Ein altes neues Problem – Sprachreinigung à la 1878
Wem all die pseudodeutschen Floskeln aufstoßen, die die letzten 30 Jahre durch Übersetzungen von blutigen Amateuren so ins Deutsche gelangen, der solle sich damit trösten, dass dies beileibe kein neues Problem ist. Ich meine damit, dass es schon immer Leute gegeben hat, denen derlei »sprachliche Verunreinigung« aufstößt. Wobei natürlich die unten monierten Fremdwörter und mein persönliches Gräuel, das Pseudodeutsch, zwei verschiedene Paar Stiefel sind. Oder wenigstens zweierlei Ausprägungen ein und desselben Problems – des Ungenügens an der eigenen Sprache (mangels Fertigkeit im Umgang mit ihr vielleicht?). Aber wie wir an Floskeln wie “es lieben, etwas zu tun”, “lose Kanonen” und “am Ende des Tages” sehen, bürgern sich von den einen wie von den anderen eine ganze Menge der sprachlichen Gastarbeiter ein. Lesen Sie selbst …
Unterhaltungsblatt des Fränkischen Kurier
29. September 1878, Jahrgang 26. Nummer 291
Ernst- und Scherzhaftes über Sprachreinigung.
- Der vergilbte alte Fetzen Papier war nicht immer leicht zu entziffern. Bitte also etwaige Fehler machzusehen. [↩]