­teil –, nervt mich an die­sem Trend, dass immer nur die ange­sag­ten Frau­en abge­fei­ert wer­den. Nicht eine Komi­li­to­nin, die ihre Magis­ter- oder was weiß ich wel­che Arbeit über eine Frau geschrie­ben hät­te, die ihr tat­säch­lich per­sön­lich – und gott­ver­dammt­noch­mal nur ihr! – am Her­zen lag. Und wär’s Joni Mit­chell gewe­sen. Immer waren es die Frau­en, die gera­de in aller Mun­de waren. Und dar­an hat sich womög­lich bis heu­te nichts geän­dert. Umso mehr freut es mich, dass man – nach über 50 Jah­ren! – eine Frau zu ehren / ver­eh­ren beginnt, die ich per­sön­lich fas­zi­nie­rend gefun­den hät­te, graue Maus, die sie offen­sicht­lich im rich­ti­gen Leben für die meis­ten ihrer Zeit­ge­nos­sen gewe­sen sein moch­te… (mehr …)

WeiterlesenWo ich heu­te gern wäre – beim Delia Der­byshire Day in Manchester

Ver­ren­kun­gen auf der »Finanz­klip­pe« – ein Nachschlag

Seit einer Woche wird hier­zu­lan­de in den bes­se­ren Blät­tern mas­siv von etwas gefa­selt, was kei­ner so recht ver­ste­hen will. Was nicht zuletzt dar­an liegt, dass man einem der ältes­ten Über­set­zungs­feh­ler auf­ge­ses­sen, oder soll­te ich sagen, auf sel­bi­gen »auf­ge­lau­fen« ist? Ich spre­che von der mys­te­riö­sen »Finanz­klip­pe«, »Haus­halts­klip­pe«, »Fis­kal­klip­pe« oder wie immer man es nen­nen will. Das Pro­blem ist nur, dass Mist lei­der so oft popu­lä­rer weil irgend­wie auf den ers­ten Blick schein­bar grif­fi­ger ist. Obwohl man sich bei genaue­rer Betrach­tung eben doch nichts drun­ter vor­stel­len kann… 

Ich hab’s hier am Neu­jahrs­mor­gen schon ange­spro­chen, emp­feh­le also, even­tu­ell erst mal dort nach­zu­le­sen. Dann brauch ich’s nicht noch mal zu sagen und man kann die Ver­ren­kun­gen, die man sich die­ser Tage rund um die­se »Klip­pe« antut, erst so recht goutieren. 

In der SZ vom Wochen­en­de 1 schlägt man die »Haus­halts­klip­pe« als Wort des Jah­res 2012 vor. Was durch­aus Hand und Fuß hat. Pro­ble­me habe ich aller­dings mit der Behaup­tung, es sei dies ein »merk­wür­di­ger Begriff, unter dem sich bis heu­te auch die meis­ten Ame­ri­ka­ner nichts vor­stel­len können«. 

Das stimmt schon mal ganz ent­schie­den nicht. (mehr …)

  1. Süd­deut­sche Zei­tung Nr. 4, Samstag/Sonntag, 5./6. Janu­ar 2013, Niko­laus Piper, »Dop­pel­kri­se« []

WeiterlesenVer­ren­kun­gen auf der »Finanz­klip­pe« – ein Nachschlag

Schieß­wü­ti­ges Ame­ri­ka — recher­chefau­les Deutschland

In Ame­ri­ka (und letzt­lich nicht nur dort) kom­men zu vie­le Men­schen durch Schuss­waf­fen um, da sind wir uns einig. Und das gilt auch, ohne dass wir mit fal­schen Zah­len hoff­nungs­los über­trei­ben. Genau das macht näm­lich die Bericht­erstat­tung hier­zu­lan­de, wenn sie schreibt, es wür­den in den USA pro Jahr über 30.000 Men­schen erschos­sen. Das ist näm­lich falsch. Da wird ver­mut­lich, ganz im Trend der Zeit, nur irgend­wo abge­schrie­ben, anstatt an die Quel­le zu gehen. Und das ist doch in Zei­ten des Inter­nets nun wirk­lich nicht schwer.

