Slang Guy’s Blog

Sher­lock Hol­mes ist unsterb­lich — Ele­men­ta­ry, my dear Watson!

So wie der Casa­blan­ca-Fan weiß, dass Rick nie »Play it again, Sam« gesagt hat, so weiß der Ken­ner des größ­ten Detek­tivs aller Zei­ten, dass Hol­mes nie ein »Ele­men­ta­ry, Wat­son« über die Lip­pen kam. Und was sagt uns das über die neu­es­te Inkar­na­ti­on von Hol­mes & Wat­son im TV? Nun, mes­ser­scharf dedu­ziert, nichts wei­ter, als dass Ele­men­ta­ry nicht eben lite­ra­risch aus­fal­len wird. Was man natür­lich auch von Guy Rit­chies Über­grif­fen auf Conan-Doyle sagen könn­te. Aber die sind bis­lang mehr als kurz­wei­lig aus­ge­fal­len. Der neue Hol­mes wird allen dem Pilo­ten ent­nehm­ba­ren Indi­zi­en nach nicht mal ein Monk oder House. Eini­ge eben­so flüch­ti­ge wie unsor­tier­te Gedan­ken & Ein­drü­cke zu Ele­men­ta­ry oder dem neu­es­ten Holmes.

Natür­lich hat selbst ein altes Hol­mes-Grou­pie wie unser­eins nix dage­gen, wenn man den Detek­tiv im 21. Jahr­hun­dert der Schirm­müt­ze – nebst Man­tel und Pfei­fe – beraubt. Und damit der etwas ange­staub­ten hei­me­li­gen Put­zig­keit. Und den etwas brä­si­gen Dok­tor Wat­son gleich mit umkrem­pelt. (mehr …)

WeiterlesenSher­lock Hol­mes ist unsterb­lich — Ele­men­ta­ry, my dear Watson!

Hadar Man­or — Queen of the Underground

Stra­ßen­mu­sik. Für vie­le nichts wei­ter als eine bes­se­re Form des Bet­telns, so viel steht fest, und, sicher, manch­mal sind Qua­li­tät oder Vor­aus­sag­bar­keit der Dar­bie­tung fast schon krass. Aber hin und wie­der kommt man auch an einem Musi­kan­ten vor­bei, der einem was Erstaun­li­ches mit auf den Weg zum Super­markt gibt. Und ab und an bleibt man gefes­selt ste­hen oder lässt sich im Vor­bei­ge­hen etwas von sei­nem sau­er ver­dien­ten Hart­geld aus dem Kreuz lei­ern. Ha, aber eine »Queen of the Under­ground«, also die geht bei uns ab. Zumin­dest in unse­rer Stadt.

Wie soll­te es auch anders sein, ist doch das Musi­zie­ren in der Nürn­ber­ger U‑Bahn, so wie’s aus­sieht, streng unter­sagt. Und genau dar­auf bezieht sich der selbst­ver­lie­he­ne Titel »Queen of the Under­ground«, auf die Lon­do­ner U‑Bahn. Nicht dass die Lon­do­ner »tube« da seit jeher schon libe­ra­ler gewe­sen wäre. Mit­nich­ten.»Bus­king« (Stra­ßen­mu­si­zie­ren) war auch dort strikt unter­sagt. Aber seit eini­ger Zeit hat sich das geän­dert. Man kann sich als »bus­ker«, (mehr …)

