nuschen: eine genuscht kriegen
Warum das an dieser Stelle mal versprochene Wörterbuch der deutschen Umgangssprache trotz hehrer Absichten wieder eingeschlafen ist, habe ich anderenorts im Blog erklärt, aber irgendwie stoße ich nun mal immer…
Warum das an dieser Stelle mal versprochene Wörterbuch der deutschen Umgangssprache trotz hehrer Absichten wieder eingeschlafen ist, habe ich anderenorts im Blog erklärt, aber irgendwie stoße ich nun mal immer…
Wow, das Web vergisst wirklich nichts. Ganz im Gegensatz zu mir. Eben fand ich eine so ziemlich genau 15 Jahre alte Anfrage von mir aus dem Usenet (alt.english.usage), die ich…
Aus dem alten Louise Rennison-Thread des Slangtimes-Forums: ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Frage [Libbs]: Hi ihr! musste erst wieder die Hälfte löschen, weil Keira dazwischen kam. deshalb jezt eben nicht bis 150. Aber eigentlich…
Spacko, Spacker & Spacken – kaum ein Schimpfwort scheint die letzten 20 Jahre über so beliebt gewesen zu sein, und doch gibt es kaum eines, über das man so wenig weiß. Trotz einiger Vermutungen und Versuche ist bislang niemandem so recht die Erklärung gelungen, woher es kam. Da es sich selbstverständlich für zeitgenössische Übersetzungen eignet, darf es in Slang Guys Wörterbuch der deutschen Umgangssprache natürlich auf keinen Fall fehlen.
Zunächst einmal: Egal, was das Wort in den Regionen bedeutet, in der Jugendsprache der letzten beiden Jahrzehnte ist es definitiv gesamtdeutsch ein Schimpfwort für jemanden, den man als »dumm«, »daneben« oder »peinlich« bezeichnen möchte. Dazu gibt es Verben wie »abspacken« oder »rumspacken«, die soviel bedeuten, dass man »rumblödelt« oder sich »wie ein Idiot« oder »voll daneben« benimmt.
Desgleichen ist klar, dass sich dieses Schimpfwort steigern lässt, etwa zum »Vollspacken«. (mehr …)
In diesem Abschnitt seiner unsortierten Betrachungen über Sprache und Worte versucht Schopenhauer sich als – eingestandenermaßen »diletantischer« – Etymologe, der wortgeschichtliche Zusammenhänge aus den »Skeletten« der Wörter, nämlich den Konsonanten, zu erschließen versucht. Er ist sich der Unzulänglichkeiten dieser Methode gegenüber dem Quellenstudium wohl bewusst, andererseits aber auch überzeugt davon, so auf einige interessante Funde gestoßen zu sein. Dieses Kapitel aus den »Beiwerken und Nachträgen« ist wieder etwas länger und kommt deshalb in mehreren Folgen…
»Die Konsonanten sind das Skelett und die Vokale das Fleisch der Wörter. Jenes ist (im Individuo) unwandelbar, dieses sehr veränderlich, an Farbe, Beschaffenheit und Quantität. Darum konserviren die Wörter, indem sie durch die Jahrhunderte, oder gar aus einer Sprache in die andere wandern, im Ganzen sehr wohl ihre Konsonanten, aber verändern leicht ihre Vokale; weshalb in der Etymologie viel mehr jene, als diese zu berücksichtigen sind. –
Von dem Worte superstitio findet man allerlei Etymologien zusammengestellt in Delrii disquisitionibus magicis, L. I, c. 1, und ebenfalls in Wegscheider’s instit. theol. dogmaticae, proleg. c. I, §. 5, d. Ich vermuthe jedoch den Ursprung des Wortes darin, daß es, von Hause aus, bloß den Gespensterglauben bezeichnet habe, nämlich: defunctorum manes circumvagari, ergo mortuos adhuc superstites esse.« (mehr …)
»Mundart als Anlass für Diskriminierung« hieß ein netter Artikel im Bayern-Teil der SZ vom Sylvester letzten Jahres.1 Hans Kratzer stellt darin den Augsburger Sprachwissenschaftler Werner König, einen der Herausgeber des Bayerischen Sprachatlas, vor. Es hört sich erst mal recht empfindlich an, was der emeritierte Germanist über die Benachteiligung zu sagen hat, die uns Süddeutschen zuteil wird, nur weil wir das »r« rollen, aber letztlich hat er natürlich Recht. Wir Bayern und Baden-Württemberger können zehnmal den Rest dieser Republik wirtschaftlich mit durchziehen, ernst nehmen wollen uns die Preussen oberhalb der Mainlinie nicht. Zu schweigen von der Überheblichkeit, mit der man uns unserer Sprache wegen begegnet. »Eine südliche Färbung« der Aussprache, so meint König, »reicht aus, um im Deutschen Fernsehen als Vollexot vorgeführt zu werden.« Oder als »Volldepp, der kein Deutsch kann«, wie der Autor des Artikels erklärend nachschiebt.
