Hudigäggeler, Spargel & Bob
Ich bin ein großer Fan des DeGruyter Verlags. Ich wollte, ich könnte mir mehr DeGruyter-Titel leisten, allein um diesen Verlag zu unterstützen! Und ich hätte an jedem der Titel meine Freude. Dem Dornseiff. Dem Kluge…
Wenn ich hier mal die Regale entlang gehe, sehe ich, dass List – ein Verlag der, seinen Übersetzungen nach zu urteilen, heute von Analphabeten geleitet wird – mal eine Taschenbuchreihe hatte. Neben dem List-Titel steht einer von Athenäum. Gibt’s den Verlag noch? Ein Epikur von Goldmann! (Mein alter Lateinlehrer hat mir das Büchl geschenkt!) Ein Urban-Taschenbuch usw. Ich denke mal, es ist keine allzu verwegene Behauptung, dass heute eine Menge Bücher, die zu lesen ein bisschen Hirnschmalz bedürfte, einfach nicht mehr gemacht werden. Und ich sage das als einer, der noch nicht mal mehr die Handlung von Winnetou I erzählen könnte. Will sagen als einer, der – seines lausigen Gedächtnisses wegen – wohl eine Menge Bücher umsonst gelesen hat. Suhrkamp ist auch nur noch ein Schatten seiner selbst. Alle sind sie verschwunden, DeGruyter hält die Stellung. Falls ich also mit diesem Blogartikel auch nur einen Käufer für DeGruyters Variantenwörterbuch des Deutschen werben kann… (mehr …)







Die Briten, jedenfalls die im Web vertretenen, ereifern sich seit Wochen über einen Werbespot, in dem ihnen Hackfleischriese MacDonald’s weismachen will, ein »pound« sei in der englischen Umgangssprache ein »bob«.
Es ist eine alte Weisheit: Die Beschäftigung mit einer Übersetzung hilft dem Autor nicht selten dabei, seine eigenen Gedanken zu klären. Aber selten habe ich das so deutlich ausgesprochen gesehen wie bei André Gide. Der nämlich schrieb 1930 im Vorwort zur deutschen Ausgabe seiner Nourritures folgendes:
Da viele Wortneuschöpfungen, auch lausige wie „
Gestern habe ich mir mit einiger Verspätung endlich den neuen „Szeneduden“ geleistet, das vom Trendbüro herausgegebene Wörterbuch der Szenesprachen. Ich bin ein großer Fan, letztlich schon seit dem Trendwörterbuch von Horx, das diese ebenso nützliche wie interessante „Reihe“ seinerzeit eingeleitet hat. Noch nicht mal einer wie ich, der selbst ständig in eigener Sache die Sprachfront rauf und runter hetzt, kann all die Neuschöpfungen in seiner Datenbank haben, die die völlig unübersichtliche Szenenlandschaft heute so prägen.
You can’t shine shit, heißt es bei den Amerikanern so treffend, und das bedeutet: Scheiße lässt sich nun mal nicht auf Hochglanz polieren. So lässt sich auch meine Haltung gegenüber dem grassierenden Hang zu jener Art von dümmster oberflächlicher Sprachkosmetik zusammenfassen, die unter dem noch dümmeren Konzept der „Political Correctness“ firmiert.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass man in Übersetzungen aus dem Englischen selten, wenn überhaupt jemals etwas spürt? Ich meine, dass etwas „gespürt“ wird? Was immer man körperlich empfindet oder wahrnimmt, es wird immer nur „gefühlt“. Und wieder einmal hat das einen ganz einfachen Grund: Die bloße morphologische Ähnlichkeit des englischen Ausgangswortes mit irgendeinem deutschen Zielwort schließt bereits den Gedanken an andere Übersetzungsmöglichkeiten kurz und damit aus.