WeiterlesenHadar Man­or — Queen of the Underground

Word­Press — Menü­punk­te ver­schwin­den las­sen. Ganz einfach…

Jeder Blog­ger kennt das Pro­blem: Man baut sein ers­tes Blog oder passt ihm spä­ter mal eine neue, indi­vi­du­el­le Haut an, ein »The­me«, und dann sieht man im Haupt­me­nü oben einen Wust an Sei­ten-Ver­wei­sen, die man eigent­lich gar nicht so expo­niert hät­te anzei­gen wol­len. Aber wie mis­tet man die Menüs nun dau­er­haft aus? Ohne die rela­tiv auf­wän­di­gen Ein­grif­fe in den Code mit­tels »exclude« und weiß der Kuckuck, Anga­ben, die dann immer wie­der futsch sind, wenn man, tja, eben, weiß der Teu­fel was macht. Hier ist die pro­ba­te, ach was, die idio­ten­si­che­re Metho­de, dem Menü-Wust ein Ende zu berei­ten. Es ist auch die ein­zi­ge, die man braucht…

Neh­men Sie als Bei­spiel mei­ne Über­set­zer-Web­site hier um die Ecke. Unter dem Hea­der das gestutz­te Menü; links in der Spal­te das kom­plet­te Seitenmenü.

Der Zuta­ten sind dreierlei:

  • das Plug-in »Exclude Pages« von simon­wheat­ley
  • die jedem Word­Press-Blog bei­lie­gen­de Sei­te »Menüs« und
  • die »Wid­get«-Sei­te, die im Word­Press-Menü gleich über den »Menüs« liegt.

Damit kann’s auch schon los­ge­hen… (mehr …)

WeiterlesenWord­Press — Menü­punk­te ver­schwin­den las­sen. Ganz einfach…

Ugs-Pro­jekt 10: gefinkelt

Jeder im deut­schen Sprach­raum weiß, was ein »ganz aus­ge­koch­ter Hund« ist. Ein rech­ter »Hundling« eben. Aber ein ganz »gefin­kel­ter Bur­sche«? Um so einen zu ken­nen, muss­te man bis­lang, wie’s aus­sieht, ziem­lich weit in den Süden, genau­er gesagt nach Öster­reich. Obwohl die bei­den Wör­ter von der Bedeu­tung her sich weit näher ste­hen, als man ver­mu­ten möch­te. Müh­sam nährt sich das Eich­hörn­chen – und SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache.

Schlägt man »aus­ge­kocht« im Duden nach, fin­det man Folgendes:

aus­ge­kocht (ugs. abwer­tend): raf­fi­niert, durch­trie­ben: ein ‑er Bur­sche, Gau­ner, Betrü­ger; wenn Sie es gewe­sen sind, sind Sie ein ganz ‑er Hund (Fal­la­da, Blech­napf 289).1 (mehr …)

  1. © 2000 Duden­ver­lag []

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 10: gefinkelt
Mehr über den Artikel erfahren John Bar­ry, Har­ry Pal­mer & das Geheim­nis des Cimbalom
Klick zu Amazon!

John Bar­ry, Har­ry Pal­mer & das Geheim­nis des Cimbalom

Die­ser Tage hat­te ich die Plat­te des Jah­res in der Post. Mei­ne CD des Jah­res. Schon nach dem ers­ten Hören. Womög­lich die ers­te Plat­te seit Jahr­zehn­ten, die bei mir gleich mehr­mals hin­ter­ein­an­der lief. Und das obwohl sie schon fast 50 Jah­re alt ist: John Bar­rys Sound­track zum ers­ten Har­ry Pal­mer-Film, den Sid­ney Furie 1964/5 nach Len Deigh­tons ers­tem Thril­ler von 1962 dreh­te. Einer der ganz gro­ßen Thril­ler – mit einem Ham­mer von einem Soundtrack.

