Sex im SoKa
Slang Guy’s Blog
Unsere heutigen Germanisten1 theilen die deutsche (diuske) Sprache in Zweige wie: 1) der gothische Zweig; 2) das Nordische, d.i. Isländische, daraus das Schwedische und Dänische; 3) das Niederdeutsche, daraus das Plattdeutsche und Holländische; 4) das Friesische; 5) das Angelsächsiche; 6) das Hochdeutsche, welches im Anfang des siebenten Jahrhunderts aufgetreten sein soll und in Alt‑, Mittel- und Neu-Hochdeutsche zerfällt.
Dies ganze Stystem ist keineswegs neu, sondern, ebenfalls mit Ableugnung der gothischen Abstammung, schon aufgestellt worden von Wachter, Specimen Glossarii germanici, Lips. 1727. (S. Leßings Kollektanea, Bd. II. p. 384.) (mehr …)
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Das Vorwort zu Arnold Genthes, Deutsches Slang habe ich bereits hier vorgestellt. Ich möchte im Laufe der nächsten Zeit die Sammlung selbst vorstellen. Interessant dabei ist, dass Genthe 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wendung bringt, die wir nicht auch heute noch als solides Umgangsdeutsch bezeichnen würden. (mehr …)
Das Vorwort zu Arnold Genthes, Deutsches Slang habe ich bereits hier vorgestellt. Ich möchte im Laufe der nächsten Zeit die Sammlung selbst vorstellen. Interessant dabei ist, dass Genthe 1892 kaum ein Wort bzw. eine Wendung bringt, die wir nicht auch heute noch als solides Umgangsdeutsch bezeichnen würden. Um der Sammlung etwas mehr Gewicht zu geben, werde ich den einen oder anderen Eintrag durch einen Blick in andere Wörterbücher oder ins Internet ausführen bzw. kommentieren. (mehr …)
Individuelle Ordneransicht, wenn auch ohne Gewähr & wer das Blabla drumrum nicht lesen will, der gehe gleich weiter nach unten zu den Bildchen…
Man hat nach gut 20 Jahren tagtäglicher Arbeit am eigenen Computer seine bewährte Ordnung. Das fängt damit an, dass man seine Kiste in eine reine Systemplatte und die eine oder andere reine Datenplatte aufteilt. Von der Systemplatte lässt sich so prima – per Acronis True Image zum Beispiel – ein Backup herstellen, das bei Systemproblemen, und die tauchen nun mal immer noch auf, im Handumdrehen wieder aufgespielt ist. Hat mich 100x vor dem Apoplex bewahrt. (mehr …)
Spacko, Spacker & Spacken – kaum ein Schimpfwort scheint die letzten 20 Jahre über so beliebt gewesen zu sein, und doch gibt es kaum eines, über das man so wenig weiß. Trotz einiger Vermutungen und Versuche ist bislang niemandem so recht die Erklärung gelungen, woher es kam. Da es sich selbstverständlich für zeitgenössische Übersetzungen eignet, darf es in Slang Guys Wörterbuch der deutschen Umgangssprache natürlich auf keinen Fall fehlen.
Zunächst einmal: Egal, was das Wort in den Regionen bedeutet, in der Jugendsprache der letzten beiden Jahrzehnte ist es definitiv gesamtdeutsch ein Schimpfwort für jemanden, den man als »dumm«, »daneben« oder »peinlich« bezeichnen möchte. Dazu gibt es Verben wie »abspacken« oder »rumspacken«, die soviel bedeuten, dass man »rumblödelt« oder sich »wie ein Idiot« oder »voll daneben« benimmt.