Ich will hier nicht über Sachen reden, von den ich nichts ver­ste­he; ich habe kei­ne Ahnung, ob die Ame­ri­ka­ner nun zu vie­le Knar­ren zu Hau­se ste­hen haben oder noch immer zu wenig. Ein Blick nach Aus­tra­li­en könn­te natür­lich die Ansicht nahe legen, der Zusam­men­hang zwi­schen Zahl und vor allem Typ der Schuss­waf­fen in Prvia­tbe­sitz sei augen­fäl­lig, aber wie gesagt, ich habe kei­ne Ahnung, und gemut­maßt wird andern­orts genug. Man könn­te auch fra­gen, wie soll­te der Run auf die ört­li­chen Waf­fen­ge­schäf­te, wie wir ihn nach jedem Mas­sen­mord an einer Schu­le erle­ben, eben die­sem Tat­be­stand abhel­fen? Rei­ne Idio­tie, die ledig­lich den ein­schlä­gig phan­ta­sie­ren­den Kin­dern wei­te­re Waf­fen zur Ver­fü­gung stellt. Aber sei’s drum, hier geht’s nur um die Recher­che, die ein so wich­ti­ger Bestand­teil des Über­set­zens ist. Und den­noch offen­sicht­lich immer wie­der schwie­ri­ger als man mei­nen möchte.

Um in die­sem Fall an kor­rek­te – oder wenigs­tens offi­zi­el­le – Zah­len zu kom­men, ist rela­tiv (mehr …)

WeiterlesenSchieß­wü­ti­ges Ame­ri­ka — recher­chefau­les Deutschland

Ame­ri­kas »Fis­kal­klip­pe« — über­set­zungs­tech­nisch ein uralter Abgrund zum neu­en Jahr

Eine alte Geschich­te: Wann immer in einem deut­schen Blatt rasch mal was aus dem Eng­li­schen über­setzt wird, sträu­ben sich dem Über­set­zer­pro­fi die Haa­re. Da liest man einen intel­li­gen­ten, in bes­tem Deutsch & sti­lis­tisch tadel­los gehal­te­nen Arti­kel — bis ein Ame­ri­ka­ner zitiert wird. In Über­set­zung, mei­ne ich. Der hört sich dann plötz­lich an, als wäre er vor­zei­tig von der Son­der­schu­le abge­gan­gen. Und dann schnur­stracks in die Poli­tik… Die heu­ti­ge Schlag­zei­le sei Anlass für ein kur­zes Plä­doy­er dafür, doch öfter mal beim Über­set­zen einen Pro­fi zura­te zu zie­hen, wenigs­tens wenn es um was Wich­ti­ges geht… wie eine Zei­tung oder ein Buch …

Da wirft der Über­set­zer am Neu­jahrs­mor­gen sein Inter­web an, und was erwar­tet ihn? Auf den Titel­sei­ten sämt­li­cher deut­schen Zei­tun­gen, die man bei der mor­gend­li­chen Pres­se­schau per Speed­Di­al so greif­bar hat? Einer der ältes­ten & damit dümms­ten Über­set­zungs­feh­ler über­haupt. Man fand ihn über 100 Jah­re lang in prak­tisch jedem aus dem Eng­li­schen über­setz­ten Buch. Nur ein Bei­spiel, das sich hier auf­drängt, weil es mitt­ler­wei­le kor­ri­giert wur­de. In Salin­gers Klas­si­ker Cat­cher in the Rye (mehr …)

WeiterlesenAme­ri­kas »Fis­kal­klip­pe« — über­set­zungs­tech­nisch ein uralter Abgrund zum neu­en Jahr

Auld Lang Syne und, wer, Traffic?

Für alle, die sich hier­her ver­irrt haben, weil sie wis­sen wol­len, was »old lang syne« heißt, vor­ab die Ant­wort gleich im Anrei­ßer: Es heißt nichts wei­ter als »lang ist’s her«, »vor lan­ger Zeit« bzw. »längst ver­gan­ge­ne Zeit«. Und die Aus­spra­che von »auld« ist die­sel­be wie die des eng­li­schen »old«, dem es von der Bedeu­tung her in jeder Hin­sicht ent­spricht. Sie kön­nen das in einem älte­ren Arti­kel hier ver­tie­fen, wenn Sie wol­len. Das sei’s aber auch schon. Nach­dem die­se ewi­ge Syl­ves­ter­fra­ge aus dem Weg geräumt ist, die Preis­fra­ge die­ses Syl­ves­ters: Was hat »Auld Lang Syne« mit Traf­fic, prak­tisch der hipps­ten Band der Six­ties, zu tun? Wenn Sie das beant­wor­ten kön­nen, hin­ter­las­sen Sie doch einen Kommentar…

So sicher wie dass alle Jahr’ das Ros ent­springt, so sicher dür­fen Sie sein, dass eine Woche spä­ter welt­weit ein Song gegrölt wird, der dem schot­ti­schen Dich­ter Robert Burns zuge­schrie­ben wird, obwohl er selbst gesagt hat, es sei weder der Text von ihm noch die Melo­die. Ich spre­che von »Auld Lang Syne«, klar, aber jetzt die Syl­ves­ter-Preis­fra­ge, die Ihnen noch nie­mand gestellt hat: Was hat »Auld Lang Syne« mit Traf­fic, einer der kul­tigs­ten Bands der Six­ties, zu tun?