Ich habe kei­ne Ahnung, wer auf die Idee kam, aus­ge­rech­net das Hack­brett in das Gen­re der Film­mu­sik ein­zu­füh­ren, aber mei­ner Erin­ne­rung nach sind die Thril­ler der 1960er voll davon. Ver­mut­lich über­trie­ben, aber defi­ni­tiv ein Hin­weis dar­auf, wie sehr sich die­ser völ­lig eige­ne Sound in mei­nem geis­ti­gen Ohr fest­ge­krallt hat. Es war eine gran­dio­se Idee. Ich wuss­te bis vor kur­zem noch nicht mal, dass es aus­ge­rech­net ein Hack­brett ist, (mehr …)

WeiterlesenJohn Bar­ry, Har­ry Pal­mer & das Geheim­nis des Cimbalom

Ugs-Pro­jekt 9: Schnul­li & der gan­ze Rotz

Den meis­ten von uns wird bei dem Wort »Schnul­li« erst – oder nur – mal der »Schnul­ler« ein­fal­len. Und selbst in die­ser Bedeu­tung kennt man das »klei­ne, auf einer mit einem Ring ver­se­he­nen Schei­be aus Plas­tik befes­tig­te, einem Sau­ger ähn­li­che Bäll­chen aus Gum­mi, das Säug­lin­gen [um sie zu beru­hi­gen] in den Mund gesteckt wird«,1 sicher nicht in ganz Deutsch­land. Aber »Schnul­li« hat noch wei­te­re Bedeu­tun­gen, die sich gera­de der Über­set­zer genau­er anse­hen sollte…

Aber über den Schnul­ler, um den es hier gar nicht gehen soll, kann Ihnen die Wiki­pe­dia mehr erzäh­len. Oder, was sei­ne lin­gu­is­ti­sche Sei­te angeht, der Grimm:

schnul­ler, m. sau­gläpp­chen Schmel­ler 2, 576. Schmid 409. Sar­to­ri­us 112. Klein prov.-wb. 2, 138: (der artigs­te jun­ge,) der jemals kinds­brey geges­sen und an einem schnul­ler gesu­ckelt hät­te. Wie­land 15, 157; schnul­ler, tabaks­pfei­fe Hart­mann-Abe­le volks­schausp. 597 (s. DWB schnul­len). schnul­ler bezeich­net im hes­si­schen penis Vil­mar 364, vgl. DWB schnul­len, har­nen. Pfis­ter erg. 2, 34 bezeugt für schnul­ler die bedeu­tung kaul­quap­pe. (mehr …)

  1. © 2000 Duden­ver­lag []

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 9: Schnul­li & der gan­ze Rotz

Ugs-Pro­jekt 8: angefressen

Dass man sich einen Bauch, eine Wam­pe oder einen Ran­zen anfrisst, ist im gan­zen deut­schen Sprach­raum bekannt. Und auch dass die Schne­cken wie­der mal den Salat ange­fres­sen haben. Und der Rost das schö­ne Chrom­teil am Old­ti­mer. Dass man auch als Mensch ange­fres­sen sein kein, schien mir bis­lang eher größ­ten­teils im Süden, sagen wir mal in Öster­reich, all­ge­mein geläu­fig zu sein. SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che 

»Das sag ich dir als Freund, aber als Bul­le bin ich ziem­lich ange­fres­sen«, mein­te ges­tern Wall­ner von der SOKO Rhein-Main zu sei­nem Kol­le­gen Cem, der dem Team eine Zeu­gin vor­ent­hal­ten hat­te. Aus­ge­strahlt wur­de die Sen­dung erst­mals 2006. Nicht dass Frank­furt so furcht­bar weit im Nor­den wäre, aber bis­her hat­te ich »ange­fres­sen« nur in süd­li­chen SOKO-Rei­hen, vor allem in der Wie­ner, gehört. (Wo ist die eigent­lich abgeblieben?) 

Das Bild ist rela­tiv klar. Der Grimm defi­niert fol­gen­der­ma­ßen: (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 8: angefressen

Ugs-Pro­jekt 7: luschig

Luschen sind uns so geläu­fig wie die bereits neu­lich ange­spro­che­nen Gur­ken. Und bei­de sind im all­ge­mei­nen Sprach­ge­brach in etwa syn­onym. Und bei­de haben sie einen Abkömm­ling gemein, der nicht ganz  so bekannt ist, ein Adjek­tiv auf die Endung –ig. Und auch die bei­den Adjek­ti­ve sind in etwa syn­onym. SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangssprache.