Aber für mich ist das nur die eine Hälfte eines allgemeineren Problems mit den Dialekten, (mehr …)
Schlägt man »ausgekocht« im Duden nach, findet man Folgendes:
ausgekocht (ugs. abwertend): raffiniert, durchtrieben: ein ‑er Bursche, Gauner, Betrüger; wenn Sie es gewesen sind, sind Sie ein ganz ‑er Hund (Fallada, Blechnapf 289).1 (mehr …)
Je mehr Englisch ich verstand, desto öfter begegnete mir die Verwendung der »Axt« für »fragen«, denn so hatte ich das anfänglich aufgefasst, auch anderswo. Wenn Ray Barone alias Raymond in der amerikanischen Sitcom Everybody Loves Raymond1 etwas wissen wollte, dann sagte er in der Regel so was wie: »Let me axe you something.« Und wenn er darauf bestand, jemanden gefragt zu haben, meinte er: »I did axe him!« Ray wohnte in Long Island, einem Stadtteil von New York. Um die Jahrtausendwende. Und in Rudyard Kiplings Geschichte »The Record of Badalia Herodsfoot« sieht sich jemand in den Slums des Londoner East End »What’s the good o’ that, I arx you?« gefragt. Das war im letzten Quartal des 19. Jhs.
Da ist jetzt mal ein schlappes Jahrhundert dazwischen. (mehr …)
Police forces across the UK are warning motorists to be extra vigilante during this period of exceptional weather as a vehicle theft crime called “Frosting” appears to have swept the country following the heavy snowfalls and icy weather. … Edmund King, AA President, says, ›Drivers should not leave their cars with the engine running to de-ice their windscreens and return to their houses for a cup of tea. This is when the ‘Jack Frost Car Jackers’ pounce and drive off. In these cases it is highly likely that your car insurance will not cover such incidents.‹ 1
Ich habe mir, wie hier bereits öfters gesagt, schon immer gewünscht, bei der Geburt eines Wortes mit von der Partie zu sein. Nun, ich denke mal, ich bin gerade näher dran gewesen denn je.Und natürlich stellt sich dem Wörterbuchmacher sofort die Frage nach der Herkunft des Wortes, nach der Etymologie.
