In ein paar Tagen ist es wieder so weit: In den USA wird der mächtigste Mann der Welt gewählt und wie so oft schon wird, je nach Stimmenknappheit, jemand die Frage stellen, ob er denn eigentlich tatsächlich von der Mehrheit der Bevölkerung gewählt worden ist. Und wie immer steckt hinter dem Problem das merkwürdige, für uns sogar eher geheimnisvolle System der so genannten »Wahlmänner«.
Wladimir Wladimirowitsch Putin ermahnte die Amerikaner ja mal vor nicht allzu langer Zeit, den Mund in Sachen Demokratie nicht so voll zu nehmen, schließlich sei gerade ihre Methode der Präsidentschaftswahl herzlich fragwürdig. Ich habe mich seinerzeit hier mal damit befasst. Aber da sich an diesem System, bei aller Kritik auch in den Staaten selbst, so schnell nichts ändern wird, haben wir nächste Woche wieder mal das Problem, die amerikanischen Wahlen auch tatsächlich zu verstehen.
Der Kern des Problems liegt wohl in dem Umstand, dass nicht eigentlich der Bürger, also das Stimmvieh, pardon, Stimmvolk, den Präsidenten wählt, sondern dass man dies einem Mann seines Vertrauens überlässt. Mit anderen Worten, der Wähler wählt jemanden, von dem er weiß, wen er zum Präsidenten wählen wird. (mehr …)