Nun, ganz ein­fach: So wie »Auld Lang Syne« dem schot­ti­schen Natio­nal­dich­ter Robert Burns zuge­schrie­ben wird, (mehr …)

WeiterlesenAuld Lang Syne und, wer, Traffic?

Wäre »ärsch­lings« denn gar so verkehrt?

Manch­mal muten einen Wör­ter einen komisch an, mit­un­ter nur vor­über­ge­hend. Man zer­kaut sie dann, lässt sie sich auf der Zun­ge zer­ge­hen, bis sie wie­der nor­mal zu wer­den schei­nen. Bis­wei­len kommt ein Wort einem aber auch buch­stäb­lich komisch vor. Man fin­det sie lus­tig, put­zig. Was nicht eigent­lich schlecht ist, aber sol­che Wör­ter sper­ren sich dann der all­ge­mei­nen unko­mi­schen Ver­wen­dung. Ich den­ke da etwa an »nichts­des­to­trotz«, das ist spa­ßig gemeint. Aber war­um will mir, seit ich’s vor vie­len Jah­ren gern in einer Über­set­zung ver­wen­det hät­te (was ich dann aber doch wie­der habe blei­ben las­sen). Ich den­ke an das gestan­de­ne deut­sche Adverb »ärsch­lings« …

»Die Plum­pen schla­gen Rad auf Rad / Und stür­zen ärsch­lings in die Höl­le«, heißt es in Goe­thes Mephis­to­phe­les. Und in sei­nem Fast­nacht­spiel warnt ein »Teu­fels­pfäff­lein«, sie »müss­ten all ärsch­lings zum Teu­fel gehen, / Wenn wir nicht täten sei­ner Füh­rung / Uns über­ge­ben und geist­li­cher Regie­rung«. Das Wort »ärsch­lings« fin­de ich put­zig. Und dann ist es ein Wort, das jeder Deut­sche kennt oder wenigs­tens auf Anhieb ver­ste­hen dürf­te. Und den­noch wird es anschei­nend nicht so ernst genom­men, wie ich es ger­ne hät­te. Ist es tat­säch­lich ein­fach humor­voll bzw. wird heu­te so aufgenommen? 

Wenn wir mal Klaus Kin­ski neh­men, der das Wort in sei­ner Bio­gra­phie Ich brau­che Lie­be gleich (mehr …)

WeiterlesenWäre »ärsch­lings« denn gar so verkehrt?

Bob Dylan — Ame­ri­can Troubadour

Als den ame­ri­ka­nischs­ten aller ame­ri­ka­ni­schen Sin­ger-Song­wri­ter prä­sen­tiert uns ein fas­zi­nie­ren­des neu­es Buch den Sin­ger-Song­wri­ter Bob Dylan. Sean Wil­entz’ Ana­ly­se von künst­le­ri­schen Wur­zeln und Wer­de­gang des nim­mer­mü­den Trou­ba­dours ver­nu­schel­ter Hei­ser­keit weist die­sen als einen Künst­ler aus, der sich die Tra­di­ti­on ame­ri­ka­ni­scher Musik in einem Maße ein­ver­leibt, das ihm des Öfte­ren den Vor­wurf des Pla­gi­ats ein­ge­bracht hat. Und das schon lan­ge bevor ruch­bar wur­de, dass Jour­na­lis­ten sich nicht nur News aus den Fin­gern sau­gen, son­dern gan­ze Arti­kel abkup­fern, oder Dok­to­ran­den es mit den Anfüh­rungs­zei­chen nicht so genau neh­men, wie man das gemein­hin erwar­ten wür­de, wenn’s ums Zitie­ren geht. Wer sich die Mühe macht, die­se kom­ple­xe Abhand­lung über Dylan durch­zu­ackern, wird mit eini­gen Ein­sich­ten in das Werk des Man­nes belohnt, die uns die zahl­lo­sen Bio­gra­phien bis­lang nur unzu­rei­chend haben ver­mit­teln kön­nen. Und er wird ver­ste­hen, was es mit Dylans Anlei­hen – nicht nur – bei der ame­ri­ka­ni­schen Kunst auf sich hat…