Natürlich haben wir in Amerika seit Jahren den »car jacker«, der sich eher indirekt vom »car hijacker« ableitet, (mehr …)
Ich erinnere mich noch, dass wir an der Schule Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre den Spruch hatten, jemand solle hier »nicht den Larry machen«. Bis heute war der Spruch in allen Jahrzehnten zu hören. Und seine Beliebtheit scheint eher zugenommen zu haben als ab. Zumal er mittlerweile mehrere Bedeutungen hat. Aber wer war dieser sagenhafte Larry? Dummerweise hatten wir damals was Besseres zu tun, als dem Ursprung dummer Sprüche nachzugehen…
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Wie bei allen Wendungen, die aus irgendeinem Grund attraktiv, aber in ihrer Bedeutung unklar sind, tritt sich die ursprüngliche Bedeutung, wie immer sie gelautet haben mag, ziemlich rasch breit. Oft bis ins Gegenteil. Man denke an eine Wendung wie etwas »passt wie die Faust aufs Auge«. Das ist hier noch nicht mal der Fall. Dennoch haben wir eine ganze Bandbreite von Nuancen: Ob heute nun einer »den Larry macht«, »einen auf Larry macht« oder »den Larry raushängen lässt« oder das alles mit »Lärri« oder »Lerryn« durchspielt, es bedeutet entweder, dass er (mehr …)
Das Publikum, das solche Übersetzungen liest, ist nicht dasselbe, das Gedichte liest. Es kann mit Freiheiten nichts anfangen; das Internet sorgt dafür, dass es die Texte im Original vorliegen hat, da will man das wiederfinden, was man versteht oder zu verstehen meint. Daraus entsteht grundsätzlich ein fataler Zwang zu einer Wörtlichkeit, die nicht nur der Übersetzerei an sich schadet, sondern sich längst auf die Entwicklung der deutschen Sprache auszuwirken begonnen hat: Wenn heute alles »einen Unterschied macht«, anstatt »eine Rolle zu spielen«, wenn man es heute »liebt, ins Kino zu gehen«, anstatt dies gottverdammtnochmal einfach »gerne« zu tun, wenn ich für mein Handy einen bestimmten Adapter »möchte«, anstatt ihn einfach zu »brauchen«, dann prägen Übersetzungsfehler – und darunter wäre das alles bis in die 1980er gefallen – das heutige Deutsch.
Das Problem begann übrigens seinerzeit schon mit dem Lektorat, des amerikanischen – geschweige denn des Hiphop-Slangs – völlig unkundig, viel zu viel – Gott sei’s gedankt nicht alles! – auf die Übersetzung von Wörtern reduzierte, (mehr …)
Fortsetzung von hier. Übersetzung © Bernhard Schmid
Vielleicht ist das Bild von der Aristokratie etwas irreführend, da wir in der englischen Sprache wie im nachrevolutionären Frankreich la carrière ouverte aux talents finden und jedes Wort eine faire Chance auf die höchste Würde – die Aufnahme ins Wörterbuch – hat. Zweifelsohne spielen familiäre Beziehungen nach wie vor eine große Rolle, und einige Wörter tun sich weit leichter damit, im Leben aufzusteigen als andere. Überwiegender Ansicht nach verleihen Krieg, Gesetz und Medizin einem Terminus technicus einen ehrenwerteren Stammbaum als zum Beispiel die Bühne oder der eine oder andere Sport.
Und dennoch verfügt gerade die Welt der Bühne über ein eigenes voluminöses Vokabular, das mit höchster Präzision eingesetzt wird. Das Theater ist eine Brutstätte zeitgenössischen Slangs, der oft nicht weniger gesetzlos, kräftig und ausdrucksstark ist als die Phrasen des amerikanischen Westens; aber es verfügt auch über eine eigene Terminologie mit Hunderten von Wörtern, die stets mit absoluter Präzision eingesetzt werden. Ein mascot, jemand der Glück bringt, und ein hoo-doo, jemand der Pech bringt, sind Begriffe aus der Welt der Bühne, soviel steht fest; und auch bei so manch anderem merkwürdigen Wort wird sie als Quelle genannt. Aber jeder hinter den Kulissen weiß auch, was sky-borders, was bunch-lights, was vampire-traps und raking-pieces sind – allesamt technische Begriffe, die alle mit strenger Präzision eingesetzt werden. Wie die technischen Begriffe eines jeden anderen Metiers auch, sind sie für den Uneingeweihten oft verwirrend, und ein greenhorn könnte noch nicht einmal eine Vermutung anstellen über die Bedeutung von Ausdrücken, die im Konversationszimmer zu hören sind. Welcher Laie vermöchte die Aufgabe eines cut-drop zu erklären, den Sinn einer carpenter’s scene oder die präzise definierten Privilegien, die ein bill-board ticket einschließt?