Eine Lusche defi­nier­te sich zunächst als canis foe­mi­na, wie es im Grimm heißt, auf gut Deutsch ist das ein weib­li­cher Hund bzw. eine Hün­din. Es ist damit ein Syn­onym zu Töle, Tif­fe und Matz. Das was dem Angel­sach­sen seit je die heu­te glo­bal so geläu­fi­ge bitch ist.
Im über­tra­ge­nen Sinn wur­de die Lusche bereits im 18. Jh. zur lie­der­li­chen Per­son, im spä­ten 19. Jh. schließ­lich zum lau­si­gen Kar­ten­blatt und, wie­der auf den Men­schen ange­wandt, zum Ver­sa­ger. Von Letz­te­rem lei­tet sich auch die wesent­li­che Bedeu­tung des Adjek­tivs luschig – von min­de­rer Qua­li­tät – ab. (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 7: luschig

Ugs-Pro­jekt 6: tüttelig

Das Fern­se­hen, ins­be­son­de­re anno dun­nemals die Über­tra­gun­gen des Ham­bur­ger Ohn­sorg-Thea­ters, war sicher nicht ganz unschul­dig an der wei­te­ren Ver­brei­tung die­ses put­zi­gen nie­der­deut­schen Adjek­tivs, das defi­ni­tiv in den gesamt­deut­schen Wort­schatz auf­ge­nom­men gehört. 

Bei Hafen­kan­te und Groß­stadt­re­vier, so den­ke ich, habe ich es auch schon hin und wie­der gehört. Tüd­de­lig, tüt­te­lig, tüdelig, tüd­de­lich – wie man es auch schrei­ben mag, das Adjek­tiv gibt es in einer Rei­he von Mund­ar­ten, wenn auch mit meh­re­ren unter­schied­li­chen Bedeu­tun­gen. Ich habe jedoch den Ein­druck, dass unter die­sen die Bedeu­tung »wirr im Kopf« (sie­he Bedeu­tung 1 im Fol­gen­den) sich all­ge­mein durch­zu­set­zen begon­nen hat. Hier wäre es inter­es­sant, wenn der eine oder ande­re Leser einen Kom­men­tar dazu hin­ter­lie­ße, wie es sich damit in sei­ner Gegend verhält.

Beson­ders oft scheint man »tüt­te­lig« – mehr oder weni­ger gut­mü­tig – in der Bedeu­tung »wirr im Kopf« mit älte­ren Men­schen in Ver­bin­dung zu brin­gen; man sagt dann, jemand sei »schon ganz tüd­de­lig«; aber der Ein­fluss des Wet­ters tut es wohl auch, um vor­über­ge­hend tüt­te­lig zu wer­den. (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 6: tüttelig

Ugs-Pro­jekt 5: gurkig

Die Gur­ke steht in der deut­schen Umgangs­spra­che für aller­hand Min­der­wer­ti­ges. Der Duden defi­niert das mit »was nichts [mehr] taugt«. Wir bezeich­nen Autos als müde oder alte Gur­ken, mensch­li­che Gur­ken sind Unsym­pa­then und Ver­sa­ger oder ein­fach dumm oder häss­lich. Im Fuß­ball ist schon mal von einem Gur­ken­spiel oder einer Gur­ken­trup­pe die Rede.

Aber davon spä­ter in einem eige­nen Ein­trag mehr. Des­glei­chen gilt für das offen­sicht­lich eben­falls noch gar nicht so alte Zeit­wort »ver­gur­ken« für etwas verderben.