Vor­ab: Reclam ist da ganz schön mutig. Der alt­ehr­wür­di­ge Ver­lag wird näm­lich kaum was ver­die­nen mit die­sem Buch. Schon weil es als musik­his­to­ri­scher Essay viel zu kom­plex ist für den Durch­schnitts­käu­fer. Da ist die Kon­kur­renz im Dickicht der eher popu­lär gehal­te­nen Dylan-Titel, die in Über­set­zung vor­lie­gen, viel zu groß. Und ich sage das, obwohl ich den Wil­entz über­setzt habe. Das heißt ich wür­de dem Titel gern vie­le Leser wün­schen. (mehr …)

WeiterlesenBob Dylan — Ame­ri­can Troubadour

Die Vor­le­se­rin – Julia und die Korrekturen

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Wenn Sie – wie mei­ner Mut­ter Sohn – Ihre Schwie­rig­kei­ten haben, sich bei einer Schluss­kor­rek­tur auf einen Text zu kon­zen­trie­ren, den sie in- und aus­wen­dig kön­nen, wenn Sie schlicht kei­ne Feh­ler fin­den, obwohl Sie wis­sen, es sind wel­che drin, dann habe ich viel­leicht was für Sie. Wenn Sie sich hun­dert­mal gedacht haben, wenn ich das jetzt noch ein­mal lesen muss, dre­he ich durch, dann lesen Sie mal von einem Hilfs­mit­tel, das bei mir Wun­der gewirkt hat: Julia

Ganz und gar nicht mit Ruhm bekle­ckert habe ich mich bei der Schluss­kor­rek­tur mei­ner ers­ten Über­set­zung eines E‑Books. Mein lie­ber Schol­li! Ich habe ja schon seit jeher gro­ßen Respekt vor den Leu­ten, die bei Ver­la­gen das Pro­dukt nach Recht­schreib­feh­lern durch­se­hen. Jetzt gilt das mehr denn je. Auch wenn es nicht eigent­lich Recht­schreib­feh­ler waren, die mir da unter­lau­fen sind. Aber was soll’s, auch ein feh­len­des Wort oder ein dop­pel­tes fal­len unter »Feh­ler«. Der Leser will so etwas nicht sehen. Geschwei­ge denn dafür bezahlen…

Nun ist natür­lich guter Rat teu­er, wenn man dem Autor einen ordent­li­chen Text zuge­sagt hat (mehr …)

WeiterlesenDie Vor­le­se­rin – Julia und die Korrekturen

Mei­nungs­bil­dung zur Mei­nungs­ma­che in Thril­ler-Form: Die Somalia-Doktrin

Ent­wick­lungs­hil­fe ja / nein? Soll der Staat was geben und falls ja wem? Soll man gar als krö­ten­ar­mer Pri­vat­mensch spen­den? Dass einem ein Thril­ler hier bei der Mei­nungs­bil­dung hel­fen soll­te, klingt im ers­ten Augen­blick viel­leicht etwas abwe­gig. Aber so etwas gibt’s. Und Sie kön­nen das, falls Sie wol­len, so gut wie umsonst nach­prü­fen. Alles, was Sie brau­chen, ist ein Kind­le-Rea­der und knapp drei Tacken fürs ers­te Buch. Einen Hau­drauf von einem Ken­ner der Mate­rie, der Sie durch­aus zum Nach­den­ken anre­gen wird…

Wir haben das ja in der Schu­le gelernt, in Geo­gra­phie, wie ich mich erin­ne­re: Ent­wick­lungs­hil­fe ist gut.1 Die bringt unge­mein was für die armen Unter­ent­wi­ckel­ten die­ser Welt. Und dann kam als Bei­spiel Rour­ke­la, das deut­sche Stahl­werk in Indi­en aus den 1950er-Jah­ren. Den hal­ben Urwald haben sie dafür abge­holzt. Super. Stadt­pla­nung auf dem Reiß­brett. Drei Dut­zend Dör­fer umge­sie­delt. Beein­dru­ckend, sicher, aber das war irgend­wie wohl auch die Kolo­nia­li­sie­rung der hal­ben Welt durch eine klei­ne Nord­see­insel, Herr­gott­noch­mal. Ich (mehr …)

  1. Ich spre­che von den 1960er-Jah­ren. Falls dem heu­te nicht mehr so ist, hin­ter­las­sen Sie gern einen Kom­men­tar… []