Es gibt ein Wort, das das allgemeine Vokabular der Öffentlichkeit jüngst dem kleineren des Schauspielhauses entlehnt (mehr …)
Fortsetzung von hier. Übersetzung © Bernhard Schmid
Teil IV
Wenn wir jedoch hören, wie ein Autor aus dem amerikanischen Westen die Wirkung von tanglefoot-Whisky beschreibt, so spricht das Adjektiv für sich selbst und bringt damit seine Rechtfertigung mit. Und ganz unmittelbar sehen wir die kühn kondensierte Metapher in dem Schild »Don’t monkey with the buzz-saw«; die Bildhaftigkeit des Wortes buzz-saw wie auch seine Brauchbarkeit leuchten auf den ersten Blick ein. So verstehen wir bei der Lektüre von »Buck Fanshaw’s Funeral« auch ohne weiteres die Wendung »he never went back on his mother« und finden Gefallen an seiner Aussagekraft; desgleichen gilt für die Erklärung des Mannes, der für »Banty Tim« einspringt:
“Ef one of you teches the boy
He’ll wrestle bis hash to-night in hell,
Or my name ’s not Tilman Joy.”
To wrestle one’s hash ist keine elegante Wendung, wie man zugeben muss, und sie wird wohl kaum Aufnahme in die literarische Sprache finden; aber sie ist wenigstens kraftvoll und keinesfalls dumm. To go back on dagegen hat gute Aussichten auf einen Platz in unserer Sprache, so nützlich und kraftvoll wie diese Wendung ist.
Von den weiten, windigen Ebenen des Westens kam blizzard, und obwohl angeregt wurde, dass es sich bei dem Wort um einen Überlebenden eines britischen Dialekts handle, so gebührt dem amerikanischen Westen dennoch ein Lob dafür, es vor dem Vergessen bewahrt zu haben. Aus den Holzfällerlagern des Nordwestens kam boom, auch das wiederum ein altes Wort, wenn auch mit neuer Bedeutung, und wurde von der Sprache umgehend akzeptiert. Von noch weiter westlich kam der Gebrauch von sand im Sinne von Stehvermögen, Rückgrat – das eben, was man in Neuengland als grit und im alten England als pluck (ein weit weniger ausdrucksvolles Wort) bezeichnet. Aus dem Südwesten haben wir cinch,1 das sich vom Festzurren des Packgurtes an einem Maultier ableitet und somit in übertragener Bedeutung auf einen in jeder Hinsicht besonders festen Halt weist. (mehr …)
Fortsetzung von hier. Übersetzung © Bernhard Schmid
Teil III
Gar noch wichtiger als diese dritte Klasse von Slang ist die vierte, die all jene Begriffe umfasst, die sozusagen noch ihre Lehre absolvieren und von denen noch ungewiss ist, ob man sie schließlich in die Gilde guter Sprache aufnehmen wird. Diese Begriffe sind entweder nützlich oder nuztlos; sie schließen entweder eine Lücke oder sie schließen keine; sie leben oder sterben also entsprechend der allgemeinen Einschätzung ihres Wertes. Wenn sie sterben, dann landen sie im Verließ vergessenen Slangs, und was Vergessen anbelangt, gibt es kein dunkleres Loch. Wenn sie überleben, dann weil sie in die literarische Sprache Aufnahme finden, nachdem sie dem Gespür eines Meisters der Sprachkunst, des Sprachhandwerks genehm waren, unter dessen Patenschaft man sie dann als vollwertiges Mitglied aufnahm. Daran sehen wir, dass Slang eine Vorbereitungsschule für neue Ausdrücke ist; nur die besten Schüler bekommen das Langlebigkeit verleihende Diplom; die anderen wird unweigerlich ihr Schicksal ereilen. (mehr …)
Übersetzung © Bernhard Schmid
Teil I
Es ist charakteristisch für das Interesse, das die Wissenschaft heute Dingen entgegenbringt, die sie früher als der Betrachtung unwürdig erachtete, wenn Philologen sich nicht länger abschätzig über den Slang äußern. Womöglich war es auch gar nicht eigentlich der Gelehrte, sondern der Laienphilologe, der bloße Literat, der sich die Verachtung für den Slang auf seine Fahne schrieb. Dem mit Veränderungen der Sprache und Wandlungen des Vokabulars vertrauten Forscher hingegen ist kein Wort zu dürftig für die respektvolle Betrachtung; und gerade aus dem Geringsten lassen sich nicht selten die wertvollsten Lehren ziehen. Aber noch bis jüngst sprach kaum ein Homme de lettres vom Slang, es sei denn geringschätzig und mit dem Wunsch nach seiner sofortigen Ausrottung. Selbst berufsmäßige Sprachforscher wie Trench und Alford1 (heute bedauerlicherweise ihrer einstigen Autorität beraubt) ergehen sich reichlich in Erklärungen von abscheulicher Feindseligkeit. DeQuincey,2 der mit seiner bilderstürmerischen Unabhängigkeit renommierte, war praktisch der einzige, der ein gutes Wort für den Slang übrig gehabt hat. (mehr …)
Wir hatten bei der ersten Sitzung die Bedeutung »schwindelig« erarbeitet. Was aber den »trümmligen egoistischen Typ« nicht so recht erklären möchte, der mich überhaupt erst auf das Wort gebracht hat.