In den letz­ten Jah­ren hat sich zu »Gur­ke« mit »gur­kig« ein Adjek­tiv her­aus­ge­bil­det, das die nega­ti­ven Eigen­schaf­ten des Sub­stan­tivs über­nimmt. (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 5: gurkig

Ugs-Pro­jekt 4: Kot­ten schieben

Wer sich ein biss­chen umschaut im Super­markt, hat sie viel­leicht in den Grab­bel­kis­ten rum­lie­gen sehen: Jer­ry Cot­ton im Taschen­buch, drei Roma­ne in einem Band. Ein Beleg für die unver­wüst­li­che Popu­la­ri­tät der alten Heft­chen­se­rie. Was vie­le viel­leicht nicht wis­sen ist, dass der »G‑man«1 auch für eine deut­sche Rede­wen­dung gesorgt hat — oder wenigs­tens in Berlin.

Wenn ich »Tri­vi­al­li­te­ra­tur« höre, dann fällt mir merk­wür­di­ger­wei­se immer das dümms­te Argu­ment »gegen sie« ein, dass ich je gehört habe. Wir hat­ten im Deutsch­un­ter­richt am Gym­na­si­um sei­ner­zeit ein schma­les Heft­chen mit dem Titel, so weit ich mich erin­ne­re, Mate­ria­li­en zur Tri­vi­al­li­te­ra­tur. Und so lehr­reich das nun auch gewe­sen sein mag, es ent­hielt auch so ziem­lich den doofs­ten Satz, den ich je im Bereich der Lite­ra­tur­kri­tik gele­sen habe. Sinn­ge­mäß lau­te­te der: Jer­ry Cot­ton-Hef­te kön­nen ja wohl nichts tau­gen, denn wel­cher deut­sche Leser wür­de schon etwas mit einem Hel­den namens Jere­mi­as Baum­wol­le lesen?

Ich schwör’s! (mehr …)

  1. »G‑men«, kurz für »govern­ment men«, nann­te man vor lan­ger Zeit mal Regie­rungs­be­am­te, vor allem die Agen­ten des FBI. []

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 4: Kot­ten schieben

Ugs-Pro­jekt 3: asten

Die drit­te Fol­ge von SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che bedarf kei­ner gro­ßen Kom­men­ta­re, da sie inhalt­lich eng mit der zwei­ten – abas­ten – ver­bun­den ist. 

Für alle, die per Goog­le erst mal hier gelan­det sind, noch­mal die Ety­mo­lo­gie bzw. mei­ne begrün­de­te ein­schlä­gi­ge Vermutung:

… Aller­dings fin­det sich auch ein weit direk­te­rer Ahn, der auf den ers­ten Blick sinn­vol­ler scheint, bei den Grimms: asten defi­niert man hier mit cole­re.1 Wer noch sein altes Latein­wör­ter­buch her­um­ste­hen hat, ist immer fein raus, aber das Inter­net tut es natür­lich auch: cole­re: bestel­len (einen Hof), bewirt­schaf­ten, bebau­en etc. Da steckt sehr wohl bereits unse­re heu­ti­ge umgangs­sprach­li­che Bedeu­tung dahin­ter. Grimms Bele­ge lie­fern den, ja, Beleg: einen hof asten und under han­den han; guter die er nit sel­ber astet oder buwet; hof zu Elma, den itzunt Clas Kal­hart ast und bewet. Wir müs­sen das jetzt nicht im ein­zel­nen aus­kla­mü­se­rn. (mehr …)

  1. Deut­sches Wör­ter­buch von Jacob und Wil­hem Grimm []

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 3: asten

Ugs-Pro­jekt 2: abasten

SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che: »sich einen abas­ten«. Auch einer der Ein­trä­ge aus mei­nem alten Wiki-Ver­such, des­halb gibt’s ein biss­chen mehr – und ver­mut­lich auch durch­aus etwas Neu­es für den einen oder ande­ren. Da ich erst noch sehen muss, ob und wie das hier wei­ter­geht, hat es auch noch kei­nen gro­ßen Sinn, mir zu über­le­gen, wie hier im Blog eine Wör­ter­buch­sei­te anzu­le­gen wäre, von der aus die Ein­trä­ge alpha­be­tisch ein­zu­se­hen wären. Aber kli­cken Sie auf den Tag »Ugs-Wb« unten, dann dürf­ten die bis­her vor­han­de­nen Ein­trä­ge, wenn auch unsor­tiert, auf­ge­lis­tet werden.