Desgleichen ist klar, dass sich dieses Schimpfwort steigern lässt, etwa zum »Vollspacken«. (mehr …)
Die TV-Serie lief von 1957 bis 1959; 72 Folgen wurden mit Nick und Nora Charles und einer Handvoll wiederkehrender Charaktere gedreht. Die Serie bekam den Namen des 1934er Films, der William Powell, seinerzeit bereits auf dem Weg ins Aus, zum Superstar machte: The Thin Man (bei uns: Mordsache Dünner Mann). (mehr …)
Aus Gründen der Bequemlichkeit – die Geschichte ist wieder mal weit mehr Arbeit geworden als beabsichtigt – nehme ich mal einfach noch einige Fundstellen aus meiner Datenbank, ohne sie weiter einzuteilen oder zu kategorisieren. Das sind nun konkrete, im Druck erschienene Beispiele für den Umgang mit unserer Wendung »in an agony of«. (mehr …)
Falls Sie 2 Min 16 Sekunden haben, gönnen Sie sich erst mal den kostbaren Trailer hier. Er bietet mit Christopher Lee und Peter Cushing gleich zwei Superstars der Hammer Studios (Hammer Horror). Der Film Horror of Dracula (hierzulande schlicht Dracula) kam im Jahre 1958 heraus und stammt damit aus der gruseligen Blütezeit des britischen Studios. (mehr …)
Ich habe hier einige Diktionärs zusammengetragen, die Ihnen bei der Übersetzung eines älteren englischen Textes behilflich sein könnten. Sie stammen allesamt von Nathan Bailey, einem Pionier der Wörterbuchmacherei. Um Baileys Arbeit richtig würdigen zu können, sollte man verstehen, dass vor diesem Mann Wörterbucher lediglich »schwierige Wörter« erklärten,1 d.h. Fremdwörter, vorwiegend Latinismen; die eigentliche Alltagssprache blieb ungewürdigt und unerklärt. Zu Baileys großen Verdiensten gehört es, seinen Blick auf die englische Sprache als Ganzes zu richten. Auch auf die Alltagssprache. Und unter diese Alltagssprache fielen bei Bailey tatsächlich auch bereits Sondersparten wie die Dialekte, Termini technici und, man höre und staune, auch die Gaunersprache. (mehr …)
Beschuppen fand ich über die in meinem ersten Beitrag zum Thema genannten Wörterbücher hinaus auch in Johannn Heinrich Campes Wörterbuch der Deutschen Sprache aus dem Jahre 1807.
Beschuppen, v. trs. 1) Der Schuppen berauben. Einen Fisch beschuppen; ihn abschuppen. Hierher gehört vielleicht auch als uneigentliche Bedeutung, einen beschuppen, ihn auf eine etwas grobe Weise betrügen. Er ist arg beschuppt worden. 2) Mit Schuppen versehen, besetzen. Es sind nicht alle Fische beschuppt. Ein beschuppter Panzer, der aus einzelnen Theilen zusammengesetzt ist, die wie Schuppen über einander liegen. Das Beschuppen. Die Beschuppung.
Jemanden »auf eine etwas grobe Weise betrügen«. Interessant ist, dass auch Campe sich nicht sicher ist, ob »beschuppen« tatsächlich etwas mit der Schuppe zu hat. Aber analog zu »jemandem das Fell über die Ohren ziehen« (mehr …)
Ich habe seither neben »beschubst« auch »geschubst« gehört, und gelesen habe ich beide auch als »beschubst« und »beschupst«. Und mittlerweile auch noch als »beschumpst«.
Ich dachte immer, »beschubst« hätte mit »schubsen« im Sinne von stoßen zu tun. Mit anderen Worten »beschubst« sei in Analogie zu »behämmert«, »bescheuert«, »beschallert« entstanden. Oder »bekloppt«. Das Schubsen, also der Stoß habe zu einer Geistestrübung geführt.