Doch erst noch eine Handvoll Beispielsätze zur ersten Bedeutung, die den Unterschied zur nächsten verdeutlichen sollen. Ich fange mal mit einem Klassiker an.
»… Seits, und nimmt e Sprung. Jez brutlet er abe go Rhinau;
Trümmlig isch’s em worde, doch chunnt er witers und witers.«
Johann Peter Hebel, »Die Wiese«, 1846
»Nur wenn ich rannte oder bergauf ging, wurde es mir trümmlig und kurzatmig, aber das werden Dir wohl alle hochschwangeren Frauen bestätigen.« (mehr …)
E.B. Tylor – Linguistische Aspekte des Slang (11)
Macmillan’s Magazine, Vol. XXIX (1873–74) pp. 502–513
Übersetzung © Bernhard Schmid
(Fortsetzung von)
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Ein echtes englisches Slangwort chinesischen Ursprungs ist kotooing oder »performing the ko-too«. Jedermann weiß, dass to run a‑muck vom malaiischen amuk kommt; dass bosh türkisch für »leer« ist; dass chouse sich von einem gewissen türkischen chiaus, dem Gesandten, ableitet, der 1609 nach England kam und unsere Händler hereinlegte oder chiselled (prellte), wie wir heute sagen würden; und dass das Wort nabob, das einen reichen indischen Beamten im Ruhestand bezeichnet, vom arabischen nawáb kommt, das den Gouverneur einer Provinz bezeichnet. Weil ich gerade Arabisch erwähne, es ist recht merkwürdig, wie wenig Einfluss das Hebräische auf den englischen Slang gehabt hat. Die jüdischen Ärzte des Mittelalters, die Geldverleiher, Makler, Kaufleute und Altkleiderhändler seither haben auf unseren Straßen nur einige weniger Begriffe wie shoful oder show-full für falsches Geld bzw. ebensolchen Schmuck hinterlassen (Hebräisch, shafal, niedrig, gemein). Es steht fest, dass die Sprachen der nordamerikanischen Indianer fast ebenso viel zum englischen Slang beigetragen haben, schließlich sprechen wir mit großer Selbstverständlichkeit von einem pow-wow oder einer squaw; und das Straßenvolk kann die verzweifelte Lage erkennen, die man mit gone coon bezeichnet, ohne dass man ihm die Wendung erklärt. (mehr …)
Ich stoße im Web fast jeden Tag auf neue Wörter, nicht nur Neubildungen, sondern auch solche, die schon älter, aber eben mir unbekannt sind. In der Regel schlage ich sie nach, und die Sache ist mit einem Eintrag in meine Datenbank – zur fürderen Verwendung – erledigt. Hin und wieder ist aber auch eines interessant genug, um mich eingehender damit zu befassen. Schon gar wenn so ein Wort nicht im Duden steht. So ging es mir diese Woche mit trümmlig bzw. trümmelig. Auf der Suche nach Zitaten für ein ganz anderes Wort stand ich plötzlich in einem Schweizer Forum vor dem folgendem Satz:
Was bist du nur für ein “trümmliger” egoistischer Typ?
Der Duden hat es, wie schon angedeutet, nicht, dieses »trümmlig«. Weder in der einen noch in der anderen Variante. In meiner eigenen Datenbank für deutsche Umgangssprache finde ich lediglich trümmeln, was offensichtlich in Hamburg »rollen, wälzen« heißt. Das bringt mich erst mal nicht weiter. (mehr …)