Ken­nen Sie den Ast­mann von Nôt­re Dame? Nein? Das war Vic­tor Hugos Glöck­ner mit dem »Ast«, der die schö­ne Esme­ral­da ent­führt. Im Rot­wel­schen näm­lich ist der »Ast« der Buckel. Wenn man an die abge­säg­ten Äste denkt, die man zuwei­len als Höcker an Bäu­men sieht, ist das ein durch­aus enleuch­ten­des Bild. Ob die Bedeu­tung »Schul­ter, Rücken« dar­aus her­vor­ging oder umge­kehrt, ist hier neben­säch­lich, jeden­falls meint Küp­per, hier eine mög­li­che Erklä­rung für das Verb abas­ten zu sehen. Mit ande­ren Wor­ten, man schleppt etwas auf dem Rücken herum. 

Mög­lich. (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 2: abasten

Ugs-Pro­jekt 1: abkacken

SlangGuy’s Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che … Nach der hof­fent­lich nicht zu voll­mun­di­gen Ankün­di­gung von ges­tern soll auch schon mal ganz blau­äu­gig und frei von der Leber weg los­ge­legt werden.

Unser ers­ter Ein­trag soll kei­nes­wegs den künf­ti­gen Ton ange­ben. Es han­delt sich ledig­lich um einen von den aus mei­nem ers­ten Wiki-Anlauf übrig­ge­blie­be­nen Ein­trä­gen, und die will ich mal rasch abar­bei­ten, bevor sie noch mal ver­schütt gehen. Tech­nisch gese­hen ist die­ser Ein­trag aber doch wie­der ein gutes Bei­spiel dafür, wo es hier lang­ge­hen soll: halb­wegs aktu­ell, halb­wegs sys­te­ma­tisch, immer ein biss­chen was, was ande­re nicht haben, ein biss­chen gründ­li­cher als andern­orts, damit es dem Über­set­zer auch tat­säch­lich nützt. Außer­dem soll ruhig dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass hier kei­ne Rück­sicht auf die »fei­ne­ren Gefüh­le« oder gar irgend­wel­che »poli­tisch kor­rek­ten« Maß­ga­ben genom­men wer­den kann. Wir wür­den uns heu­te weit leich­ter tun mit dem Ver­ständ­nis vie­ler Wör­ter, hät­ten die Wör­ter­buch­ma­cher nicht jahr­hun­der­te­lang gewis­se Berei­che der Spra­che und damit des Lebens aus­klam­mern müssen.

Was die Ety­mo­lo­gie anbe­langt, so wäre sie selbst­ver­ständ­lich im Ide­al­fall mit dabei. Ist aber eine Men­ge Arbeit; sie lie­ße sich viel­leicht in einem klei­nen ein­füh­ren­den Arti­kel­chen abhan­deln, in dem auch sonst so eini­ges ste­hen könn­te, was mir bei der Beschäf­ti­gung mit dem Wort so unter­kommt. (mehr …)

WeiterlesenUgs-Pro­jekt 1: abkacken

Wör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che : Von Abfuck bis Zock

Ein ganz und gar unwissenschaftliches Vorwort zu einem ganz und gar offenen Unterfangen, das ich hier im Blog starten möchte: Ein aktuelles Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. Völlig unprätentiös und nur…

WeiterlesenWör­ter­buch der deut­schen Umgangs­spra­che : Von Abfuck bis Zock

Gil­les Peter­son ist wie­der da!