WeiterlesenMei­nungs­bil­dung zur Mei­nungs­ma­che in Thril­ler-Form: Die Somalia-Doktrin

Ugs-Pro­jekt 11: ackern

Umgangs­deutsch für Über­set­zer. Ein wei­te­res soli­des Wort der gesamt­deut­schen Umgangs­spra­che ist das Verb »ackern«. Und ich mei­ne hier nicht die ers­te Defi­ni­ti­on »pflü­gen«, »mit dem Pflug bear­bei­ten« wie in dem Sprich­wort »Mit unglei­chen Pfer­den ist übel ackern.« Ich mei­ne die Bedeu­tung »arbei­ten«, mehr oder weni­ger hart: »Danach muß­te sie als Anti­fal­ten-Creme-Model ackern oder erfolg­lo­se TV-Movies pro­du­zie­ren.« Und in die­ser Bedeu­tung gehör­te es mei­ner Ansicht nach auch in Über­set­zun­gen. Ich habe es noch lei­der nie in einer gese­hen. Aus SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che für Übersetzer 

Nur der Gau­di hal­ber, weil’s gar so schön klingt, die ursprüng­li­che Bedeu­tung vom guten alten Ade­lung Ende des 18. Jahrhunderts: 

Ackern, verb. reg. act. von Acker. 1) Über­haupt so viel als pflü­gen. 2) Beson­ders, bey der Som­mer­saat, zum let­zen Mah­le pflü­gen, wel­ches auch zur Saat pflü­gen, und saat­fur­chen, in der Mark Bran­der­burg aber, in Anse­hung der Gers­ten­saat, strei­chen, genannt wird. Das letz­te Pflü­gen bey der Win­ter­saat wird dage­gen an den meis­ten Orten ären genannt. 3) Bey den Kup­fer­ste­chern bedeu­tet es die zur schwar­zen Kunst bestimm­te Plat­te mit der Wie­ge auf­rei­ßen, um her­nach das Licht hin­ein zu scha­ben.1

ackern

(1) <Vb.> Schwer / ange­strengt / viel arbei­ten; sich abmü­hen; oft aber auch nur syn­onym zu arbei­ten. (mehr …)

  1. Johann Chris­toph Ade­lung, Gram­ma­tisch-kri­ti­sches Wör­ter­buch der Hoch­deut­schen Mund­art. Hil­des­heim: Georg Olms Ver­lag, 1970. []

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 11: ackern

Wäh­ler vs. Wahl­män­ner — das ewi­ge Rät­sel um die ame­ri­ka­ni­schen Wahlen

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

In ein paar Tagen ist es wie­der so weit: In den USA wird der mäch­tigs­te Mann der Welt gewählt und wie so oft schon wird, je nach Stim­men­knapp­heit, jemand die Fra­ge stel­len, ob er denn eigent­lich tat­säch­lich von der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung gewählt wor­den ist. Und wie immer steckt hin­ter dem Pro­blem das merk­wür­di­ge, für uns sogar eher geheim­nis­vol­le Sys­tem der so genann­ten »Wahl­män­ner«.

Wla­di­mir Wla­di­mi­ro­witsch Putin ermahn­te die Ame­ri­ka­ner ja mal vor nicht all­zu lan­ger Zeit, den Mund in Sachen Demo­kra­tie nicht so voll zu neh­men, schließ­lich sei gera­de ihre Metho­de der Prä­si­dent­schafts­wahl herz­lich frag­wür­dig. Ich habe mich sei­ner­zeit hier mal damit befasst. Aber da sich an die­sem Sys­tem, bei aller Kri­tik auch in den Staa­ten selbst, so schnell nichts ändern wird, haben wir nächs­te Woche wie­der mal das Pro­blem, die ame­ri­ka­ni­schen Wah­len auch tat­säch­lich zu ver­ste­hen.

Der Kern des Pro­blems liegt wohl in dem Umstand, dass nicht eigent­lich der Bür­ger, also das Stimm­vieh, par­don, Stimm­volk, den Prä­si­den­ten wählt, son­dern dass man dies einem Mann sei­nes Ver­trau­ens über­lässt. Mit ande­ren Wor­ten, der Wäh­ler wählt jeman­den, von dem er weiß, wen er zum Prä­si­den­ten wäh­len wird. (mehr …)

WeiterlesenWäh­ler vs. Wahl­män­ner — das ewi­ge Rät­sel um die ame­ri­ka­ni­schen Wahlen