TV-Shew vs. TV-Show
Beim Abtippen der Vorrede zu Christian Ludwigs Teutsch-Englischem Wörterbuch von 1716 fielen mir seinerzeit seine Satzbeispiele mit »shew« auf, d.h. eigentlich nur »shew« und das auch nur der merkwürdigen Typen…
Beim Abtippen der Vorrede zu Christian Ludwigs Teutsch-Englischem Wörterbuch von 1716 fielen mir seinerzeit seine Satzbeispiele mit »shew« auf, d.h. eigentlich nur »shew« und das auch nur der merkwürdigen Typen…
Ich weiß, es interessiert kein Aas, was mich »triggert«, aber ich sag's trotzdem und gerade deshalb. Und immer wieder. Es sind die penetrant wörtlichen Übersetzungen, die einem Tag für Tag…
Um die Würdigung seiner Arbeit, die Würdigung der Tatsache, dass es – um ein Klischee zu bemühen – ohne den Übersetzer keine Weltliteratur gäbe, ist es allerdings gar nicht so toll bestellt, wie man meinen möchte, hält man ihr Ausmaß gegen die Tatsache, dass hierzulande ohne ihn kaum einer je von Don Quijote, Candide oder Moby Dick gehört hätte, geschweige denn dass sich jemand daran als geneigter Leser hätte erfreuen können. Umgekehrt gilt das natürlich auch für unsere Autoren, sei es ein Patrick Süskind, ein Heinrich Böll oder ein Günter Grass.
Der Leser einer Übersetzung ist sich dieser Tatsache meist nicht bewusst. Er liest in der Illusion, das Werk des Autors zu lesen. Für ihn steht der Name des Autors außen drauf und auf der Klappe und innen drin; für ihn ist die Übersetzung das Original. Nun, gegen Illusionen ist an sich nichts einzuwenden. Wer gibt sich nicht gern den Illusionen eines David Copperfield hin? Und ist Lesen an sich nicht schon eine Art Illusion, das Gelesene selbst zu erfahren? Nur ist der Illusionist hierbei in der Regel nicht weniger gefragt als die Illusion. Karl May, Edgar Wallace, Georges Simenon, wir lesen die Werke dieser Leute, weil ihre – sprich große – Namen dahinter bzw. darauf stehen. Und für David Copperfield gilt das nicht weniger. (mehr …)
Mittlerweile eine olle Kamelle, sicher, aber die papierne Wendung »es nicht lieben, etwas zu tun« ist der Prototyp, so könnte man sagen, für das merkwürdige Verhältnis zu unserer Muttersprache, das…
Die einzige Möglichkeit, dem Wildwuchs bis zur Unverständlichkeit lausiger Übersetzungen, vor allem aus dem Englischen, zu begegnen wäre womöglich, die Sünder auf ihren Mist bzw. ihre Inkompetenz aufmerksam zu machen,…
Noch nie war der Widerspruch, die Kluft zwischen den Möglichkeiten, sich sprachlich fortzubilden – oder sich wenigstens im Einzelfall schlau zu machen – und dem sprachlichen Ausdruck, wie er sich…
Sind schlampige Übersetzungen die Ursache von Mobbing, Cancel Culture, Johnson und Trump? Wohl kaum, schon weil derlei perverse Auswüchse unserer Zeit ihren Ursprung nicht in unserem mehr und mehr von…
Spätestens seit den beschleunigten 50s eckt das Alter rasch mal an bei den Jüngeren. Das ist normal und gilt auch für die Sprache. Allerdings, soweit ich zurückdenken kann, nur für…
Eine Anfrage hier im Blog, die mal etwas interessanter war, möchte ich hier öffentlich beantworten. Der Titel sagt ja wohl zur Genüge, worum es geht. Ob ich den Begriff übersetzen…
Eine Buchhandlung, bei der Autoren & Übersetzer ein paar Cent pro Exemplar abbekommen, das über den imaginären Ladentisch geht, das hört sich gar nicht so schlecht an. Und da Bücher…
Meine Zeit als Slang-Koryphäe ist wohl vorbei; und was soll's, man kann da auf Dauer nicht mithalten. Und wen interessiert schon, dass man 1000-mal mehr weiß auf diesem Gebiet als…
Manchmal verzieht's auch dem ältesten Grantlhuber einen Mundwinkel zu einem zwar gequälten, aber irgendwie denn doch überraschten Lächeln, wenn er – um drei Ecken gedacht – auf den Trichter kommt,…
In langsam, aber sicher banger Erwartung eines Manuskripts, dessen letzte Fassung vom Jenner 2019 stammt, braucht der Übersetzer seine tägliche Dosis Mucke mehr denn je. Deshalb möchte ich im Rahmen…
Ich sehe mich durchaus vom Schicksal begünstigt, Leute wie Jeremy Rifkin und Shoshana Zuboff übersetzt haben zu dürfen. Unkomischerweise könnte es sich freilich bald herausstellen, dass die dringlichen Anliegen solcher…
Mit der dümmste Übersetzungsfehler in Krimis, hartgesotten oder weichgespült, ist neben dem depperten »Detective 2. Grades« (für »2nd class«, Herrgottnochmal!) seit jeher die Übersetzung von »conspiracy« mit »Verschwörung«. Ich habe…
Wieder mal etwas Gegrantel zum Thema Übersetzen gefällig? Dann lassen Sie mich hier kurz – na gut, so kurz es eben bei einem geht, der seinen Beruf ernst nimmt –…
Natürlich ist diese Kolumne in erster Linie Gegrantel. Aber wie die Paranoiker so schön sagen: Heißt ja noch lange nicht, dass nicht doch alle hinter mir her sind. Anders gesagt,…
Aus dem Notizblock des Übersetzers... ~~~~~~~~~~~ Ein Satz zum Sonntag gefällig? Eine übersetzerische Lösung, die mir – mit Verlaub – gefällt: »Once the train was…