Der bes­te DJ der Welt (man muss das jetzt nicht alles so ernst neh­men) ist ab heu­te jeden Sams­tag­nach­mit­tag auf BBC 6 zu hören! Wer also sei­ne Sat-Schüs­sel – oder wenigs­tens eine davon – auf das eng­li­sche Astra-Rudel aus­ge­rich­tet hat, ist da wie­der mal fein raus…

Wer Musik mag… Ich mei­ne nicht das ete­pe­te­te Blech­ohr, das sich über die haar­fei­ne Spar­te Musik defi­niert, die er hört, und dann alle ande­ren als Idio­ten abtut, die was ande­res hören… Wer Musik mag, ohne Gren­zen – nach dem Mot­to: »Es gibt nur zwei Arten von Musik – gute und schlech­te.« –, der hör­te die letz­ten 141 Jah­re, Gil­les Peter­sons World­Wi­de.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

bei amazon.com

Die Sen­dung hat mich seit Ende der 1990er Woche für Woche auf so vie­les gebracht, vom Gotan Pro­ject über Jill Scott und Mula­tu Astat­ke bis hin zu Roy Har­gro­ve. Das geht ins Geld, sicher, aber wenn man Musik nun mal braucht wie die Luft zum Atmen… World­Wi­de wur­de von vie­len Sen­dern gekauft & aus­ge­strahlt. Mei­ne liebs­te Sen­de­zeit war jah­re­lang die auf Radio Nova sonn­tags um 12 Uhr mit­tags – für einen arbei­ten­den Men­schen nicht zu ver­säu­men. Die nach­mit­ter­nächt­li­chen Ter­mi­ne waren für einen, der um fünf Uhr mor­gens auf­steht, kaum zu hal­ten. Als Radio Nova die Sen­dung auf Sams­tag um 18 Uhr ver­leg­te, wur­de es schwie­ri­ger, aber da hal­fen dann die Öster­rei­cher von FM4 aus, bei denen am Sonn­tag um 17 Uhr World­Wi­de ange­sagt war. Die auch immer frü­her dran waren, was die Über­nah­me der Sen­dun­gen anging, will sagen, die Sen­dun­gen waren näher am Ori­gi­nal-Ter­min von BBC. Der sich, wie gesagt, schlicht aus zeit­li­chen Grün­den ver­bot. Nach­ho­len ließ sich das Gan­ze natür­lich in jedem Fall auf giant­step, aber doch ein bis­sel schwach auf der Brust, weil’s eben doch nur ein Web­stream ist. Man­ko war bei allen Sen­dern die Wer­bung, die selbst­ver­ständ­lich dazu füh­ren muss­te, dass die 120 Ori­gi­nal­mi­nu­ten schrumpf­ten. Nicht dass das nicht zu ver­kraf­ten gewe­sen wäre bei der Musik. (mehr …)

  1. habe eben noch mal nach­ge­guckt: seit 1998 []

WeiterlesenGil­les Peter­son ist wie­der da!

Klei­nes Occu­py-Glos­sar (1)

Klick zu amazon.com!

Die Über­set­zung des Occu­py-Buchs von David Grae­ber, einem der Leu­te der ers­ten Stun­de bei OWS, ist mehr oder weni­ger erle­digt und soll in ein paar Wochen wohl schon in den Buch­hand­lun­gen sein. Grae­ber ist Anthro­po­lo­gie und lehrt in Lon­don, nach­dem er als Pro­fes­sor in Yale raus­ge­flo­gen war. Er hat­te sich mit sei­nen Akti­vi­tä­ten als über­zeug­ter Anar­chist wohl nicht eben beliebt gemacht. Sein – unter Anthro­po­lo­gen – gefei­er­tes Buch über Schul­den (Schul­den — Die ers­ten 5000 Jah­re) ist eben­falls gera­de auf deutsch erschie­nen. Es hat mit Occu­py Wall Street inso­fern zutun, als ein Gut­teil der Beset­zer in den USA jun­ge Men­schen sind, die sich mit der Bür­de eines unge­heu­ren Schul­den­diens­tes für ihren Stu­di­en­kre­dit belas­tet sehen. Hier ein ers­tes Kon­tin­gent von Schlüs­sel­be­grif­fen der Bewegung…