Dummerweise habe ich bisher keinen Hinweis auf diese Herkunft gefunden. Man müsste sich also auch die anderen Bedeutungen von »beschubsen« / »beschupsen« ansehen. Eigentlich kein Problem, obwohl die regionalen Ausspracheunterschiede und Schreibweisen fast schon verwirrend sind; schauen wir dazu in den Grimm: (mehr …)
In diesem Abschnitt seiner unsortierten Betrachungen über Sprache und Worte versucht Schopenhauer sich als – eingestandenermaßen »diletantischer« – Etymologe, der wortgeschichtliche Zusammenhänge aus den »Skeletten« der Wörter, nämlich den Konsonanten, zu erschließen versucht. Er ist sich der Unzulänglichkeiten dieser Methode gegenüber dem Quellenstudium wohl bewusst, andererseits aber auch überzeugt davon, so auf einige interessante Funde gestoßen zu sein. Dieses Kapitel aus den »Beiwerken und Nachträgen« ist wieder etwas länger und kommt deshalb in mehreren Folgen…
»Die Konsonanten sind das Skelett und die Vokale das Fleisch der Wörter. Jenes ist (im Individuo) unwandelbar, dieses sehr veränderlich, an Farbe, Beschaffenheit und Quantität. Darum konserviren die Wörter, indem sie durch die Jahrhunderte, oder gar aus einer Sprache in die andere wandern, im Ganzen sehr wohl ihre Konsonanten, aber verändern leicht ihre Vokale; weshalb in der Etymologie viel mehr jene, als diese zu berücksichtigen sind. –
Von dem Worte superstitio findet man allerlei Etymologien zusammengestellt in Delrii disquisitionibus magicis, L. I, c. 1, und ebenfalls in Wegscheider’s instit. theol. dogmaticae, proleg. c. I, §. 5, d. Ich vermuthe jedoch den Ursprung des Wortes darin, daß es, von Hause aus, bloß den Gespensterglauben bezeichnet habe, nämlich: defunctorum manes circumvagari, ergo mortuos adhuc superstites esse.« (mehr …)
Im letzten Beispiel aus der Frau in Weiß ist der Übersetzer einem falschen Freund aufgesessen. Was übrigens gerade bei dieser Wendung bis auf den heutigen Tag auffallend oft vorkommt. Dass in all diesen Fällen der deutsche Satz schlicht keinen Sinn ergibt, scheint niemandem aufzufallen – »die Todesangst des Mitleids« … hm …
Exkurs: Einer der großen Vorteile dieser Fortbildungsmethode besteht darin, dass man bei anderen die Fehler weit schneller zu sehen und einzusehen geneigt ist als bei sich selbst. Und gerade die blitzartige Erkenntnis »was für ein Unfug« hilft einem beim Verwerfen sich anbietender Lösungen.
Wie auch immer, wir waren bei falschen Freunden: »Agony« hört sich an wie »Agonie«, also – so die irrige Annahme – muss auch der Angelsachse darunter verstehen, was der Deutsche unter dem Fremdwort »Agonie« versteht. Volksnäher ausgedrückt, die Lösung fällt in die Kategorie »nerviger Wörtlichkeit«, die sich bei näherem Hinsehen als das genaue Gegenteil selbiger Wörtlichkeit, sprich als krasser Fehler entpuppt. Einfacher gesagt: Man darf selbst bei vermeintlich bekannten Fremdwörtern den Blick ins zweisprachige Wörterbuch nicht einfach übergehen und leidglich – wenn man überhaupt nachschlägt – in den Fremdwörterduden sehen. (mehr …)
Vorab für uns Laien: Deponentia sind Verben, die nur in Passivform existieren, aber aktive Bedeutung haben. lamentarī, lamentor, lamentatus sum (beklagen, jammern), zum Beispiel. Lamentor ist zwar von der Form her Indikativ Präsens Passiv (ich konstruiere mal: »ich werde beklagt«), will aber sagen »ich beklage«, »ich beweine« etc. – oder »ich beweine kläglich«, wie diese Website so schön illustriert. Oder im Deutschen sehr passend das reflexive »ich beklage mich«. Beim Medium handelt es sich um ein drittes Genus verbi zwischen Aktiv und Passiv, das wir noch im Altgriechischen finden. »Es drückt aus«, ich zitiere Wikipedia, »dass eine Handlung sich auf den Handelnden unmittelbar auswirkt.« (mehr …)
Ich sammle Übersetzungen, will sagen, das Buch in der Ausgangssprache, in meinem Fall das Englische, und die gedruckte deutsche Übersetzung dazu. Seit den 1970er-Jahren habe ich an die fünftausend solcher »Pärchen« zusammengetragen. Und die nehme ich mir, mehr oder weniger systematisch, vor. Hier und da einen Absatz; das läppert sich zusammen. Vorausgesetzt, man systematisiert die Fundsachen. Dazu braucht es natürlich einen Zettelkasten, der selbstverständlich längst diversen Datenbanken Platz gemacht hat. (mehr …)