99%: Nach dem von David Grae­ber ange­reg­ten und von zwei wei­te­ren Beset­zern der ers­ten Stun­de kom­plet­tier­ten Slo­gan »We are the 99 per­cent« die Anhän­ger der Occu­py-Bewe­gung, die sich im Gegen­satz zu dem einen Pro­zent der Super­rei­chen sieht, bei denen sich der Reich­tum der USA kon­zen­triert. Die Zah­len dahin­ter sind kom­plex, aber ein­deu­tig: Wäh­rend zwi­schen 1979 und 2007 laut Anga­ben des Con­gres­sio­nal Bud­get Office das Ein­kom­men der Ame­ri­ka­ner mit mitt­le­rem Ein­kom­men (60% der Ame­ri­ka­ner) um 40% stieg, leg­te das Ein­kom­men der Topp­ver­die­ner (dem besag­ten 1%) Ame­ri­kas um 275% zu. 2007 kon­zen­trier­te sich 34,6% des ame­ri­ka­ni­schen Gesamt­reich­tums auf die­se eine Pro­zent der Bevöl­ke­rung; 50,5% des Gesamt­reich­tums gehört den fol­gen­den 19%, so dass 20% der Ame­ri­ka­ner 85% des Reich­tums gehö­ren. 80% der Bevöl­ke­rung tei­len sich die rest­li­chen 15%. Nach der 2007 ein­set­zen­den Gro­ßen Rezes­si­on gehör­ten besag­ten 20% gar 87,7% des Gesamt­reich­tums. »Wir sind die 99%« steht damit als das Sym­bol für die unge­rech­te Ver­tei­lung des Reichtums.

Klick zu amazon.com!

Adbus­ters: Von Kal­le Lasn 1989 gegrün­de­te Zeit­schrift, die sich dem öko­lo­gisch ori­en­tier­ten Kampf gegen den Kon­sum, »gegen die Macht der Kon­zer­ne, gegen die Macht der Mar­ken­welt, gegen den Kapi­ta­lis­mus in den Köp­fen«1  ver­schrie­ben hat. (Ich habe mir ein paar Num­mern der Zeit­schrift Adbus­ters aus Kana­da kom­men las­sen; es ist defi­ni­tiv das schöns­te Radi­ka­len­ma­gaa­zin, dass mir je unter­ge­kom­men ist.)

Anony­mous: Ein loses Kol­lek­tiv von Inter­net­nut­zern bzw. Hackern, das in sei­nem Kampf gegen Zen­sur auch mit der Occu­py-Bewe­gung sym­pa­thi­siert. Auch das Kol­lek­tiv bedient sich der Guy Faw­kes-Mas­ke.

Cul­tu­re Jamming: Über­be­griff für eine Rei­he sub­ver­si­ver Stra­te­gien kon­sum­kri­ti­scher Bewe­gun­gen zur »Stö­rung«2 kul­tu­rel­ler Ein­rich­tun­gen des Main­streams wie etwa der Wer­bung sowie der Glo­ba­li­sie­rung. Sie die­nen dem Auf­zei­gen poli­tisch frag­wür­di­ger Grund­an­nah­men unse­rer Kon­sum­welt, wie etwa der der ver­meint­li­chen Frei­heit des Kon­sums und des Rechts der Kon­zer­ne auf die Ver­ein­nah­mung des öffent­li­chen Raums. Eine Metho­de ist etwa die der sati­ri­schen Über­nah­me von Medi­en und Inhal­ten. (mehr …)

  1. Spie­gel-Online 23. Dezem­ber 2011 []
  2. »jamming« knüpft von der Bedeu­tung her an das beab­sich­tig­te Stö­ren des Funk­ver­kehrs an: »radio jamming«, »radar jamming« etc. []

WeiterlesenKlei­nes Occu­py-Glos­sar (1)